Am 10. Oktober veröffentlicht StudioCanal das Erotik-Drama “Intimacy” aus dem Jahr 2000 digital remastered als DVD und Blu-ray.
Verleih: StudioCanal
Facebook: facebook.com/ARTHAUS
Filmlänge: 119 Minuten
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Hintergrund:
Wegen seiner nicht gestellten Sex-Szenen löste “Intimacy” seinerzeit eine internationale Kontroverse aus. Entgegen des Vorwurfs der Pornografie entwickelt der Film sich jedoch vielmehr als schonungslose Studie des menschlichen Seelenlebens, die auf der Berlinale 2001 mit dem Goldenen Bären als bester Film sowie dem Silbernen Bären für Kerry Fox als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde, und den Blauen Engel für den besten europäischen Film nahm der Streifen zusätzlich noch mit nach Hause.
Handlung:
Nachdem er seine Familie verlassen hat, verdient der gescheiterte Musiker Jay (Mark Rylance) seinen Lebensunterhalt als Barkeeper in einem Londoner Pub. Jeden Mittwoch bekommt er Besuch von einer Frau (Kerry Fox), deren Namen er nicht kennt und mit der ihn nichts weiter verbindet, als eine unpersönliche sexuelle Beziehung. Als Jay jedoch eines Tages beschließt, mehr über sie zu erfahren und ihr heimlich nachstellt, gerät das Arrangement der beiden aus dem Gleichgewicht.
Kritik:
“Intimacy” gefällt schon alleine dadurch, dass er die Aufsehen erregenden Sexszenen absolut nicht voyeuristisch präsentiert. Regisseur Patrice Chereau stellt vielmehr das Seelenleben seiner Protagonisten in den Fokus, die von der Anonymität in der Großstadt genauso gefrustet sind wie vom ihrem Alltag, bei dem Jay sich weder in seiner heruntergekommenen Wohnung wohl fühlt noch in der Bar, und zudem leidet er immer noch darunter, seine Frau samt zweier Kinder verlassen zu haben. Claire – so heißt die Unbekannte, wie sich später erst heraus stellt – wiederum entflieht ihrem Familienleben sowie der Tristesse der von ihr geleiteten Schauspieltruppe und der Enttäuschung, trotz einiger Castings keine eigenen Engagements zu bekommen.
Die sexuellen Abenteuer der beiden, immer mittwochs pünktlich ab 14 Uhr in Jays Wohnung, sind hier dann eher Ablenkung und reine Lustbefriedigung, reden Jay und Claire doch bei ihren Treffen kaum ein Wort. So geht es trotz aller Leidenschaftlichkeit beim Akt doch sehr kühl zu, und das nicht nur, weil Jay seine unaufgeräumte Bude kaum heizt.
Irgendwie aber reicht der Sex Jay dann bald nicht mehr aus und er möchte mehr über seine Gespielin wissen, denn eigentlich wäre wahre Liebe eben doch das, was er sich wünscht, um der Gefühlslosigkeit und Kälte zu entkommen. Nach einigen Fehlversuchen über Flohmärkte und in der U-Bahn folgt er ihr schließlich bis in eine Theater-Kneipe, in der er dann auch Claires Mann kennen lernt, mit dem er bald reger ins Gespräch kommt und Lust daran gewinnt, über sein Privatleben zu sprechen, ohne dass dieser seine Frau in den Erzählungen erkennt. Frustriert ist Jay trotzdem, denn Liebe und Wärme lassen sich nicht erzwingen, und so wird aus dem Abenteuer immer mehr Komplikation.
Schauspielerisch überzeugt vor allem Kerry Fox, die ihre Rolle absolut glaubhaft verkörpert. Aber auch Mark Rylance spielt gut, und Timothy Spall gefällt als Claires Mann, noch weit mehr als Marianne Faithful, die eine Freundin von ihr solide spielt. Ein kontroverser Film, der sehr authentisch wirkt und einen bei aller Kälte und Tristesse durchaus auch berührt.
Bonus-Material:
Als Extras findet man geschnittene Szenen, eine Bildergalerie und den Trailer.
Bewertung: 8 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 10. Oktober 2019
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton Blu-ray: DTS-HD MA 5.1
Ton DVD: Dolby Digital 5.1
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