Home Film “Bridget Jones – Verrückt nach ihm” – Teil vier der Reihe unterhält solide

“Bridget Jones – Verrückt nach ihm” – Teil vier der Reihe unterhält solide

Autor: Tobi

"Bridget Jones - Verrückt nach ihm" Filmplakat (© Universal Pictures)

Bridget Jones – Verrückt nach ihm

Darsteller: Renée Zellweger, Leo Woodall, Chiwetel Ejiofor, Hugh Grant
Regie: Michael Morris
Dauer: 125 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.upig.de/micro/bridget-jones-verrueckt-nach-ihm
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesDE
Instagram: instagram.com/universalpicturesde
Kinostart: 27. Februar 2025


2001 war es, als “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” als Verfilmung des gleichnamigen Romans von Helen Fielding zum Erfolg wurde. Renée Zellweger gefiel hierin als zunächst wenig selbstüberzeugte Londoner Titelfigur jenseits der 30 Jahre, die sich erst auf ihren selbstverliebten Chef Daniel Cleaver (Hugh Grant) einlässt, dann aber im weit ruhigeren Staranwalt Mark Darcy (Colin Firth) einen weit besseren Partner findet. Mit “Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns” ging es 2004 weiter, und am Ende der ordentlichen Fortsetzung machte ihr Mark den Heiratsantrag. Obwohl auch dieser Film an den Kinokassen wieder ertragreich war, dauerte es dann bis 2016, dass mit “Bridget Jones’ Baby” ein dritter Teil folgte. Dieser – diesmal keine Verfilmung eines Fielding-Romans, die als Drehbuchautorin das Buch zum Film erst hinterher veröffentlichte – wusste mit seiner Story über die nach privaten Turbulenzen mit fast Mitte 40 zur Mutter eines Sohnes werdende Protagonistin nicht mehr ganz so zu gefallen, lockte aber weiter viel Publikum in die Lichtspielhäuser. Mit “Bridget Jones – Verrückt nach ihm” liegt nun weitere neun Jahre später der vierte Teil vor, dem wiederum Fieldings gleichnamiger Roman aus dem Jahr 2013 zugrunde liegt.

Dieser beginnt durchaus wehmütig, hat Bridget (nach wie vor natürlich Renée Zellweger) doch vor vier Jahren Mark, den Vater ihrer nun zwei Kinder, des zehnjährigen Billy (Casper Knopf) und der sechsjährigen Mabel (Mila Jankovic), durch ein Unglück auf einer humanitären Mission im Sudan verloren und denkt immer wieder an den Verstorbenen, den sie oft an ihrer Seite spürt. Das Trübsalblasen und der reine Fokus auf die Mutterrolle tun ihr aber auf Dauer natürlich nicht gut, und sowohl Schwerenöter Daniel Cleaver (wieder Hugh Grant), der gerade wieder mit einem viel jüngeren Model zusammen ist, sie als alleinerziehende und durchaus leicht chaotische Mutter aber auch unterstützt, als auch ihre Freundinnen versuchen der Witwe klarzumachen, dass sie wieder daten sollte – und Gynäkologin Dr. Rawlings (Emma Thompson) empfiehlt mit einem fachfremden Ratschlag zudem, auch wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren.

Wie aber soll all dies klappen? In den Job als Fernsehproduzentin kommt sie nach Anstellung eines fast schon aufgedrungenen Kindermädchens (Nico Parker) recht leicht zurück, aber Daten, mit 53? Eine Freundin meldet sie flugs bei Tinder an, was Bridget ebenso schockt wie neugierig macht – aber die Plattform braucht sie dann gar nicht, lernt sie doch im Park, als sie samt ihrer Kinder auf einem Kletterbaum feststeckt, den weit jüngeren Roxster (Leo Woodall) kennen, der sie bald kontaktiert und mit dem es tatsächlich nach anfänglicher Skepsis zu einer Beziehung kommt. Bridget fühlt sich wunderbar, doch auch diesmal ist das Glück keine Einbahnstraße.

"Bridget Jones - Verrückt nach ihm" Szenenbild (© Universal Pictures)

(© Universal Pictures)

“Bridget Jones – Verrückt nach ihm” lässt sich durchaus gut anschauen und weiß solide zu unterhalten, gespickt mit ganz alltäglichen Problemen, ob sie nun ihre Streaming-Plattform nicht zum Laufen kriegt, in der Schule der Kinder peinliche Momente mit dem neuen, ordnungsliebenden Lehrer Mr. Wallaker (Chiwetel Ejiofor) erlebt oder sich im Kreis anderer Vorzeigemütter nicht immer vorteilhaft gibt. Hin und wieder gleitet das Ganze allerdings dann etwas zu sehr in Slapstick oder erzwungene Gags ab, während andere dann wiederum charmant und pointiert daher kommen.

Renée Zellweger spielt Bridget wieder gut, und Diskussionen über ihr nicht mehr natürliches Aussehen nach chirurgischen Eingriffen entgegnet der Film mit einer überzogenen, aber durchaus witzigen Szene, in der sie durch ein Nervengift sehr voluminöse Lippen bekommt – das Thema wird also mit einem Augenzwinkern aufgenommen und die Figur steht im Mittelpunkt, die die Akteurin. An ihrer Seite sind Hugh Grant und Emma Thompson immer ein Highlight, wenn sie hin und wieder mal kurz in Erscheinung treten, aber auch die anderen machen ihre Sache gut.

Leider versucht der Streifen, zu viel zu erzählen, und findet so nur etwas schleppend zu einem Ende, welches sich schon früh abzeichnet. Die 125 Minuten kommen einem also auch lang vor, hier wäre etwas weniger mehr gewesen, auch weil rührselige Momente mit Erinnerungen an Mark oder Bridgets Vater (Jim Broadbent) zu ausgiebig eingestreut werden, während andere Szenen etwas gehetzt wirken. Insgesamt aber liegt ein vierter Teil vor, der besser ist als der letzte und den Fans von Bridget Jones sicher wieder gefallen wird.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

Related Articles