Am 31. März 2022 startet die Doku “Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann” über Autismus im Kino, basierend auf dem Bestseller von Naoki Higashida (Originaltitel: The reason I jump) – passend zum Welt-Autismus-Tag am 2. April. Hier die Presseinformationen zum Film:
Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann
Dokumentarfilm
Regie: Jerry Rothwell
Dauer: 83 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: dcmstories.com/de/collection/warum-ich-euch-nicht-in-die-augen-schauen-kann
Facebook: facebook.com/dcmstories
Hintergrund und Handlung (Presseinformationen:)
Der 2. April ist Welt-Autismus-Tag. Seit 2008 wird der jährliche UN-Welttag begangen und soll für die vielfältigen Autismus-Spektrum-Störungen sensibilisieren, um betroffenen Menschen eine umfangreichere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Schätzungen zufolge leidet auch hierzulande knapp ein Prozent der Bevölkerung unter einer autistischen Störung. Das diesjährige Motto „A happy journey through life” verdeutlicht den ganzheitlichen, lebensumspannenden Ansatz, um sicherzustellen, dass autistische Menschen ein erfülltes Leben führen können.
Der fantastische Dokumentarfilm “Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann” von Regisseur Jerry Rothwell basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Naoki Higashida. Der Autor selbst ist Autist und schrieb als junger Teenager sein autobiografisches Buch, das 2007 in Japan erschien und schon in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde. Mit seiner Beschreibung einer prachtvollen Fülle unterschiedlicher Realitätserfahrungen, Gefühlen, Impulsen und Erinnerungen, vermag es Higashida wie kaum jemand zuvor, die Welt des Autismus näherzubringen.
Auf dieser Grundlage schuf Rothwell intime Portraits bemerkenswerter junger Menschen aus aller Welt, die Naokis Schicksal teilen. Mit faszinierender Eindrücklichkeit gelingt es dem Film dabei, den neugierigen, feinsinnigen und komplexen Geist in einer Welt ohne Sprache begreiflich zu machen. Denn: Nicht sprechen zu können, bedeutet nicht, dass es nichts zu sagen gibt.
WARUM ICH EUCH NICHT IN DIE AUGEN SCHAUEN KANN – EIN AUTISTISCHER JUNGE ERKLÄRT SEINE WELT gibt Einblick in ein intensives und überwältigendes, aber ebenso sinnliches und bisher eher unentdecktes Universum. Higashida bringt uns die Welt des Autismus näher, die er selbst mit 13 Jahren dokumentiert hat – mit intimen Porträts von bemerkenswerten jungen Menschen aus aller Welt, die sein berührendes Schicksal teilen. Er lässt uns in seine Welt eintauchen, lässt uns diese völlig eigene und besondere Welt mit seinen Augen erleben. Der Film ist eine intensive Entdeckungstour mit einer klaren Botschaft: Nicht sprechen zu können, bedeutet nicht, dass es nichts zu sagen gibt.
Naoki Higashidas Beschreibung einer Welt ohne Sprache fordert unsere Vorstellung von Autismus heraus. Für den Großteil der Geschichte wurde autistischen Menschen, die nicht sprechen konnten, die Menschlichkeit abgesprochen: sie wurden geächtet, in Institutionen verbannt und manchmal sogar reihenweise ermordet. Stigmatisierung gehört im Leben der meisten Menschen mit Autismus auch heute noch zum Alltag.
Doch Naokis bewegende Beschreibung eines Stroms an Gedanken, Gefühlen, Impulsen und Erinnerungen, der jede seiner Handlungen begleitet, machen uns, wie David Mitchell in seiner Einführung zum Buch „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann” schreibt, begreiflich, dass „in einem autistischen Körper ein Geist lebt, der so neugierig, feinsinnig und komplex ist wie jeder andere auch.“ Naoki widerlegt die häufige Auffassung vom autistischen Spektrum, an dessen einem Ende das Genie und am anderen der Dummkopf steht. Stattdessen beschreibt er eine prachtvolle Fülle unterschiedlicher Realitätserfahrungen, die es größtenteils nicht durch den Filter der neurotypischen Welt schaffen.
Für einen Filmemacher bietet sich hier die Chance, die Möglichkeiten des Kinos voll auszuschöpfen, um diese intensive Sinneswelt, in der Bedeutung mit Hilfe von Tönen, Bildern, Assoziationen, aber auch Wörtern erzeugt wird, heraufzubeschwören. Obwohl kein Film menschliche Erfahrung reproduzieren kann, hoffe ich dennoch, dass der Film das Publikum dazu ermutigen wird, Autismus von innen heraus zu begreifen und zu erkennen, dass es andere Weisen gibt, die Welt wahrzunehmen, sowohl als schön wie auch als verstörend. Ich hoffe, der Film nimmt den Zuschauer mit in eine Welt unterschiedlicher Autismus-Erfahrung und verdeutlicht, inwiefern sich unsere Welt ändern muss, um dem Anspruch der Inklusion vollständig gerecht zu werden. – JERRY ROTHWELL, 2019