Home Film “Ad Astra – Zu den Sternen” – Brad Pitts Sternenflug bietet tolle Bilder, aber die Emotion bleibt auf der Strecke

“Ad Astra – Zu den Sternen” – Brad Pitts Sternenflug bietet tolle Bilder, aber die Emotion bleibt auf der Strecke

Autor: Tobi

"Ad Astra - Zu den Sternen" Filmplakat (© 2019 Twentieth Century Fox)

Ad Astra – Zu den Sternen

Darsteller: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Liv Tyler
Regie: James Gray
Dauer: 124 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/ad-astra
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Die Reise ins All hat uns schon viele Filme beschert – mal informativ, mal spannend, mal emotional, mal optisch opulent, und im Optimalfall sogar all dies zusammen. Nun zieht es auch Brad Pitt in den Weltraum, um unter der Regie von James Gray (“Helden der Nacht – We Own the Night”, “Die versunkene Stadt Z”) in “Ad Astra – Zu den Sternen” die Welt zu retten und seinen verschollenen Vater zu suchen.

Dieser nämlich, Clifford McBride (Tommy Lee Jones), war einst der angesehenste Astronaut, den die Amerikaner in ihren Reihen hatten, und gilt noch heute als Held, machte er sich doch vor 16 Jahren mit einer Crew auf eine Sternenreise, um mögliches weiteres Leben im All zu finden – von der er nie heimkehrte.

Nun, als die Erde plötzlich von elektromagnetischen Druckwellen erschüttert wird und es bereits Tausende Tote hierdurch zu beklagen gibt, vermutet die Weltraum-Behörde, dass der alte McBride vielleicht gar nicht tot sei und in der Nähe des Mars aus Frust absichtlich die Schübe mit katastrophaler Auswirkung erzeugt. Was also liegt näher, als den inzwischen auch zu einem bestens ausgebildeten Astronauten gereiften Major Roy McBride (Brad Pitt) ins All zu entsenden, um seinen Vater zu finden und auf emotionalem Weg zu überzeugen, den verheerenden Quatsch zu lassen.

So macht sich der unterkühlte Roy, der auf Grund seiner Emotionslosigkeit schon die Nähe von Frau Eve (Liv Tyler) einbüßte, auf den Weg. In einem Linienflug – ja, das Ganze spielt ein paar Jahre in der Zukunft – geht es erst einmal zum Mond, der kommerziell bereits mächtig verunschönt wurde, und erst dort startet dann auf einer versteckten Basis die geheime Mission der Weiterreise. Hierbei kommt es natürlich zu einigen Komplikationen.

"Ad Astra - Zu den Sternen" Szenenbild (© 2019 Twentieth Century Fox)

“Ad Astra – Zu den (© 2019 Twentieth Century Fox)

James Gray vermag es zwar, in “Ad Astra – Zu den Sternen” tolle Bilder zu liefern, es passiert aber insgesamt zu wenig und der Streifen wirkt hierdurch ähnlich unterkühlt wie sein Protagonist, besitzt deutliche Längen. Wenn dann mal wirklich etwas Spektakel geboten wird, wie beim Piratenangriff auf dem Mond oder beim Primatenangriff im auf dem Weg entdeckten Raumschiff, dann besitzt der Streifen seine Stärken, auch wenn Gray hier die Szenen gar nicht einmal zu sehr ausschlachtet und eher gut dosiert inszeniert.

Über längere Phasen aber geschieht einfach zu wenig und man hört Roy aus dem Off sinnieren. Die anfänglichen Gespräche mit dem erfahrenen Colonel Pruitt (Donald Sutherland), der ihn zum Mond begleitet, sind noch recht gehaltvoll, je mehr aber die emotionale Ebene zwischen Roy und seinem Vater thematisiert wird, umso weniger weiß der Film zu fesseln, denn diese Gefühlsebene lässt einen als Zuschauer erschreckend kalt und man hat den Eindruck, der immer niedrige Puls von Roy hätte sich auf das eigene Herz übertragen.

Dass “Ad Astra – Zu den Sternen” einen nicht zu packen weiß, liegt hierbei an Länge und Handlung, nicht an der durchaus beeindruckenden Optik oder am Schauspiel von Brad Pitt. Dieser spielt komplett überzeugend, kann den Streifen aber auch nicht aus der Leere holen, in der er oftmals vor sich hin trudelt.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

Related Articles