Home Film “Bumblebee” – Mehr Herz als Action im Transformers-Universum

“Bumblebee” – Mehr Herz als Action im Transformers-Universum

Autor: Tobi

"Bumblebee" Filmplakat (© 2018 Paramount Pictures Corporation)

Bumblebee

Darsteller: Hailee Steinfeld, John Cena, Pamela Adlon, Stephen Schneider
Regie: Travis Knight
Dauer: 113 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: paramount.de/bumblebee
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino


2007 kam der erste “Transformers”-Film ins Kino und wurde zu einem riesigen Erfolg, der mehr als 700 Millionen Dollar einspielte. In den Jahren 2009, 2011, 2014 und 2017 folgten Fortsetzungen, die ebenfalls hervorragende Besucherzahlen vorweisen konnte. Nun liegt mit “Bumblebee” ein Spin-Off der Reihe vor, das als Prequel funktioniert.

Um der Vernichtung auf ihrem Planeten Cybertron zu entgehen, schicken die Autobots den jungen Roboter B-127 zur Erde, um die dortige Lage zu sondieren und eine Basis aufzubauen, in der sich die Autobots verstecken könnten, bis sie wieder zur alten Stärke zurück gefunden haben.

Wir schreiben das Jahr 1987, als B-127 in Kalifornien bruchlandet und hierbei nicht zwingend unauffällig mitten in eine militärische Übung platzt. Kein Wunder, dass die Truppe um Lieutenant Jack Burns (John Cena) ihm schnell auf den Fersen ist – doch dann landet direkt auch der Decepticon Blitzwing als Verfolger. B-127 schafft es zwar, den momentanen Aufenthaltsort der übrigen Autobots um Optimus Prime nicht zu verraten und Blitzwing zu zerstören, dieser hat aber vorher den Kern seines Datenspeichers zuerstört. Bevor er kollabiert, verwandelt sich B-127 zur Tarnung in einen alten 1967er VW Käfer, den er erspäht.

In dieser Gestalt, aber kaputt und völlig verstaubt, wird er einige Zeit später von Charlie (Hailee Steinfeld) entdeckt, die kurz vor ihrem 18. Geburtstag einige Kämpfe mit ihrer Mutter Sally (Pamela Adlon aus “Californication”) austrägt, nachdem diese sich nach dem Tod von Charlies geliebtem Vater in eine neue Beziehung begeben hat.

Charlie schafft es, dem Schrottplatz-Besitzer das Auto abzuluchsen und es zu reparieren – mit dem technischen Geschick, welches ihr einst der Vater beibrachte. Als sich der Käfer dann in einen Roboter verwandelt, ist Charlie natürlich zunächst geschockt. Es dauert aber nicht lange, bis sie versteht, dass hier kein Angriff droht und im Gegenteil sogar eine gute Seele im gelben Roboter-Gefährt sitzt, das sie “Bumblebee” tauft.

Die beiden freunden sich an. Es ist jedoch nicht leicht, Bumblebee zu verstecken, wenn er seine gigantische Roboter-Statur annimmt – besonders, wenn Charlie nicht zu Hause ist und Bumblebee tollpatschig einigen Schaden anrichtet oder dort helfen möchte, wo seine Hilfe nicht gewünscht wird. Bald weiß auch Nachbarsjunge Memo (Jorge Lendeborg Jr.) Bescheid, und zusammen müssen sie überlegen, wie sie den Alltag meistern können – in dem ja immer noch auch die Armee den Roboter sucht, ebenso wie eine weitere Abordnung der Decepticons.

"Bumblebee" Szenenbild (© 2018 Paramount Pictures Corporation)

(© 2018 Paramount Pictures Corporation)

Nach dem tollen, Oscar®-nominierten Animationsfilm “Kubo – Der tapfere Samurai” aus dem Jahr 2016 legt Travis Knight hiermit seine zweite Regiearbeit vor, und wieder weiß er zu überzeugen. Als Animations-Spezialist bewies er bereits in Filmen wie “Die Boxtrolls” oder “Coraline” viel Liebe zum Detail, und diese ist auch hier wieder konstant zu spüren. Nachdem bei den bisherigen “Transformers”-Filmen die Action klar im Vordergrund stand und die Handlung mit jedem Teil immer langweiliger wurde, ist es hier im Spin-Off die nette Geschichte, die mit der richtigen Ruhe erzählt und natürlich hin und wieder dann mit visuell ansprechenden Action-Szenen oder Transformierungen gewürzt wird, denen man das weit geringere Budget kaum anmerkt.

Dass die Handlung durchaus an den wunderbaren Trickfilm “Der Gigant aus dem All” aus dem Jahr 1999 erinnert, wirkt sich nicht negativ aus. Mit einer ebenso angenehmen Portion an Herzenswärme und gut portioniertem Humor ist ein Streifen für die ganze Familie entstanden, der zum Glück ja dann auch ab 12 Jahren freigegeben wurde und somit einen guten Nachmittag oder Abend mit gelungenem Popcorn-Kino garantiert.

Die Verlagerung der Geschichte in die 80er-Jahre war hierbei ein geschickter Schachzug, denn Charme und Flair dieses Jahrzehnts schwingen durchgängig mit, ob nun damalige Hits im Radio laufen oder die gut spielenden Hailee Steinfeld und Jorge Lendeborg Jr. eben typische 80er-Teenager sind. Das macht Spaß, wie der ganze Film, auch wenn Wrestling-Star John Cena mal wieder untermauert, dass er kein überragender Schauspieler ist. Insgesamt geht der Daumen hier klar nach oben.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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