Weezer
“Weezer (Teal Album)”
(CD, Warner, 2019)
Weezer sind immer mal für Überraschungen gut, und damit meinen wir nicht nur diverse selbstbetitelte Alben, die dank der Hintergrundfarben durch Behelfstitel wie “Weezer (Blue Album)” (1994), “Weezer (Red Album)” (2008) oder “Weezer (White Album)” (2016) unterschieden werden.
Im Mai letzten Jahres veröffentlichten die Alternative-Pop-Rocker aus Los Angeles die Toto-Cover-Version “Africa”, angetrieben durch eine Social-Media-Kampagne ihrer Fans. Die Nummer ging viral und bescherte Weezer ihren vierten Nummer-1-Hit in den “Alternative Radio”- sowie die zweithöchste Platzierung in den amerikanischen “Hot 100”-Charts ihrer gesamten Karriere. Im September dann, also durchaus einige Monate später, erschien ein Videoclip hierzu, bei dem “Weird Al” Yankovic anstelle von Frontmann Rivers Cuomo zu sehen war.
Hiermit nicht genug, völlig überraschend hat die Band nun – noch bevor bereits am 1. März “Weezer (Black Album)” kommen soll – “Weezer (Teal Album)” heraus gebracht. Vor grünblauem Hintergrund präsentieren die Jungs einen ganzen Longplayer mit Cover-Versionen zehn prägender Songs aus den letzten vier Jahrzehnten des letzten Jahrtausends.
“Africa” darf natürlich nicht fehlen und eröffnet die 37 Minuten. Weitere Stücke aus den 80ern folgen direkt mit “Everybody Wants To Rule The World” von Tears For Fears, “Sweet Dreams (Are Made Of This)” von Eurythmics und “Take On Me” von A-ha. Natürlich geht es in den Feinheiten ein bisschen rockiger zu als bei den Originalen, insgesamt aber haben Weezer ihre Versionen dieser Titel doch stark an die Originale angelehnt und wenig bis gar nichts von der Struktur der allseits bekannten Klassiker verändert.
Bei “Happy Together” von The Turtles ist das dann schon etwas anders, aber hier klingt ein modernes Soundgewand dann eben auch automatisch anders als eine Version aus 1967 – wobei, “Paranoid” von Black Sabbath mutet widerum nicht so extrem anders an als das Original von 1970.
“Mr. Blue Sky” vom Electric Light Orchestra wäre einem vielleicht gar nicht mal so präsent, wäre die wundervolle Nummer aus dem Jahr 1977 nicht durch den Soundtrack zu “Guardians Of The Galaxy Vol. 2” ganz neu aufgeblüht. Am interessantesten ist vielleicht Weezers Interpretation von “No Scrubs”, schließlich haben TLC hiermit 1999 einen groovigen R&B-Popsong mit weiblichem Gesang abgeliefert, der hier nun automatisch anders klingt und auch zwischendurch mit etwas Gitarrengeschrammel angereichert wird, ohne seine ruhige Grundstruktur zu verlieren.
Zurück in die 80er und wieder näher an die ursprüngliche Version geht es mit Michael Jacksons “Billie Jean”, bevor Ben E. Kings “Stand By Me” aus dem Jahr 1961 einen guten Abschluss bildet. Sicher keines der spannendsten Weezer-Alben, aber trotzdem eines, das sich gut anhören lässt und mit dem sie einigen ihrer Favoriten Tribut zollen. Als Zwischensnack während der ja nun nicht mehr langen Wartezeit auf das schwarze Album also durchaus brauchbar.
Im Sommer sind Weezer live zu sehen, wenn auch nur selten – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).
02.07.19 Hamburg – Stadtpark
08.07.19 CH-Zürich – Xtra
weezer.com
facebook.com/weezer
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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