Alvaro Soler
“Mar de Colores”
(CD, Airforce1 Records, 2018)
Etwas verspätet legt Alvaro Soler den Soundtrack zum Rekordhitze-Sommer 2018 vor. Mit seinem zweiten Album “Mar de Colores” (übersetzt “Meer aus Farben”) knüpft der in Barcelona geborene und seit 2015 in Berlin lebende Sohn einer spanischen Mutter und eines deutschen Vaters an sein erfolgreiches Debüt “Eterno Agosto” aus dem Jahr 2015 an, das mit “El Mismo Sol” und “Sofia” gleich zwei Hit-Singles enthielt, die in Italien und der Schweiz sogar Platz 1 der Charts eroberten, wie auch das Album. Bei uns landeten die Singles in den Top 25, das Album auf Platz 5.
(Foto © Ben Wolf)
Ähnlich erfolgreich könnte es nun weiter gehen, nachdem die sicher um das Sommerhit-Potential nicht zu verpassen bereits im März voraus geschickte Single “La Cintura” (“Die Hüfte”) bei uns mit Platz 7 seinen größten Auskopplungs-Erfolg darstellte – wohl auch durch einen gut gelungenen Remix mit Flo Rida und Tini. Mit dem Song besingt Soler selbstironisch seine mangelnden Tanzqualitäten: “Als ich den Text schrieb, dachte ich, dass ich das Wort ‘Cintura’ noch aus dem Refrain werfen muss, da ich ja absolut kein Tänzer bin. Aber dann sagte ich mir: Warum schreibe ich nicht genau über diese Schwäche, also die Tatsache, dass es wirklich albern aussieht wenn ich tanze? Umso cooler, dass ich jetzt täglich Videos aus der ganzen Welt bekomme, in denen Leute zu dem Song tanzen.” Auf den 48 Minuten des Albums findet man den Song in der normalen Version als Opener, der Remix ist Bestandteil der vier Bonustracks.
Zu den als Bonus enthaltenen Stücken gehören ansonsten drei Songs, bei denen Alvaro als Gast zu hören war. Die schöne Ballade “Let It All Go” mit Birdy ist hier genauso vertreten wie das stimmungsvolle “Yo Contigo, Tú Conmigo (The Gong Gong Song)” mit Morat aus dem Soundtrack zum 2017er-Film “Ich – Einfach unverbesserlich 3” sowie das tanzbare “Lo Mismo” mit Maître Gims. Es ist durchaus käuferfreundlich, dass hier diese vier für Fans lohnenden Bonustracks allesamt enthalten sind.
Nach dem Erfolg des Debüts gestaltete sich die Arbeit am Nachfolger auch bei den eigenen Stücken etwas zielgerichteter, und doch nahm Alvaro sich genug Zeit: “In den Songs steckt immer noch viel Liebe zum Detail, aber sie verbreiten auch eine coole Leichtigkeit. Die Arrangements sind super organisch – es soll Spaß machen, die Songs zu hören.”
Neben weiteren typischen, melodischen Sommergroovern wie “Histerico” (“Hysterisch”), dem mit Bläsern bereicherten “Au Au Au” oder dem mit Akustikgitarren und karibischer Percussion versehenen “Ella” (“Sie”) über die unglückliche Liebesgeschichte eines Freundes bietet der 27-jährige Musiker auch etwas ruhigere Töne wie bei der Midtempo-Nummer “Te Quiero Lento” (“Ich liebe dich langsam”) und der mit Streichern gewürzten, feinen Piano-Ballade “Niño Perdido” (“Verlorenes Kind”), bei der Alvaro seine stimmlichen Fähigkeiten besonders unter Beweis stellen kann. Ein gelungenes Album, das sich gut anhören lässt und sauber produziert ist.
Hier ist Alvaro Soler 2019 in großen Hallen live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
14.09.19 Berlin, Mercedes-Benz-Arena
15.09.19 Hamburg, Barclaycard Arena
17.09.19 Stuttgart, Porsche Arena
18.09.19 Frankfurt, Jahrhunderthalle
19.09.19 Oberhausen, König-Pilsener-Arena
www.alvarosoler.com
facebook.com/alvarosolermusic
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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