Benny Andersson
“Piano” (Bonus Version)
(CD, Deutsche Grammophon, 2018)
Benny Andersson kennt man natürlich vor allem als Mitglied und Hauptsongwriter der legendären ABBA, einer der erfolgreichsten Bands des 20. Jahrhunderts. Acht Studioalben veröffentlichte das schwedische Quartett zwischen 1973 und 1981, geriet aber auch danach nie in Vergessenheit durch unzählige Hits und alleine in Deutschland über 10 Millionen verkaufte Tonträger, vom internationalem Erfolg mal ganz zu schweigen, geschätzt auf fast eine halbe Milliarde abgesetzter Tonträger.
Im Dezember 2016 wurde Benny Andersson 70 Jahre alt, und doch ruht er sich auch weiter nicht auf den hoffentlich zur Seite gelegten Millionen aus. Nach ABBA war er an Musicals wie “Chess” und nicht zuletzt auch – mit unzähligen ABBA-Hits gespickt – “Mamma Mia” beteiligt, veröffentlichte seit 1987 aber auch Soloalben. Als elftes von diesen veröffentlichte er 2017 “Piano”, und hierauf präsentierte sich der Musiker von einer ungewohnten Seite. Nun erscheint der Longplayer im November 2018 noch einmal neu mit zwei Bonustracks.
Nachdem er sich schon in jungen Jahren das Klavierspielen beibrachte, erarbeitete er viele seiner Kompositionen am Piano. Die nun mit Bonus 23 Stücke auf den käuferfreundlichen 83 Minuten seines Albums bieten “Piano” pur – Benny hat sie allesamt an seinem Fazioli-Klavier eingespielt, und man hört weder Stimme noch weitere Instrumente. Sehr stimmungsvoll und schön interpretiert Andersson sowohl einige wenige ABBA-Hits wie “Thank You For The Music”, “The Day Before You Came” oder “Happy New Year”, Songs aus seinen Musicals “Chess” und “Kristina från Duvemåla” und Kompositionen aus seinen Solo-Platten wie “Embassy Lament” oder “Midnattsdans”. Für die Bonus-Version des Albums hat Andersson nun mit “Money Money Money” einen weiteren ABBA-Hit eingespielt, und zusätzlich eine neue Version seines 2011 komponierten, sehr schönen Solostücks “Jag Hör”.
Das Album zeigt, dass die Pop- oder Musical-Songs auch ganz reduziert in klassischer Adaption funktionieren, was die Qualität der Kompositionen nur unterstreicht. Andersson selbst spricht von “Interpretationen voller ungekünstelter Reinheit, die ohne jeden überflüssigen Schnörkel arrangiert wurden” und trifft es damit genau. Schön, dass er selbst dieses Album abliefert und nicht irgend ein aufstrebender Künstler auf der Suche nach großem Publikum – denn um dieses muss sich ein Benny Andersson nicht sorgen, vor allem da es bald tatsächlich zwei neue ABBA-Songs geben soll und er dann sowieso wieder sehr präsent in den Medien sein wird.
www.klassikakzente.de/benny-andersson
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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