Am 13. Januar 2022 veröffentlichte Constantin Film die Anfang des Jahres im ZDF ausgestrahlte Mini-Serie “Der Palast” auf DVD.
Verleih: Constantin Film
Facebook: facebook.com/constantinfilm
Filmlänge: 255 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Hintergrund und Handlung:
Berlin, Hauptstadt der DDR, 1988/89. Vor der glamourösen Kulisse des Friedrichstadt-Palastes wird eine deutsch-deutsche Familiengeschichte erzählt. Die Solotänzerin Chris steht plötzlich ihrer bis dahin unbekannten Zwillingsschwester Marlene aus Westdeutschland gegenüber. Beide versuchen, hinter das Familiengeheimnis zu kommen, das zu ihrer Trennung kurz vor dem Mauerbau 1961 führte.
Auf der größten Theaterbühne der Welt, im glamourösen Milieu des Showbusiness, wird dramatisch und emotional, musikalisch und erotisch, unterhaltsam und komödiantisch über das Leben in der DDR erzählt. “Der Palast” ist aber vor allem eine Geschichte über Menschen in einem getrennten und sich verändernden Deutschland Ende der 80er Jahre. Einheit entsteht durch die Anerkennung des Trennenden und Respekt für die Biografie des anderen. Davon erzählt diese Geschichte.
Kritik:
“Der Palast” ist mit Sicherheit nicht die überzeugendste Regiearbeit des großen Uli Edel, das liegt aber weniger an seiner Inszenierung als am Drehbuch. Die Story bringt dem Zuschauer zwangsweise Erinnerungen an das bestens bekannte “doppelte Lottchen”, das hier – deutlich älter – in einen geschichtlichen Rahmen rund um den Mauerbau und das Deutschland vor der Wiedervereinigung gepresst wird – mit Fokus auf die Gegenwart Ende der 80er, durchsetzt von Rückblicken in die Zeit der damaligen Trennung. Das passiert allerdings doch arg erzwungen, wenig charmant und dank reichlich Vorhersehbarkeit auch limitiert spannend.
Im Gegensatz hierzu sind die Szenen im Friedrichstadt-Palast sehr unterhaltsam, ob sie nun vom Aufwand und auch Druck hinter den Kulissen der weltbekannten Show-Bühne erzählen oder spektakuläre Choreografien während der gigantisch aufgemachten Revuen zeigen.
Die filmische Herausforderung, Nicht-Zwilling Svenja Jung in einer Doppel-Rolle als eher biedere Bambergerin Geschäftsfrau Marlene Wenninger auf ihr Ost-Berliner Ebenbild der feschen Tänzerin Chris treffen zu lassen, bewältigt Uli Edel bestens. Svenja Jung weiß zu überzeugen, ebenso wie Heino Ferch als Vater und Anja Kling als Mutter.
Alles in allem eine Mini-Serie, die durchaus zu unterhalten weiß, der man neben mehr packendem Charakter und besserer Story aber noch etwas mehr Esprit und Rafinesse auf der zwischenmenschlichen Ebene gewünscht hätte, wo man manchmal das Gefühl hat, die Chemie zwischen den beiden Svenja Jungs stimme nicht optimal.
Bonus-Material:
Extras findet man keine.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 13. Januar 2022
Bildformat: 16:9 (1,78:1)
Ton: Dolby Digital 5.1
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