Kinofilm-Kritiken

Die Biografie “Jean Seberg – Against All Enemies” schildert eindrucksvoll, wie der amerikanische Nouvelle-Vague-Star Ende der 60er Jahre systematisch von den Regierungsbehörden demontiert wurde.

Die Kanadierin Stella Meghie erzählt mit “The Photograph” sehr einfühlsam eine stimmige Liebesgeschichte und kommt dabei fast komplett ohne weiße Darsteller aus.

Die Verfilmung des Romans “Drei Tage und ein Leben” von Pierre Lemaitre besticht als Drama durch dichte Atmosphäre und interessanten Handlungsverlauf.

Der Pole Jan Komasa strickt in “Corpus Christi” die wahre Geschichte eines falschen Priesters zu einem tiefgründigen Drama um Glaube und Vergebung.

Mit “Tenet” legt Christopher Nolan einen aufwändig produzierten, komplexen und extrem packenden Action-Thriller vor, der als Hoffnungsträger der Branche die Besucher hoffentlich in die Kinos lockt.

Im gelungenen Schocker “Follow Me” bescheren Freunde einem Social-Media-Star eine extreme Escape-Room-Challenge, bei der anfänglicher Thrill sich bald in tödliche Angst wandelt.

Marco Bellocchio arbeitet in “Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra” die Mafia-Prozesse am Beispiel des Schicksals Tommaso Buscettas auf und schafft damit ein Dokudrama, das absolut fesselt.

In ihrem “Wege des Lebens – The Roads Not Taken” nimmt uns Sally Potter etwas orientierungslos mit in die Welt eines Demenzkranken, den Javier Bardem bis zur Selbstaufgabe spielt.

Mit “Irresistible – Unwiderstehlich” liefert uns Jon Stewart die passende Satire zum US-Präsidentschaftswahlkampf, die uns bissig einen Einblick in die Arbeit der so wichtigen Spindoctors gibt.

Der König des flachen Humors Judd Apatow versucht mit “The King of Staten Island” ernstere Töne anzuschlagen, aber seine Dramödie gerät dabei etwas unausgegoren.