Die Biene Maja – Die Honigspiele
Animation
Regie: Alexs Stadermann, Noel Cleary
Dauer: 85 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.diebienemaja-film.de
Facebook: facebook.com/DieBieneMaja
Als “Die Biene Maja”, unsere Freundin aus alten Kindertagen, 2013 als computeranimierte Serie reanimiert wurde, da musste man als Mensch jenseits der 40 Jahre schon einmal kräftig schlucken. Nun ist es nicht so, dass Kinder von heute die alten, schön handgezeichneten Folgen der Serie nach den Romanen von Waldemar Bonsels nicht auch noch gut finden, nur haben sich die Kinderaugen von heute eben schon daran gewöhnt, dass CGI regiert, und so stört es sie natürlich keinesfalls. Und solange es noch okay ist, dass Papa im Dezember die schöne Weihnachtsfolge auf LP wieder rauskramt, ist die heimische Maja-Welt noch in Ordnung.
Über 100 Episoden der computeranimierten Serie sind inzwischen entstanden, und 2014 gab es dann auch einen ersten Kinofilm, der durchaus gut anzuschauen war und mehr als 770.000 Zuschauer ins Kino lockte. Dessen Regisseur Alexs Stadermann hat sich diesmal mit Noel Cleary, Co-Regisseur des 2015er-Films “Blinky Bill – Das Meer des weißen Drachen”, zusammen getan, um Maja und Willi ein zweites Abenteuer auf der großen Leinwand zu bescheren.
Nachdem die Kaiserin von Summtropolis den Bewohnern der Klatschmohnwiese mitteilt, dass sie die Hälfte ihrer Honig-Vorräte abgeben sollen, herrscht natürlich Aufregung im Bienenstock – denn der Honig ist wichtig, um den nächsten Winter zu überstehen. Die wie gewohnt vorlaute Maja will sich das nicht bieten lassen und macht sich auf, um zu protestieren. Das kommt bei der Hoheit nicht gut an, und so entschließt sie sich, sogar die gesamten Honig-Reserven zu vereinnahmen – es sei denn, Maja gewinnt bei den jährlichen Honigspielen, dann kann der gesamte Honig behalten werden.
Ein gutes Angebot? Eher nicht, sind Maja und Willi doch nicht gerade für Sportwettkämpfe prädestiniert, zudem teilt man ihnen eine bunte Gruppe aus vermeintlichen Verlierer-Typen als Team zu. Gegen die Favoriten, vor allem die intrigante Violetta, scheinen sie so keine Chance zu haben, und doch begeben sich Maja und ihre Mitstreiter voller Mut in die vier verschiedenen Disziplinen, bei denen von Geschick bis Ausdauer viel gefragt ist und nach jeder Disziplin das schlechteste Team ausscheidet.
Wie schon im ersten Film – und im Gegensatz zur Serie – übernahm Jan Delay erneut die Synchronisation von Willi, die ihm auch wieder gut gelungen ist. Weitere namhafter Sprecher sind Andrea Sawatzki als Kaiserin von Summtropolis und Uwe Ochsenknecht als Graf Alfons von Bienenstich der Dritte.
Auch wenn man es als Erwachsener schade findet, dass der durchaus auch heutigen Kindern bekannte, damalige Titelsong von Karel Gott nur noch kurz am Anfang summend angerissen wird, funktioniert der Film für die Zielgruppe der Vorschulkinder noch ganz gut. Dies aber auch nur, weil die Ansprüche hier niedrig sind und animierte Bilder auf der großen Leinwand immer gut ankommen.
Die Story kann nämlich mit der aus dem ersten Film nicht mithalten und kommt wenig ideenreich daher, erinnert in ihren Grundzügen auch mächtig an Disney•Pixars “Die Monster Uni”. Es gilt wohl nicht als Spoiler, wenn man andeutet, dass eine Moral a la “Du musst an dich glauben”, “In jedem steckt ein Sieger” und “Zusammen ist man stark” vorhersehbar ist. Mit der Figur der zickigen Violetta gibt es eine interessante Kontrahentin, die nicht grundlos fies ist, aber dieser Hintergrund geht etwas unter im bunten Trubel der Geschichte. Für Erwachsene bleibt der Film somit limitiert interessant, während Kleine durchaus noch ihren Spaß haben.
Bewertung: 5 von 10 Punkten