Leona Berlin
“Leona Berlin”
(CD, Warner Music, 2018)
Mit Leona Berlin – ja, die in Karlsruhe geborene Künstlerin soll wirklich so heißen – erscheint ein neues Gesicht am Neo-Soul-Himmel, und vor allem eine neue Stimme. Auf den 58 Minuten ihres selbstbetitelten und durchaus gut selbstproduzierten Debütalbums bietet die 26-Jährige 13 Tracks, die sehr intensiv daher kommen.
Dies liegt vor allem daran, dass eine Nähe zum Pop, wie sie im massentauglichen Soul ja oft existiert, hier nicht zu finden ist, dafür der Fokus klar auf Ausdruck liegt. Das bringt dann gerne auch mal schwerer zugängliche Jazz-Einflüsse und avantgardistische Momente mit sich, zusätzlich zu Elementen aus R’n’B und HipHop, die eher vereinzelt eingesetzt werden.
Im Vergleich zu den meisten Stücken auf dem Album kommt die erste Single “Thinking About You” mit Replife und Casey Benjamin als Gästen mit ihrer Melodie und ihrem Midtempo-Groove noch recht eingängig daher, und mit der anfänglich sanft dahin fließenden, später triphoppigen, starken Ballade “Snow Crystal” und dem gradlinigen Midtempo-Song “Make Me Wanna” finden sich zwei weitere Songs, die auch für Nicht-Liebhaber von Neo-Soul zugänglich sind – auch weil Leona stimmlich stets überzeugt.
Die anderen Stücke allerdings, ob das durchaus faszinierende, weil eindringliche “Feel The Love”, das vergleichsweise treibende “Cruel” oder die Coverversion des von Prince geschriebenen und Sinéad O’Connor zum Hit gemachten “Nothing Compares 2 U”, dürften eher nur für Neo-Soul-Fans als Leckerbissen gelten.
www.leonaberlin.com
facebook.com/leonaberlinmusic
Bewertung: 6 von 10 Punkten
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