Nachdem Disney•Pixars Animationsspaß “Soul” Pandemie-bedingt leider nicht im Kino anlaufen konnte, auf dem Streaming-Service Disney+ aber bereits große Erfolge gefeiert hat, erscheint der Film am 22. April 2021 nun auf DVD und Blu-ray. Sammler können sich zudem auf eine 2D-Steelbook-Edition der Blu-ray und exklusives Bonusmaterial freuen. Als Download ist “Soul” bereits seit dem 23. März verfügbar.
Verleih: Walt Disney Home Entertainment
Facebook: www.facebook.com/disneydeutschland
Filmlänge: 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch (BD)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch (BD)
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Hintergrund (Presseinformationen):
Als Animationsfilm für alle Altersstufen wird “Soul” von Kritikern wie Zuschauern gleichermaßen geschätzt. Auch wurde der Film bereits mehrfach ausgezeichnet und sowohl vom American Film Institute als auch dem National Board of Review zum “Film des Jahres” bzw. “Besten animierten Spielfilm” gekürt. Kurz nach den Auszeichnungen mit einem Golden Globe® für “Bester Animationsfilm” und “Beste Filmmusik” können sich die Filmemacher inzwischen auch über drei Oscar®-Nominierungen freuen: “Soul” geht in den Kategorien “Bester Animationsfilm”, “Beste Filmmusik” und “Bester Ton” ins Rennen um die begehrten 93. Academy Awards.
Regie führte kein geringerer als Oscar®-Preisträger Pete Docter (“Alles steht Kopf”, “Oben”), mit der tatkräftigen Unterstützung von Co-Regisseur Kemp Powers (“One Night in Miami”) und der Oscar®-nominierten Dana Murray (“Lou”) als Produzentin.
Handlung:
Was macht uns Menschen aus? Wie werden wir …. “Wir”? Nun, diese Fragen stellt sich die leicht chaotische und eigensinnige Seele namens 22 nicht. Sie mag weder die Persönlichkeiten noch die Interessen, die Menschen erhalten, bevor sie auf der Erde ankommen. Und generell will sie mit dem ganzen Erdenkram relativ wenig zu tun haben. Bis sie eines Tages auf Joe Gardner trifft. Durch ein dummes Missgeschick landet der aufstrebende Jazzmusiker nur wenige Stunden vor seinem großen Auftritt an einem fantastischen, mystischen Ort, an dem sich alle Seelen aufhalten, bevor sie auf die Erde kommen. Dort muss sich er sich fortan mit der neunmalklugen 22 an seiner Seite auseinandersetzen, die noch nie verstanden hat, was an diesem menschlichen Leben eigentlich so toll sein soll. Während Joe verzweifelt versucht, 22 zu zeigen, wie großartig es ist, ein Mensch zu sein, stolpern die beiden von einem Schlamassel zum nächsten.
Kritik:
Nachdem Regisseur Pete Docter ja mit dem grandiosen “Alles steht Kopf” 2015 bereits einen Disney•Pixar Animationsfilm bot, der die menschlichen Emotionen als Charakterwesen darstellte, die unsere Verhaltensweisen bestimmen, nimmt er sich mit “Soul” nun den Seelen an und bietet erneut eine gute Mischung aus Unterhaltung und Tiefgründigkeit.
Los geht es allerdings erst einmal in der Menschenwelt, genauer gesagt in New York. Nachdem Joe Gardner schon in Kindestagen seine Liebe zur Musik und insbesondere zum Jazz entdeckt hat, spielt er zwar sehr anständig Piano, für eine Karriere hat es allerdings nicht gereicht. Statt dessen schlägt er sich als Teilzeit-Musiklehrer mit limitiert talentierten Kindern herum (sehr schön ist das aus diesem Grund völlig schief-chaotische Disney-Intro zu Beginn des Films) und ist dann auch nur mittelmäßig erfreut, als er von der bevorstehenden Vollzeit-Festanstellung erfährt. Natürlich aber möchte er diese nicht ausschlagen, denn vor allem seine Mutter platzt fast vor Begeisterung – und die damit verbundenen Rentenansprüche sowie Sozialleistungen sind ja auch nicht zu vergessen.
Über Beziehungen bekommt Joe dann allerdings die Chance, für einen Auftritt im renommierten “Half Note”-Jazzclub in Harlem als Pianist der berühmten Saxophonistin Dorothea Williams vorzuspielen. Trotz immenser Aufregung überzeugt er sie und darf am Abend mit ihr auf der Bühne stehen – wenn er sich in einen vernünftigen Anzug wirft. Euphorisiert macht sich Joe auf den Weg nach Hause, ist hierbei aber so abgelenkt, dass er einen fehlenden Gullydeckel übersieht und ins Loch stürzt.
Kurz darauf findet sich Joe als kleines blau-transparentes Wesen in einer anderen Dimension wieder, auf einem Laufband ins Licht. Es dauert nicht lange, bis ihm klar wird, dass dies seinen Tod bedeutet und er nun als seine Seele agiert – hierfür ist er aber nicht bereit, vor allem doch nicht jetzt, am Tag seines größten Auftritts. Joe rennt davon und landet im Davorseits, wo Seelen in verschiedenen Disziplinen ausgebildet werden, bis sie dann einem Menschen zugewiesen werden und durch ein großes Loch zur Erde hinunter fliegen.
Als dem Oberkontrolleur Terry bereits auffällt, dass eine Seele zu wenig ins Jenseits gegangen ist, verbündet sich Joe mit der niedergeschlagenen, demotivierten Seele 22, die noch nicht einmal von namhaften Mentoren wie Mutter Theresa oder Muhammad Ali überzeugt werden konnte, das sogenannte “Du-Seminar” zu verlassen und somit Bereitschaft für ein irdisches Dasein zu zeigen. Nun ist Joe der Mentor und schummelt sich mit 22 auf die Erde, um seinen noch im Krankenhaus am Leben gehaltenen Körper wieder zu reaktivieren und abends als Teil des Dorothea Williams Quartetts im Club zu spielen. Hierbei geht allerdings einiges schief und so landet 22 im Körper von Joe, während dieser nun das Wesen der Therapiekatze Mr. Mittens bestimmt.
“Soul” weiß in jeder Hinsicht zu überzeugen. Der Film ist eine Liebesbekundung an die Musik, aber auch ans Leben, und die Verkörperung von Seelen mit eigenen Befindlichkeiten zwischen Freude und Frust ist auch daher so gut gelungen, weil das Ganze abseits jeglicher Religions-Abgrenzungen funktioniert. Die Story ist sehr unterhaltsam und erneut mit tollem Humor gespickt, aber eben auch tiefgründig und rührend. Optisch kommt der Streifen auch sehr reizvoll daher, ob im warm-wuseligen New York mit seinen detailverliebten Szenerien oder in der surrealen Welt der Seelen, die halb durchsichtig niedlich dargestellt sind und von kubistisch geprägten AufpasserInnen angeleitet werden. Verstärkend werden Klänge optimal eingesetzt – und das nicht nur in den Jazz-Momenten New Yorks, sondern auch mit den starken Elektro-Arrangements, mit denen Trent Reznor und Atticus Ross die andere, optisch kühlere Seite untermalen. Gedanken zum Existenzialismus kommen zwar auf, vor allem aber hat man wieder jede Menge Spaß beim Anschauen dieses durchweg gelungenen Films.
Bonus-Material:
Auf der DVD findet man als Bonus lediglich einen Audiokommentar.
Die Blu-ray-Versionen bietet zusätzlich einen Blick hinter die Kulissen mit zwei Featurettes. In “Kein Durchschnittstyp” erfährt man alles über Disney•Pixars erste schwarze Hauptfigur, während in “Astral-Blasen” das Figuren- und Set-Design der Seelenwelt im Fokus steht.
Die Bonusdisc der 2D-Steelbook-Edition beinhaltet außerdem sechs Extra-Szenen, Trailer und vier weitere Hintergrund-Featurettes über die Entstehung des Films. So stellt das Featurette “In der Zone: Die Musik und der Sound von Soul” die beeindruckenden Klangwelten des Films in den Vordergrund, während die Crew-Mitglieder in “Soul, improvisiert” über ihre Erfahrungen beim Filmdreh unter Pandemiebedingungen sprechen und in “Ziemlich tiefgründig für einen Cartoon” selbst über einige der großen Fragen diskutieren, denen sich Joe und 22 im Film stellen. Jazz-Freunde werden sich besonders auf das Featurette “Jazz Größen” freuen, in dem die namhaften Jazzmusiker zu Wort kommen, die an “Soul” mitgewirkt haben.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten
Weitere Spezifikationen:
Verkaufsstart: 22. April 2021
Bildformat: 16:9 (2,39:1)
Ton Blu-ray: Dolby Digital 7.1 Plus (De, It), DTS-HD MA 7.1 (En), DTS-HD HR 5.1 (En)
Ton DVD: Dolby Digital 5.1
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