Belleville Cop
Darsteller: Omar Sy, Luis Guzman, Biyouna, Eriq Ebouaney
Regie: Rachid Bouchareb
Dauer: 111 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.constantin-film.de/kino/belleville-cop
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino
Es gibt Filme, die lassen einen staunen. Zumeist ist dies positiv, bei “Belleville Cop” hingegen komplett negativ, denn wenn man den Kinosaal am Ende des Streifens verlässt, dann hat man einiges falsch gemacht und den schlechtesten Film der letzten Jahre gesehen – trotz niveauloser Unterhaltung a la “Girls Trip” in 2017 oder einem Dialog-Desaster der Marke “Destination Wedding” im letzten Jahr.
Wir sehen “Ziemlich beste Freunde”-Star Omar Sy als Pariser Polizisten Baaba Keita, der im Stadteil Belleville für Ordnung sorgt, wenn er nicht gerade mit seiner auch gerne in die Ermittlungen eingreifenden Mutter Zohra (Biyouna) zu tun hat, bei der er auch noch wohnt, oder sich mit Freundin Lin (Diem Nguyen) streitet, weil er noch nicht mit ihr zusammen gezogen ist.
Als ihm sein Jugendfreund Roland (Franck Gastambide) bei einem spontanen Besuch eröffnet, dass Belleville gerade wieder ins Zentrum des Drogenhandels gerate mit einer Lieferkette von Afrika über Miami bis nach Paris, wird dieser vor den Augen Baabas eiskalt erschossen. Um ihn zu rächen, macht sich Keita auf nach Miami, um als französischer Import bei der dortigen Polizeiarbeit zu helfen. Mit dem amerikanischen Gesetz kommt er hierbei allerdings ebenso wenig klar wie mit seinem Partner Ricardo (Luis Guzmán), und so gibt es einige Reibereien.
Mehr muss man über die Handlung nicht wissen. Klingt nicht so schlimm? Das denkt man, aber Regisseur Rachid Bouchareb und sein Team haben schlichtweg alles falsch gemacht, was auch nur möglich war. Die Story, deren Drehbuch Bouchareb zusammen mit Larry Gross und Marion Doussot erarbeitet hat, ist langweilig, dümmlich und über alle Maßen vorhersehbar, lässt hierbei zudem wirklich jede sich bietende Chance aus, irgend etwas Positives zu bieten – und ab und an gibt es diese Möglichkeiten durchaus, wo man sich dann nur immer wieder vor den Kopf haut, wie man sie so versieben kann. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man sieht, dass Vorbilder, an die man sich etwas anlehnen wollte, auch noch ausdrücklich zitiert werden, wie “Bad Boys” oder “Lethal Weapon” oder die TV-Serie “Miami Vice”.
Als Komödie mutet das Ganze an, man lacht nur nicht – und zwar kein einziges Mal. Der Film eröffnet schon ärgerlich mit einer unterirdischen Verfolgungsjagd in Paris – nein, nicht in der Metro, das Ganze findet in den Straßen und einem Supermarkt statt, ist nur unterirdisch dumm. In Folge bezieht der Film jegliche Spannung und den einzigen Anreiz, ihn überhaupt weiter zu sehen, daraus, dass man wissen möchte, ob er über seine als Frechheit am Zuschauer empfundenen 111 Minuten so mies bleibt.
Das tut er – und alleine dafür müsste man eigentlich Respekt zollen, wäre es nicht so traurig. Jegliche Dialoge – ja, ausnahmslos alle – sind katastrophal schlecht, hier hat man allerdings zumindest noch die unbestätigte Vermutung, dass die Synchronisation einen entscheidenden Anteil haben könnte, auch wenn einem dies wenig hilft. In puncto Bilder, Action und genereller Handlung aber kann es nicht die Synchro verbockt haben, somit liegt hier einfach ein furchtbarer Film vor, bei dem man absolut nichts Positives entdecken kann. Jegliche Cop-Film-typischen Action-Szenen sind eine Zumutung und wirken einfach nur lächerlich, der Schnitt ist generell grenzwertig, die Musik ist schlecht gewählt – was bleibt denn da noch? Schauspiel? Dass sich der auf Dauergrinsen mit kurzen Auszeiten im betroffenen Blick reduzierte Omar Sy und Luis Guzman für so etwas hergegeben haben, kann maximal am zwischenzeitlichen Drehort Miami gelegen haben als Anreiz, ansonsten sind es Tiefpunkte ihres Schaffens.
Wenn wir Minuspunkte vergeben würden, wäre dies ein Film, der sie verdient hätte – aber null Punkt von zehn möglichen sagen ja auch alles aus. Ein kaum zu unterbieten schlechter Film, der einen fassungslos zurück lässt und schon jetzt jedem folgenden Film im noch langen Kinojahr 2019 keine Chance erübrigt, den Titel als schlechtester Film des Jahres streitig zu machen.
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