Home Film “Shane” – die Doku über den Ex-Pogues-Frontmann beschert gute Erinnerungen und viel Traurigkeit

“Shane” – die Doku über den Ex-Pogues-Frontmann beschert gute Erinnerungen und viel Traurigkeit

Autor: Tobi

Am 13. Januar 2022 veröffentlichen good!movies und der Neue Visionen Filmverleih die Musiker-Doku “Shane” über Shane MacGowan auf DVD, seit dem 20. Dezember 2021 ist sie bereits digital zu haben.

"Shane" DVD (© Neue Visionen Filmverleih)

Label: good!movies
Verleih: Neue Visionen Filmverleih
Facebook: facebook.com/goodmovies.de
Filmlänge: 124 Minuten
Sprachen: Englisch
Untertitel: Deutsch
FSK: freigegeben ab 12 Jahren

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Hintergrund (Presseinformationen):

Nach den furiosen Rockumentarys “The Great Rock ‘n’ Roll Swindle” über die Sex Pistols und “Joe Strummer – The Future Is Unwritten” ist Julien Temple mit “Shane” erneut ein mitreißender Film über die Punkbewegung und ihre Galionsfiguren gelungen. Ein halluzinierender Tauchgang in die brodelnde Welt des Folk-Punk, der anarchischen Zerstörungswut und der blanken Poesie hinter rausgekotzten Worten.

“Shane” wurde beim Internationalen Filmfestival San Sebastian 2020 mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

Regisseur Julien Temple inszeniert Shane MacGowans Biographie als das epische Abenteuer eines großen Poeten, der sich durch eine unerreichte anarchische Umtriebigkeit auszeichnete. In virtuos geschnittenen Bildern transportiert der Film “die wunderschöne, poetische, unbeirrbare und unversöhnliche Energie des Punk” (Jury-Begründung San Sebastian). Julien Temple verortet die künstlerische und politische Aktivität seines Rock-Rebellen in einem umfassenden kulturellen Zusammenhang, der die gesamte zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasst.

Synopsis:

Shane MacGowan. Rebell, Punk, Poet. Frontmann der legendären Band The Pogues. Begnadeter Songwriter und exorbitanter Selbstzerstörer. Der durchgeknallte Unruhestifter mit irischen Wurzeln, der nach London zog, um in den Underground-Clubs und Pubs die dort gerade entstehende Punkbewegung mit irischem Folk aufzumischen. Aus der Nische des Punk heraus schaffte es Shane, seinen Landsleuten in der aufgeheizten Stimmung des Nordirland-Konflikts eine weithin hörbare Stimme zu geben, mit einer Wucht und Hemmungslosigkeit, die sie bis dahin nie hatten. Und wie nebenbei schuf er mit „Fairytale Of New York“ im Stil einer irischen Folk-Ballade eines der meistgehörten Weihnachtslieder der Briten im 21. Jahrhundert.

Nun hat der gefeierte Dokumentarfilmer und Wegbegleiter des Punk, Julien Temple, Shane ein Denkmal gesetzt: ein Feuerwerk aus intimen Aufnahmen der britischen Punk-Kultur aus Temples eigenen Archiven und bisher unveröffentlichtem Material. Temple beschwört in seinem Film Aufstieg und Niedergang eines rotzigen Genies, das sich selbst mit seinen Exzessen aus der eigenen Band katapultierte und bis in den Rollstuhl brachte, um schließlich seinen 60sten Geburtstag mit neuen Zähnen, altem Humor und Größen wie Nick Cave und Johnny Depp als rauschendes Fest auf der Bühne zu feiern.

"Shane" (© Neue Visionen Filmverleih)

(© Neue Visionen Filmverleih)

Kritik:

Mit “Shane” legt Julien Temple eine Doku vor, die interessant und gut gemacht ist, neben guten Erinnerungen an eine große Karriere aber auch viel Traurigkeit beschert. Der große Shane MacGowan ist ein körperliches Wrack, das ist halt so und auch nicht neu, in diesen Zustand hat er sich reingesoffen und reingefeiert. Nun sitzt er hängend in seinem Rollstuhl und schaut mit Temple auf sein Leben zurück.

Dieses wird chronologisch aufbereitet, vom ersten Alkohol auf der Farm von Onkel John und den gläubigen Tanten im Alter von nur fünf Jahren, als er sein erstes Bier trank, und mit nur zehn Jahren gab es dann das erste Whiskey-Besäufnis. Aber der Alkohol stand nicht im Mittelpunkt, war er auch ein stetiger Begleiter. Vielmehr wird die Familiengeschichte und im Besonderen seine zum Sinnbild des ewigen Unabhängigkeits-Kampfs der Iren an sich, und Shane wird mit seiner Musik zum Ritter, wenn er nach dem Umzug der Familie nach London mit weiteren Drogen in Berührung kommt, als Shane O’Hooligan zum Punk wird und schließlich mit der Band “The Pogues” eine Fusion aus traditionellem Irish Folk und Punk kreiert, die die Welt erobert.

Leider arbeitete Shane mit Drogenexzessen weiter an einer furchtbaren Selbstzerstörung, und so ist er auch nach einigen Unfällen dann eben das erwähnte Wrack, das trotzdem immer noch gefeiert wird bei seinen wenigen noch möglichen Auftritten, wie beim Konzert zu seinem 60. Geburtstag am 25. Dezember 2017, als Freunde und Wegbegleiter wie Nick Cave, Sinead O’Connor, Bono (U2) oder Johnny Depp ihm zu Ehren zusammen kamen und er zumindest mal mit anwesend war.

Die Doku präsentiert interessantes, weil oft unbekanntes Archivmaterial, TV-Ausschnitte und Zitate von Familienangehörigen, Politikern, Freunden, sowie Musikern. Hinzu kommen Animationssequenzen, wo Bilder nicht verfügbar waren, und eben die Aufnahmen von Shane, der zurück blickt, mal mit aktuellen Kommentaren, mal auch nach abwesend wirkenden Momenten mit Reaktionen auf frühere Interviewaussagen. Für Fans der Pogues und Shane MacGowan sicher ein Muss, auch wenn hier nicht so viel Stimmung wie erwartet gemacht wird, sondern der Realismus herrscht.

Bonus-Material:

Als Extras findet man den Trailer und ein Interview mit dem Regisseur Julien Temple und dem Produzenten Johnny Depp.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 


Weitere Spezifikationen:

Verkaufsstart: 13. Januar 2022
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1

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