Bagman
Darsteller: Sam Claflin, Antonia Thomas, Frankie Corio, Steven Cree
Regie: Colm McCarthy
Dauer: 94 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.bagman-film.de
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Kinostart: 5. Dezember 2024
Der Dezember scheint kein guter Taschenmonat für Kino-Horror zu sein. Nachdem sich letztes Jahr kurz nach Weihnachten “Baghead” als nur mäßig fesselnder Schocker erwies, kommt nun “Bagman” in unsere Lichtspielhäuser, und auch dieser weiß nicht wirklich zu packen. Der schottische Regisseur Colm McCarthy, der 2010 mit dem Fantasy-Horror-Streifen “Outcast” sein Kinodebüt vorlegte und 2016 mit dem dystopischen Horror-Drama “The Girl with all the Gifts” im gruselwilligen Fach verweilte, bleibt selbigem treu, beschert nun allerdings einen noch weit gewöhnlicheren Horrorfilm.
Nachdem Patrick McKee (Sam Claflin) mit seiner Frau Karina (Antonia Thomas) und dem noch jungen Sohn Jake (Caréll Vincent Rhoden) wieder zurück in die alte Heimat gezogen ist, wo er einst aufwuchs, haben die beiden nicht nur mit der Erziehung des Filius und ihren Jobs gut zu tun. Den beiden drohen arge Geldprobleme, nachdem eine Erfindung zum automatisierten Baumbeschnitt, in die Patrick einiges auch per Kredit investiert hatte, nicht fruchtet, und zudem noch schleppt er einige Ängste mit sich herum, dass ihrem Sohn etwas passieren könnte. Hier ganz in der Nähe war es nämlich, wo er einst als Teenager am Eingang zu einem eigentlich abgesperrten Minenstollen dem legendären Bagman zu begegenen meinte, von dessen Schauergeschichten der Vater früh schon berichtet hatte.
Die Prämisse, Jake nie aus den Augen zu lassen, geht bald schon nicht auf, als Karina auf der Terasse am Laptop arbeitet und die Schaukel, wo der Kleine eben noch saß, leer ist. Nach kurzer, panischer Suche findet sie ihren Sohn dann zwar im Wald, aber fortan erzählt er von einem neuen Freund, der er im Gehölz kennengelernt habe – und ominöse Klopfgeräusche im Haus sind bald nicht zu überhören, dazu gibt es mysteriöse Stromausfälle, diverse Gefahrenmomente für Jake und sogar einen Einbruch, bei dem nichts gestohlen wird.
Mit “Bagman” liefert Colm McCarthy einen in puncto Handlung recht schlicht konziperten Horrorfilm, wirkt die Kombination aus Patricks in Rückblenden präsentiertem Kindheitstrauma, der Angst um den eigenen Nachwuchs und der plötzlich wieder präsent erscheinenden Legendengestalt des in verschiedenen Kulturen vorkommenden Bagman, der Kinder in seiner Tasche verschwinden lässt, doch wenig innovativ.
Der Streifen setzt auf die typischen Elemente zur Erzeugung von düsterer Atmosphäre und Spannung, wirkt hier aber nicht nur storytechnisch unausgegoren mit den Wechseln in der Betrachtung des fiesen Bagman zwischen paranormalem Angstmacher und physisch existentem Unheilbringer, sondern auch budgettechnisch limitiert und bis auf ein paar düstere Stimmung gelungen fördernde Szenen wenig einfallsreich. Zudem präsentiert sich der Film nicht immer logisch, was die Handlungen der Erwachsenen betrifft.
Sam Claflin und der kleine Caréll Vincent Rhoden spielen das Ganze recht ordentlich, der wohl vor allem aus der Serie “The Good Doctor” bekannten und dort auch voll überzeugenden Antonia Thomas nimmt man ihre Gefühlsregungen in diesem Film aber nicht immer ab, wohl auch weil sie auf Grund der Drehbuchschwächen immer wieder mal entgegen jeglichen Verstandes agieren muss. In der Summe ergibt dies einen sehr durchschnittlichen Schocker, der zu selten reizvolle Szenen aufbietet und stellenweise sogar langweilt.
Trailer (ab 16 Jahren):
Bewertung: 4 von 10 Punkten