Home Film “Dicks – Das Musical” – ein unverblümt und zotig mal ganz anderes, aber gut unterhaltendes Musical (mit Gewinnspiel)

“Dicks – Das Musical” – ein unverblümt und zotig mal ganz anderes, aber gut unterhaltendes Musical (mit Gewinnspiel)

Autor: Tobi

Am 13. September 2024 veröffentlicht SquareOne Entertainment das von A24 produzierte und vertriebene “Dicks – Das Musical” als DVD und Blu-ray, digital bereits seit 29. August verfügbar. Wir verlosen zwei Exemplare der Blu-ray, die uns hierfür netterweise zur Verfügung gestellt wurden – siehe unten.

"Dicks - Das Musical" Blu-ray (© SquareOne Entertainment)

Verleih: SquareOne Entertainment
Facebook: facebook.com/SquareOneEntertainmentGmbH
Filmlänge: 87 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren

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Mit “Dicks – Das Musical” erscheint mal ein ganz anderes Musical und ist bei uns im Heimkino zu sehen. Kurzer Check: Schwanz, Fotze, Titten, Ficken … okay, wer nun noch weiterliest und nicht abgeschreckt sofort auf den nächstbesten Link geklickt hat, dem macht obszöne Sprache anscheinend nichts aus, und wenn sie oder er nun auch noch einige Lieder in Filmen gut ertragen kann oder sogar sehr begrüßt, dann könnte dieser Streifen definitiv als spaßbringend empfunden werden. Und dass das angesagte Indie-Studio A24 keinen absoluten Dreck produziert, das wissen Filmkenner ja eigentlich sowieso.

“Niveau weshalb warum” nannten Deichkind ihr 2015er-Album, und ähnlich unbeschnitten – um mal im Metier zu bleiben – gingen auch die Macher Aaron Jackson und Josh Sharp bei ihrem Zwei-Mann-Musical “Fucking Identical Twins” vor, das es zwar natürlich nicht an den Broadway schaffte, aber in New York trotzdem länger mit einigem Aufsehen lief. Mit “Dicks – Das Musical” bietet Regisseur Larry Charles, den man als Drehbuchautor für die TV-Sitcom “Seinfeld” ebenso kennt wie für von ihm inszenierte Komödien mit Sacha Baron Cohen (“Borat”, “Brüno”, “Der Diktator”), nun eine filmische Umsetzung, und auch in dieser übernahmen Josh Sharp und Aaron Jackson die Hauptrollen.

Wir sehen sie als Craig (Sharp) und Trevor (Jackson), und kein Geringerer als Gott (Bowen Yang) erzählt uns ihre Geschichte. Beide arbeiten als Vertreter für Autoteile der Firma Vroomba und machen in ihren örtlich aufgeteilten Divisionen den meisten Umsatz, wenn sie nicht gerade irgendwelche Mädels flachlegen, worin sie gleichermaßen erfolgreich zu sein scheinen. Als die Firmenteile dann zusammengelegt werden, kommt es zum Treffen der beiden, und nicht nur ihre Chefin Gloria (Megan Thee Stallion) ist überrascht, wie sehr sie sich ähneln. Als die dann ihre Geschichte samt Geburtsdaten vergleichen und dazu noch einen geteilten Kettenanhänger zusammenlegen wird klar, dass sie eineiige Zwillinge sind, von denen einer bei der Mutter aufwuchs, der andere beim Vater.

Doch warum haben sich diese überhaupt getrennt? Um mehr heraus zu finden und die Familie wieder zu vereinen, tauschen sie die Rollen, lernen das jeweils unbekannte Elternteil kennen und locken die Eltern zur selben Zeit in ein angesagtes Restaurant. Die Chancen auf ein neues Entflammen der alten Liebe scheinen allerdings schlecht zu sein, ist Mutter Evelyn (Megan Mullally) doch reichlich verschroben, hält sich für 93, nein 94 Jahre alt und macht kein Geheimnis daraus, dass ihr die Vagina abgefallen ist, während sich der noch rüstige Vater Harrison (Nathan Lane) als schwul outet und zu seinem Spaß monströse “Kanalknaben” hält. Das ist also mal eine ganz neue Aufgabe für Craig und Trevor.

"Dicks - Das Musical" Szenenbild (© SquareOne Entertainment)

(© SquareOne Entertainment)

Bei seiner Weltpremiere auf dem 2023er Toronto International Film Festival gewann “Dicks – Das Musical” den People’s Choice Award for Midnight Madness – was igrendwie gut passt. Verrückt geht es nämlich zu, und das bereitet durchaus Freude.

Die Handlung um die selbstverliebten Vertreter, die sich als Zwillinge finden und ihre sehr eigenwilligen Eltern wiedervereinen wollen, ist skurril und schräg, was ganz zu Beginn mit all den unverblümten Obszönitäten etwas gewöhnungsbedürftig ist, nach kurzer Zeit hat man sich in den Stil des Films aber reingefunden und kann sich dann gut unterhalten lassen. Das Schöne ist, dass sich der Film nie ernst nimmt und so Fremdschämen komplett vermieden wird. Nicht nur, dass Aaron Jackson und Josh Sharp sich nur wenig ähneln, auch diverse Dinge im Streifen wie ihre getauschten Frisuren beim Treffen mit dem unbekannten Elternteil werden offen als “fake und beschissen” aussehend herausgestellt. Die Kanalknaben als Figuren und kleine Spezialeffekte reihen sich hier bestens ein – insgesamt aber wartet der Streifen mit Anlehnung an 70er-Jahre-Optik keinesfalls mit schlechten Bildern auf.

Sextrieb, Homosexualität, Egozentrik – Derbheit wird zur Methode, sie dominiert den Film aber gar nicht mal, ist das filmische Musical doch auch mit weiterem Witz, guten Dialogen und viel Situationskomik ausgestattet. A24 hat “Dicks – Das Musical” zusammen mit Chernin Entertainment produziert und auch den Vertrieb übernommen, nachdem das einst von 20th Century Fox angestoßene Projekt nach der Übernahme durch Disney hier nicht mehr ins Programm passte – was man irgendwie nachvollziehen kann. Zu den Produzenten des Films gehörten nun neben Larry Charles auch Peter Chernin und seine häufige Produktionspartnerin Jenno Topping, die mit dem Hit “The Greatest Showman” schon Musical-Erfahrung sammelten.

Dass das Soundtrack-Album zum Film fast 69 Minuten bietet, verwundert einen fast, da es im Film sogar etwas weniger Songs zu sehen und hören gibt als bei einem typischen Musical – aber hier sind ja auch die vom Musical-erfahrenen Komponisten Marius de Vries und Musikerin Fiora Cutler erschaffenen Score-Passagen vertreten. Einige der Gesangsnummern schrieben Aaron Jackson und Josh Sharp mit Karl Saint Lucy für den Film auch neu. Oft werden diese – allesamt im englischen Original mit deutschen Untertiteln zu sehen – im Duett geboten, aber es gibt auch einzelne Stücke. Eines dieser bringt Rap-Star Megan Thee Stallion mit “Out Alpha the Alpha” als HipHop-Nummer, während die anderen Lieder durchaus im typischen Musical-Stil daher kommen und durchaus auch mit guten, eingängigen Melodien aufzuwarten wissen, ob das poppige, im Refrain bewusst kitschig anmutende “No One Understands” von den Zwillingen, die Swing-Nummer “Gay Old Life” vom sich outenden Vater, der abwechslungsreiche “Evelyn Song” der Mutter oder das erst ruhige, dann sogar rockig abgehende “Desperate For Your Love” von beiden Eltern. Alle AkteurInnen singen hierbei wahrlich gut, was man bei Megan Thee Stallion natürlich wusste, bei den anderen aber nicht. Neben zotigem Blödsinn steckt aber auch einiges an Moral in der Handlung und den Songs, wenn mit “You Can’t Give Up” Mut gemacht wird oder “All Love Is Love” ein Lobgesang auf die Liebe erklingt, sei sie auch nicht immer normal. Und dass eine Frau der Boss im Unternehmen ist, wird auch noch als Ankunft im Jetzt herausgehoben.

Hin und wieder werden durchaus Hollywood-übliche Grenzen überschritten, dies aber so überzogen und verrückt, dass es immer gut erträglich bleibt und man es “Dicks – Das Musical” nicht übel nimmt, der insgesamt wahrlich gut zu unterhalten weiß.

Bonus-Material:

Als Extra findet man lediglich den deutschen Trailer.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 13. September 2023
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

(MUCKE UND MEHR ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.)


Verlosung

Wir verlosen zwei Exemplare der Blu-ray. Zur Teilnahme – ab 16 Jahren – einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist der 13. November 2024. Viel Glück!







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