Der Züricher Verlag Edition Olms hat Ende März 2024 Ian Nathans Biografie “Clint Eastwood” über das Leben und Werk des berühmten wie beliebten Schauspielers und Filmemachers veröffentlicht.
Clint Eastwood – ein Name, der Erinnerungen weckt, an tolle Western-Filme wie “Für eine Handvoll Dollar” (1964), “Zwei glorreiche Halunken” (1966), “Der Texaner” (1976), “Pale Rider – Der namenlose Reiter” (1985) oder “Erbarmungslos” (1992), wobei er bei den drei letztgenannten auch Regie führte, womit er 1971 begann. Doch nicht nur an Western erinnert man sich sofort, sondern auch an Action-Streifen wie die “Dirty Harry”-Reihe ab 1971, an “Flucht von Alcatraz” (1979), “City Heat – Der Bulle und der Schnüffler” (1984) oder an seine Rolle als Secret-Service-Agent in “In the Line of Fire – Die zweite Chance” (1993) – um nur einige zu nennen.
Vier Oscar®-Trophäen nahm Eastwood mit nach Hause, hiervon zwei für “Erbarmungslos” in den Kategorien “Beste Regie” und “Bester Film”, und später 2005 noch einmal zwei für das Boxer-Drama “Million Dollar Baby”, für “Beste Regie” und “Bester Film”. 1994 wurde er zudem mit dem Irving G. Thalberg Memorial Award ausgezeichnet, der an besonders kreative Filmproduzenten vergeben wird.
Ja, der 1930 in San Francisco geborene Eastwood war nicht nur als Darsteller und Regisseur, sondern auch als Produzent tätig, hat zudem im aktuellen Jahrtausend auch einige Filmmusiken erschaffen. Und auch das reicht noch nicht, war Clinton Eastwood Jr., wie er mit vollem Namen heißt, doch auch als Sänger aktiv und als ehemaliger Politiker der Republikanischen Partei ab 1986 mal für zwei Jahre Bürgermeister seines Heimatorts Carmel-by-the-Sea.
Einen großen Erfolg feierte Eastwood in seinen späteren Jahren, als er 2009 als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent mit dem großartigen Drama “Gran Torino” zu begeistern wusste. Weitere Filme wie “Back in the Game” (2012), “The Mule” (2018) und “Cry Macho” (2021) folgten, und als vermutlich letzter Streifen von Clint, der am 31. Mai 2024 seinen 94. Geburtstag feiern wird, wird das Drama “Juror No. 2” erwartet, bei dem er zum 40. Mal Regie führt und mitproduziert, aber wohl nicht mehr als Akteur in Erscheinung tritt.
Die Geschichte eines ertragreichen Lebens präsentiert Ian Nathan in seiner Biografie “Clint Eastwood” mit dem Untertitel “Der legendäre Filmemacher und sein Werk”, das nun aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Michael Auwers vorliegt.
Das Buch kommt im Format von 21 × 24 cm im Hardcover mit extra starken Deckeln daher, was wertig wirkt. Nach dem Vermerk, dass es sich um eine “Inoffizielle und nicht autorisierte Biografie” handelt, verdeutlicht das Inhaltsverzeichnis den Aufbau des Werks – und hierbei geht es größtenteils chronologisch zu. Der britische Filmkritiker Ian Nathan, der schon diverse Bücher zu Filmthemen schrieb und Chefredakteur sowie Herausgeber von “Empire” war, der weltweit größten Zeitschrift über Kinofilme, nimmt uns nach einer kurzen Einleitung auf 16 Seiten unter der Überschrift “Der großartige Fremde” mit in das frühere Leben von Clint Eastwood und seine ersten Rollen, bis ins Jahr 1971.
“Erste Regiearbeiten” gibt es dann zu beleuchten, inszenierte Eastwood doch mit “Sadistico” 1971 erstmals einen Film – und auch “Dirty Harry” aus dem gleichen Jahr wird hier aufgeführt, bei dem zwar Don Siegel im Regiestuhl saß, Clint aber bei einer Szene, in der er jemandem durch Umhauen vom Selbstmord abhält, die Zügel in der Hand hielt. Interessante Fakten wie diese sind es, die das Buch interessant machen, in dem sich ansonsten nicht umsonst eine Zeitleiste, die Filme nennt, unten angebracht durch die Seiten zieht.
“Western extrem” widmet sich dann auf 15 Seiten dem Film “Der Texaner” aus dem Jahr 1976 und erklärt dessen “merkwürdige Geschichte”. Einen kurzen Ausbruch aus der Chronologie bedeutet die eine Seite “Maximaler Minimalismus”, die zehn großartige Rollen Eastwoods kurz umreißt – wobei es sich nicht recht erschließt, warum diese hier platziert ist. In 16 Seiten “Der amerikanische Erzähler” geht es dann um Filme zwischen 1977 und 1983, in 15 Seiten “Der Bürgermeister” um die Streifen zwischen 1984 – wo er für “Der Wolf hetzt die Meute” zwar nicht offiziell als Regisseur genannt wurde, aber einen Großteil der Inszenierung von Richard Tuggle übernahm, dessen Arbeit er als zu langsam erachtete – und 1990, bevor eine Seite sich kurz der Zeit als “Bürgermeister von Carmel” widmet.
16 Seiten “Der große Ritt” beleuchten das tolle, völlig zu Recht vierfach Oscar®-gekrönte Meisterwerk “Erbarmungslos”, bevor weitere 16 Seiten “Die unerschrockene Ikone” uns mitnehmen bis ins jetzige Jahrtausend. Dem zweiten Oscar®-Triumph “Million Dollar Baby” gehören unter der Überschrift “Die Seele Amerikas” die folgenden 13 Seiten, bevor dann auf einer Seite “Clint zu Ende gebracht” – im Buch “Clint komplett” überschrieben – Filme kurz nennt, die man in kaum einer Filmografie gelistet findet, an denen er aber doch irgendwie beteiligt war.
Das war es aber ja noch nicht, wartete doch weiterer “Hollywood-Adel” auf Eastwood, und um spätere Filme wie “Gran Torino” oder “Invictus – Unbezwungen” zwischen 2006 und 2010 geht es auf diesen 18 Seiten, bevor sich ebenso viele in “Die unauslöschliche Flamme” dann um die ganz späten Werke zwischen 2014 und “Cry Macho” 2021 drehen und eine Auflistung von “Quellen” das Buch abschließt.
Mit “Clint Eastwood – Der legendäre Filmemacher und sein Werk” bietet Ian Nathan ein interessantes Buch über eine absolute Filmikone, der er dann auch am Ende für sein Werk dankt, für seine Größe, für Filme, die ihm zu einem Maßstab wurden und dafür, dass er immer Clint Eastwood geblieben ist. Nathan ist also ein Bewunderer, als angesehener Filmkritiker aber auch objektiv und sachlich genug, uns mit angebrachtem Abstand mit durch das Leben und vor allem Werk der Legende zu nehmen. Das lässt sich, aufgelockert mit zahlreichen Bildern, gut lesen und ist vielleicht genau die richtige Vorbereitung auf “Juror No. 2”.
Mehr Infos und Fotos zum Buch findet man hier auf der Website der Edition Olms.
Eckdaten “Clint Eastwood: Der legendäre Filmemacher und sein Werk”
1. Auflage
ISBN-10: 3-283-01331-4
ISBN-13: 978-3-283-01331-8
176 Seiten mit über 150 farbigen Dokumenten und Fotos
Autor: Ian Nathan
Übersetzung aus dem Englischen von Michael Auwers
Hardcover mit extra starken Deckeln im Format 21 × 24 cm
Preis: 29,95 Euro (D) – 30,80 Euro (A) – 39,90 sFr (CH)
Mehr zum Edition Olms Verlag:
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Das Buch ist u.a. über Amazon bestellbar – einfach hier klicken (Partnerlink).
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