Am 22. Mai 2020 veröffentlicht Studio Hamburg Enterprises auf “Berlin – Hauptstadt des deutschen Reiches” vier kurze, alte Doku-Berichte über die 1920er- und 1930er-Jahre der Metropole auf DVD.
Verleih: Studio Hamburg Enterprises
Filmlänge: 77 Minuten
Sprache: Deutsch
Untertitel: keine
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Anlässlich der Feierlichkeiten zu 30 Jahren deutscher Wiedervereinigung hat man sich bei Studio Hamburg Enterprises vier kurze Berichte über Berlin heraus gepickt, die Ende der 1930er-Jahre entstanden, und bietet diese nun erstmals teilweise nachkoloriert auf einer DVD.
Los geht es mit den 14 Minuten von “Alt Berlin – Wie es einmal war”, das in der Originalversion wie auch einer nachkolorierten Fassung zu sehen ist. Der Film bietet einen bunten Bauchladen an Impressionen aus der Berliner Innenstadt mit einer Mischung aus Informationen und Unterhaltsamen, lebt hierbei von witzigen Kommentaren des Kutschführers Fröhlich, der einer Touristin einige Punkte der Stadt präsentiert. Die Nachfärbung des Films ist mal ganz gut gelungen, mal dürftig mit deutlichen Schwankungen.
Letzteres gilt auch für die neun Minuten von “Kleiner Bummel durch das alte Berlin”, das ebenfalls im Original und nachkoloriert zu finden ist. Der Untertitel “Ein Film von Berliner Denkmälern im Volkshumor” hätte allerdings beim ersten Filmchen weit besser gepasst, ging es hier doch weit witziger und mit typischer Berliner Schnodderschnauze zu, während die Kommentare hier nun eher flachen Humor bieten. Auch das Gezeigte ist weniger interessant.
Die neun Minuten von “Reichshauptstadt 1936” wurden damals bereits in Farbe gedreht, sind somit auch nur so zu finden. Der interessante Clip bietet eine Mischung aus Bildern von Berlin unter dem Einfluss der Olympischen Spiele im Zeichen des Hakenkreuzes und interessanten Orten wie Denkmälern oder bekannten Orten wie Reichstag, Funkturm, Zoo oder Wannsee. Hierbei hört man neben spärlichem, sachlichem Kommentar mal Originaltöne, mal auch Marsch- oder Swingmusik, die aber stellenweise recht abrupt abgewürgt wird.
Den Abschluss bildet das zwölfminütige “Berlin bleibt Berlin”, das nur im schwarz-weißen Original zu sehen ist. Hier geht es um die Wiedererstarkung Berlins lange nach dem ersten Weltkrieg mit vielen Impressionen von Sehenswürdigkeiten, Museen oder auch Theatern, zwischen Tradition und Aufbruchsstimmung.
Die restaurierten Clips sind für Berlin-Enthusiasten vielleicht reizvoll, in der Summe wird mit 44 Minuten aber doch recht wenig geboten und es gibt sicherlich gehaltvollere Dokus über das alte Berlin. Die angegebene Spieldauer von 80 Minuten ist nicht nur (mit mehr als drei Minuten, selbst wenn man das Bonusmaterial mit einrechnet) stark nach oben aufgerundet, sie trügt auch sonst etwas, da hier die zwei Teile, die in Schwarz-Weiß und Farbe abrufbar sind, doppelt berechnet werden.
Bonus-Material:
Als Extra findet man ein in Schwarz-Weiß damals in und bei Berlin gedrehtes, sechsminütiges Kindermärchen, das ohne Sprache mit Musik untermalt und optisch wenig märchenhaft inszeniert wurde und seinem Namen “Aschenputtel” nicht gerecht wird, sieht man doch die Handlung aus “Frau Holle”. Zusätzlich findet man den Trailer eines alten Films über Stücke des Pforzheimer Schmuckmuseums.
Bewertung: 4 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 22. Mai 2020
Bildformat: 4:3 (1.33:1)
Ton DVD: Dolby Digital 2.0
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