Am 22. Oktober 2020 veröffentlicht StudioCanal Home Entertainment auf seinem ARTHAUS Label für den besonderen Film in Deutschland die 360° – GEO Reportage “Deutschland – Quer durch die Heimat”, auf zwei DVDs.
Verleih: StudioCanal Home Entertainment
Website: www.arthaus.de/deutschland-quer_durch_die_heimat
Facebook: facebook.com/ARTHAUS
Filmlänge: 410 Minuten
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch
FSK: Infoprogramm
Hintergrund und Handlung:
Vom rauen aber beeindruckenden Winter auf der Hallig-Insel Langeneß über den Spreewald mit seinen unzähligen Kanälen bis zu den majestätischen Schwänen der Hansestadt Hamburg: Die 8-teilige GEO-Reportage führt Sie zu den schönste und interessantesten Ecken Deutschlands.
360° – GEO Reportage zeigt die aufregende Arbeit und den faszinierenden Alltag außergewöhnlicher Menschen. Die hochwertigen TV-Dokumentationen führen in die entlegensten Regionen der Erde, an imposante Plätze rund um den Globus oder begleiten spannende Expeditionen.
(© StudioCanal)
Kritik:
Auf den zwei DVDs von “Deutschland – Quer durch die Heimat” findet man acht jeweils 52-minütige Folgen, die uns tatsächlich kreuz und quer durch das Land mitnehmen, wobei es ganz im Norden los geht.
In “Die Ostsee, Sehnsuchtsort der Kraniche” erfahren wir mehr über den reizvollen Darß, der als Küstenabschnitt durch seinen Bodden für Kraniche attraktiv ist, ein durch Landzungen und Inseln entstandenes Lagunengewässer. Auch wenn die großen Schreitvögel normalerweise Sumpf- und Moorlandschaften bewohnen, kommt es hier jährlich zur sogenannten Kranichrast, wenn sich Zehntausende Kraniche aus Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum zwischen September und November entlang der Boddenkette einfinden, was immer auch ein fest für Ornithologen und Vogelbegeisterte ist. Es geht um die Zählung der Tiere, aber auch um den Kranich als Ziermotiv der farbenfrohen Darßer Türen, wie sie die Brüder Rohloff in Prerow herstellen und sanieren.
Die “Zauberhafte Mosel” kennt man als Weinbaugebiet, und der Calmont ist hierbei als einer der steilsten Weinberge der Welt berühmt – doch nicht nur ihn sieht man und seinen jungen Winzer Kilian Franzen. Von ihrer Quelle in den südlichen Vogesen schlängelt sich der Fluss 544 Kilometer lang durch schöne Landschaften, und die Reportage zeigt wundervolle Natur, aber auch gigantische Kraftwerksturbinen, begleitet Franck Pihens auf seinem Frachtkahn “Alabama” oder besucht Europas letztes Holztheater im Städtchen Bussang.
In “Spreewald – Kähne, Köche, Klapperstörche” sieht man natürlich die zahlreichen Wasserarme, die durch die dortigen Wälder fließen, wobei manche Orte weiterhin nur per Kahn erreichbar sind. Man erfährt aber auch, dass die im 6.Jahrhundert durch Völkerwanderungen hier gelandeten Slawenvölker Sorben und Wenden dort immer noch eine eigene Sprache sprechen können und ganz besondere Trachten tragen, die Mädchen mit kunstvoll gesteckten und handbestickten Hauben, wie sie Christa Dziumbla traditionell erstellt. Wir sehen, wie im Spreewald im Januar die Fastnacht gefeiert wird, wie im Frühjahr der Weißstorch zum Brüten und Aufziehen seinen Nachwuchses hierher kommt, oder wie Sternekoch Oliver Heilmeyer im feinen Hotel Bleiche typische Spreewaldgerichte innovativ interpretiert, während Marco Giedow mit Bio-Rohstoffen ganz andere Gerichte zubereitet.
“Elbsandsteingebirge – Märchenwelt und Meisterwerke” nimmt uns mit die imposante besondere Bergwelt, die 30 Kilometer südöstlich von Dresden in Millionen Jahren von Wind und Wasser geformt wurde. Ein Blick auf Dresden mit seinen barocken Prachtbauten aus Elbsandstein und deren Wiederaufbau nach dem Krieg bleibt nicht aus, wobei die Reportage Fachleute betrachtet. Andere Individuen dieser Folge sind der 87-jährige Gerhard Berger, der als Letzter noch Puppenköpfe aus Lindenholz schnitzt, Puppenspieler Detlef Heinichen, Barfußkletterer Bernd Arnold oder Architekt Jens-Uwe Anwand, während die Biologen Gert Füllner und Matthias Pfeifer seit Jahren an der Wiederansiedlung des Lachses in der Elbe arbeiten.
Wieder zurück in den hohen Norden geht es mit “Die Halligen, mitten im Winter, mitten im Wasser”, wo wir Eisschollen im zugefrorenen Watt sehen und die Einheimischen den eisigen Temperaturen in ihren reetgedeckten Häusern trotzen, wie auf Langeneß, der größten der zehn Halligen in der Nordsee. Wir lernen Menschen wie Johann Petersen kennen, der auch bei Minusgraden auf einer kleinen Schmalspurbahn durch das Watt fährt, um als Besitzer des einzigen Kaufmannsladens frische Ware vom Festland zu holen. Zudem erfahren wir etwas über das Biike-Fest, bei dem mit einem riesigen Feuer am Meer der Winter ausgetrieben werden soll.
In “Hamburg, die Stadt der Schwäne” lernen wir, dass die Hansestadt einiges unternimmt, um ihre berühmten weißen Alsterschwäne zu schützen, seit über 400 Jahren sogar mittels eines besonderen städtischen Amtes, dem Schwanenvater von Hamburg. Olaf Nieß fungiert seit 19 Jahren als dieser und kümmert sich das ganze Jahr um die Schwäne, die im November eingefangen werden und im Frühjahr wieder aus dem Winterquartier gelassenn werden.
“Gnadenhof ‘Gut Aiderbichl'” stellt eine Organisation vor, die es in Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz gibt. 5.600 Tiere leben auf den 25 Gnadenhöfen, um nicht geschlachtet zu werden, nur weil sie nicht genug Milch geben oder Turniere gewinnen, ob Nutztiere wie Kühe, Pferde und Schafe oder auch Haustiere. Michael Aufhauser hat die Non-Profit-Organisation gegründet, die nicht nur einzelne Tiere übernimmt, sondern manchmal auch ganze Höfe, um deren Besitzern und Tieren ein respektables Leben zu ermöglichen.
In “Biberkrieg in Bayern” werden wir mitgenommen in den Nationalpark Bayerischer Wald. Hier steht der Biber unter Naturschutz, allerdings geht dies einigen Menschen zu weit. So ist Bauer Pfeffer überzeugt, dass der Biber seine Rüben geräubert hat, während Gerhard Schwab vom Naturschutzbund Bayern versucht, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Schäden werden begutachtet und die Diskussion wird geführt, ob der Biber in der Region bleiben darf oder samt Familie umgesetzt werden muss. Dabei ist der Biber nicht das einzige Problem des Nationalpark. Auch hier sind riesige Fichtenwaldflächen auf Grund der in ganz Deutschland sichtbaren Kombination aus zu großer Trockenheit und den Aktivitäten des Borkenkäfers verrottet. Die hierbei auf natürliche Weise entstehende Wildnis ist allerdings auch Nährboden für eine atemberaubende Artenvielfalt.
Wie man es von den Filmen der Reihe “360° – GEO Reportage” gewohnt ist, erfährt man auch hier wieder Interessantes über die Welt, in diesem Fall über unser Land, wobei nicht nur reizvolle Naturaufnahmen zu sehen sind, sondern vor allem auch besondere Geschichten über einzelne Menschen erzählt werden. Wenn man diese Kombination mag, dann liegt eine reizvolle Doppel-DVD vor.
Bonus-Material:
Extras gibt es keine.
Trailer zur Folge “Zauberhafte Mosel”:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 22. Oktober 2020
Bildformat: 16:9 (1,78:1)
Ton DVD: Dolby Digital Stereo
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