The Nun
Darsteller: Demián Bichir, Taissa Farmiga, Jonas Bloquet, Charlotte Hope
Regie: Corin Hardy
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.warnerbros.de/kino/the_nun.html
Facebook: facebook.com/WarnerBrosHorror
Nachdem der Horrorfilm “Conjuring – Die Heimsuchung” (2013) und seine Fortsetzung (2016) große Erfolge an der Kinokasse waren mit jeweils über 300 Millionen Dollar Einspielergebnis, war klar, dass hiermit nicht Schluss sein würde. Letztes Jahr wurde bestätigt, dass man die Arbeit an einem dritten Teil begonnen habe – und für den kleinen Horror-Hunger zwischendurch widmete man sich relativ schnell Spin-Offs. “Annabelle” bildete 2014 den Anfang und spielte mehr als 250 Millionen Dollar weltweit ein – “Annabelle 2” 2017 sogar wieder über 300 Millionen. Da die Kuh also weiter gemolken werden kann, kommt nun mit “The Nun” bereits das dritte Spin-Off aus dem Conjuring-Universum ins Kino.
Basierend auf einer von “Saw”-Schöpfer und “Conjuring”-Regisseur James Wan zusammen mit Gary Dauberman erdachten Story schrieb Letzterer wie schon bei den bisherigen Spin-Offs das Drehbuch. Die Produktion übernahm Wan zusammen mit Peter Safran, der bei allen Filmen des Conjuring-Universums hier aktiv war. Alles altgesottene Horror-Hasen also, möchte man meinen – aber nein, als Regisseur verpflichtete man den noch eher als Frischling geltenden Corin Hardy, der mit dem grundsoliden “The Hallow” 2015 sein Debüt vorgelegt hatte.
“The Nun” widmet sich der dämonischen Nonne Valak, die in “Conjuring 2” erstmals auftauchte und in “Annabelle 2” kurz zu sehen war – hier erneut gespielt von Bonnie Aarons. Nachdem sie eine junge Nonne in einem abgeschiedenen rumänischen Kloster dazu gebracht hat, sich zu erhängen, schickt der Vatikan zur Aufklärung der Ereignisse Pater Burke (Demián Bichir), der sich stets unerklärlichen Phänomenen annimmt. Ihm zur Seite gestellt wird die junge Schwester Irene (Taissa Farmiga) – und eigentlich weiß niemand, warum dies so ist, lebt sie doch in London und war noch nie in Rumänien, zudem hat sie als Novizin noch nicht einmal ihr Ordensgelübde abgelegt. Aber wie Pater Burke schon sagt, der Vatikan wird sich sicher etwas dabei denken.
Vor Ort lassen sich die beiden vom charmanten Dorfbewohner Frenchie (Jonas Bloquet) zum Kloster bringen, denn dort traut sich ansonsten niemand hin und Frenchie war es schließlich, der bei einer seiner wöchentlichen Lebensmittel-Lieferungen die Leiche der Nonne entdeckte. Kaum angekommen, wird es unheimlich, und doch bleiben Burke und Irene vor Ort, schließlich sollen sie für Aufklärung sorgen. Während der Priester hierbei auch gegen Traumata aus seiner Vergangenheit ankämpft, geht Irene naiv ans Werk, und natürlich finden sie bald heraus, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.
“The Nun” ist der erste richtig miese Film des Conjuring-Universums. Es wäre ungerecht, Regisseur Hardy hierfür die alleinige Schuld zu geben, auch wenn einige Szenen einfach schlecht inszeniert sind und auch einige Schnitte amateurhaft wirken. Das Drehbuch hat schlicht keine Handlung bereit gehalten, die für Grusel oder Spannung sorgt. Das Ganze ist ein Feuerwerk an handelsüblichen Schockeffekten, ohne jegliche Steigerung oder einen brauchbar roten Faden. Mal schwebt die Nonne bedrohlich herum, mal gehen die Kerzen wie von Geisterhand aus, mal knacken die Genicke. So kommt schnell Langeweile auf, da hilft auch die Musik von Abel Korzeniowski nichts.
Dazu kommt, dass Frenchie – hach, was für ein lustiger Spitzname für einen französischstämmigen Bauern-Frauenhelden – natürlich auch noch ins Geschehen eingreift, mal mit nicht nachvollziehbaren, falschen Entscheidungen, mal mit nicht funktionierenden Witzchen. Demián Bichir und Taissa Farmiga – übrigens die jüngere Schwester von Vera Farmiga, der “Conjuring”-Hauptdarstellerin – passen sich dem Niveau des Films an, können auch nicht überzeugen. Inmitten von vielen Horrorfilmen ist “The Nun” somit ein äußerst dürftiger und enttäuschender Streifen. Lediglich die Schlussszene sorgt für Aufsehen, das ist dann aber auch zu spät.
Trailer:
Bewertung: 2 von 10 Punkten