Am 24. Mai 2024 veröffentlicht Pandastorm Pictures Neil Jordans Werwolf-Horror, Fantasy und Rotkäppchen-Märchen gut fusionierenden Klassiker “Die Zeit der Wölfe” aus dem Jahr 1984 zum 40-jährigen Jubiläum erstmals in 4K Ultra-HD, in einem Mediabook inkl. Blu-ray. Vorab ist der in HDR (Dolby Vision) restaurierte Film bereits ab dem 22. März digital zum Kauf sowie ab dem 5. April digital zum Leihen erhältlich.
Verleih: Pandastorm Pictures
Website: www.pandastorm.com/detail/diezeitderwoelfe
Facebook: facebook.com/PandastormPictures
Filmlänge: 95 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
1979 veröffentlichte die britische Autorin Angela Carter die Kurzgeschichtensammlung “The Bloody Chamber” (in Deutsch “Blaubarts Zimmer”), in der sie klassische Märchen in Stories für Erwachsene umwandelte, mit abweichenden Handlungen und Einfließen von Elementen aus Horror, Fantasy und auch sexuellen Aspekten. Basierend auf zwei Teilen dieses Werks (“The Werewolf” und “The Company of Wolves”) erschuf Filmemacher Neil Jordan zusammen mit besagter Angela Carter das Drehbuch für den Film “Die Zeit der Wölfe” (1984), bei dem er dann auch Regie führte.
Direkt zu Beginn wird deutlich, dass die Psyche nicht geschont wird, wenn man Zeuge wird, wie Alice (Georgia Slowe) beim Eintreffen ihrer Mutter ihre verhasste Schwester Rosaleen (Sarah Patterson) aus einem Zimmer im oberen Stockwerk des Hauses holen möchte, diese aber liegt mit blutrot geschminkten Lippen im Bett inmitten von fiesen Figuren und Spielzeugen und schläft – bis Alice kurz darauf von Wölfen im Wald umgebracht wird und Rosaleen mit den Eltern an ihrem Sarg steht.
In der Folge dreht sich alles um die 13-jährige Rosaleen, die bestärkt durch die oftmals grausigen Geschichten ihrer Großmutter (Angela Lansbury) in Traumwelten immer wieder in Berührung mit Gefahr kommt. Die Oma warnt, niemals im Wald den Weg zu verlassen, niemals heruntergefallene Früchte zu verspeisen und auch niemals Männern mit zusammengewachsenen Augenbrauen zu vertrauen – und bei Wölfen müssten die Haare nicht zwingend außen sichtbar sein, sie könnten auch im Inneren existieren.
So trifft Rosaleen auf tierische Wölfe, auf Männer, die sich vor ihren Augen in Werwölfe verwandeln, und sie wird mit Versuchungen konfrontiert. Zunächst ist es nur der harmlos erscheinende, aufdringliche Junge (Shane Johnstone) aus dem Dorf, der sie zu einem Waldspaziergang nach dem Kirchgang einlädt und sie dann küssen möchte – wobei sie sich vor ihm versteckt und in Gefahr gerät. Später dann, als die Mutter (Tusse Silberg) sie mit rotem Umhang zur Großmutter schickt, trifft sie auf einen mysteriösen erwachsenen Mann. Kein Wunder, dass ihr auch nicht unkomplizierter Vater (David Warner) dauerhaft in großer Sorge lebt und schnell gereizt reagiert.
“Die Zeit der Wölfe” brachte Neil Jordan 1984 als zweite Regiearbeit nach “Angel – Straße ohne Ende” (1982) zwar zunächst nicht viel Ruhm ein und war auch kein Kassenschlager, und doch gilt er inzwischen als Kult-Werwolf-Film. Jordan, der für den Thriller “The Crying Game” (1992) später einen Oscar® für das “Beste Drehbuch” gewinnen sollte und auch durch Filme wie “Interview mit einem Vampir” (1994), “Michael Collins” (1996) oder “Butcher Boy – Der Schlächterbursche” (1997, bei der Berlinale für “Beste Regie” mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet) bekannt ist, bietet eine gelungene Fusion aus Werwolf-Horror, Fantasy und Rotkäppchen-Märchen.
Der Film bietet ein verstörendes, gut bebildertes Mosaik aus Metaphern, wobei immer wieder vor Männern und ihren Versuchungen gewarnt wird, die hier drastisch gipfeln, in für damalige Zeit mit guten Spezialeffekten nicht zimperlich umgesetzten Verwandlungen in Werwölfe und mit dem Morden. Dem gegenüber steht Rosaleen, die mit einer gehörigen Portion Coming-of-Age ihre weibliche Sexualität und Anziehungskraft entdeckt, diese auch durchaus genießt in einer Phase, in der sie selbstbestimmter leben möchte.
Die junge Sarah Patterson verkörpert sie gut in einer ihrer bis heute nur vier Filmrollen – verabschiedete sie sich doch nach ihrer zweiten in “Schneewittchen” (1987) erst einmal wieder aus dem Geschäft. Mit Angela Lansbury steht ihr eine erfahrene Schauspielerin zu Seite. “Die Zeit der Wölfe” ist ein Klassiker, den man immernoch gut anschauen kann, nun in besserem Bild.
Bonus-Material:
Als Extras findet man “Alice im Traumland – Ein Interview mit Schauspielerin Georgia Slowe”, “Wo Märchen enden – Die Filmmusik von ‘Die Zeit der Wölfe'”, den Original Kinotrailer, einen TV-Spot, eine Bildergalerie sowie den Audiokommentar mit Regisseur Neil Jordan und auch den Audiokommentar mit Produzent Chris Brown, Schauspieler Micha Bergese und Schauspielerin Kathryn Pogson. Im Booklet findet man zudem ein Essay von Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 24. Mai 2024
Bildformat: 1,66:1 / 2160p24 / HEVC / Dolby Vision
Ton: DTS-HD Master Audio 5.1
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