1000 Arten Regen zu beschreiben
Darsteller: Bibiana Beglau, Bjarne Mädel, Emma Bading, Janina Fautz
Regie: Isa Prahl
Dauer: 92 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: 1000arten.de
Facebook: facebook.com/1000arten
Mit “1000 Arten Regen zu beschreiben” legt Regisseurin Isa Prahl ihren ersten langen Film vor, mit dem sie den Hauptpreis “Bester Film” auf dem A-Festival Black Nights Tallinn in der Sektion First Feature Competition gewinnen konnte. Die FBW Wiesbaden hat den Film mit dem “Prädikat besonders wertvoll” ausgezeichnet.
Leicht anschauen lässt er sich nicht, denn es handelt sich um einen Problemfilm. Das Problem heißt hierbei Mike und weigert sich, aus seinem Zimmer heraus zu kommen und ganz normal am Leben teil zu nehmen. Statt mit Freunden zu spielen verschanzt sich der 18-jährige, und würde er nicht ab und an Zettel über besondere Regen-Zustände an bestimmten Orten unter seiner Tür durch stecken oder das deponierte Essen zu sich nehmen, dann wüsste man kaum, dass er existiert.
Das klingt nicht nur deprimierend, das wirkt sich auch so aus, vor allem natürlich auf Mikes Familie. Mutter Susanne (Bibiana Beglau) und Vater Thomas (Bjarne Mädel) spielen Normalität, gehen aber zusammen mit Schwester Miriam (Emma Bading) innerlich zugrunde und verkümmern irgendwo zwischen Mitleid und Unverständnis, da hilft auch die Therapie nichts. Wenn aber jemand von außen es wagt, Mike und seine Situation – die Variante, er sei in Ohio, wird am meisten genutzt – anzugreifen, dann versteht die Familie keinen Spaß. Was außer Verteidigung bleibt ihr denn?
“1000 Arten Regen zu beschreiben” ist alles andere als leichte Unterhaltung, weiß einen aber auch nicht richtig zu packen mit seiner irgendwie unwirklich beschwerten Handlung, zu der sich Identitätskrisen und Pubertätswirren gesellen. Bjarne Mädel macht einen weiteren Schritt hin zum ernsthaften Darsteller, aber insgesamt dürfte der Film kaum Aufsehen erregen, und das nicht mal völlig zu Unrecht.
Bewertung: 4 von 10 Punkten