3 Engel für Charlie
Darsteller: Kristen Stewart, Naomi Scott, Ella Balinska, Elizabeth Banks
Regie: Elizabeth Banks
Dauer: 119 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.DreiEngelFürCharlie.de
Facebook: facebook.com/DreiEngelFuerCharlie
Ältere Semester erinnern sich noch gerne an die TV-Serie “Drei Engel für Charlie”. Zwischen 1976 und 1981 entstanden in fünf erfolgreichen Staffeln 115 Folgen, in denen wir sehen konnten, wie drei attraktive und charmante Privatdetektivinnen (gespielt von Farrah Fawcett, Kate Jackson und Jaclyn Smith) für ihren mysteriösen Chef Charlie Fälle lösen. Dieser nannte sie seine Engel und erteilte seine Aufträge stets per Lautsprecher, so dass sie ihm nie begegneten und lediglich vom Büroleiter John Bosley unterstützt wurden.
Im Jahr 2000 kamen die Engel dann auch ins Kino, gespielt von Cameron Diaz, Drew Barrymore and Lucy Liu. In “3 Engel für Charlie” und der drei Jahre später folgenden Fortsetzung “3 Engel für Charlie – Volle Power” wurde erneut auf die Attraktivität der Darstellerinnen gesetzt, im Vergleich zur Serie lag der Fokus aber deutlich mehr auf rasanten, gut gemachten Action-Szenen als auf fesselnden Handlungen. Nachdem vor allem der zweite Streifen nur noch so mittelmäßig erfolgreich war im Vergleich zu seinem Budget und in Amerika deutlich schwächelte, war die Kino-Umsetzung der Engel dann auch erst einmal beendet, bis das Franchise jetzt einen Reboot erlebt, wie schon der erneut ohne Erweiterungen gewählte Titel “3 Engel für Charlie” verdeutlicht.
Mit “Back to the roots” hat das Ganze aber ansonsten doch reichlich wenig zu tun. Im Gegenteil, die bisher vor allem als Schauspielerin bekannte Elizabeth Banks krempelte für ihren zweiten Langfilm als Regisseurin nach “Pitch Perfect 2”, für den sie nun auch das Drehbuch schrieb und mitproduzierte, vieles um. Auch wenn drei hübsche Damen im Mittelpunkt stehen, gibt es inzwischen unzählige Engel, die für den weiterhin unbekannten Charles und seine Townsend Agency weltweit Missionen erfüllen, geleitet von diversen lokalen Bosleys.
Als der erfahrendste von ihnen (Patrick Stewart) in den Ruhestand geht, wird er per Videoschalte von diversen anderen Bosleys feierlich verabschiedet, und seine Nachfolgerin (Elizabeth Banks) überreicht ihm als Dank für die vielen Jahre eine besondere Armbanduhr. Dann aber ist auch schon der nächste Fall zu bearbeiten.
Nachdem eine in Hamburg ansässige Firma eine revolutionäre, handliche Stromquelle mit immenser Kraft entwickelt hat, soll diese so schnell wie möglich vermarktet werden. Programmiererin Elena (Naomi Scott) stößt mit ihren Warnungen, dass die Sicherheit des Geräts bei weitem noch nicht ausreicht, bei ihrem Chef (Nat Faxon) auf taube Ohren, der sich die Chance nicht entgehen lassen möchte, mit der Innovation vor dem geldgebenden Unternehmer Alexander Brock (Sam Claflin) zu glänzen.
Die nach einem Vorfall in Rio nicht zwingend befreundeten Engel Sabina (Kristen Stewart) und Jane (Ella Balinska) sollen Elena helfen, da diese verdeutlicht, dass das entwickelte Gerät auch als Instrument zum gleichzeitigen Massenmord eingesetzt werden könnte. Bevor sie allerdings zur Tat schreiten können, untergräbt ein bestens ausgebildeter Profi-Killer (Jonathan Tucker) ihre Pläne. Woher aber wusste dieser vom Einsatz der Engel? Anscheinend gibt es in der Townsend Agency einen Verräter, so dass ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, welches die Engel mitsamt Elena an diverse Orte führt.
Nachdem die Handlung der beiden Kinofilme aus 2000 und 2003 kritisiert wurde, zeigt Elizabeth Banks nun, dass es noch weit dürftiger geht. Der neue “3 Engel für Charlie” geht den eingeschlagenen Weg weiter und setzt auf Action, die dann auch gerne mal einen Schlag brutaler sein darf. Der Plot hingegen fällt extrem handelsüblich aus und steuert mehr als auffällig auf eine finale Wendung hin, nachdem einem der Maulwurfsverdacht mehrfach simpel und aufdringlich eingehämmert wurde.
Besonders schade ist es um Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska, die in den Hauptrollen eigentlich gut spielen und mit ihren unterschiedlichen Charakteren sogar eine sehr ansehnliche Chemie zueinander entwickeln, die jedoch viel zu selten zur Geltung kommt. Statt dessen setzt Banks auf rasante Szenen und reizvolle Orte wie Hamburg, wo ein Hollywoodfilm erstmals in der Elbphilharmonie gedreht wurde, Berlin, wo einem Wahrzeichen dort untergejubelt werden, wo sie nicht sind, Rio oder Istanbul. Das bringt einige nette Szenen, genau wie ein paar Cameos noch Freude machen. Ansonsten aber wird doch magere Kost verabreicht, die den einstigen Charme der TV-Engel komplett eingebüßt hat.
Trailer:
Bewertung: 5 von 10 Punkten