Home Film “Criminal Squad 2” – die solide Fortsetzung ist mehr Heist-Movie als Action-Thriller

“Criminal Squad 2” – die solide Fortsetzung ist mehr Heist-Movie als Action-Thriller

Autor: Tobi

"Criminal Squad 2" Filmplakat (© Constantin Film Verleih GmbH)

Criminal Squad 2

Darsteller: Gerard Butler, O’Shea Jackson Jr., Evin Ahmad, Salvatore Esposito
Regie: Christian Gudegast
Dauer: 131 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: constantin.film/kino/criminal-squad-2
Facebook: facebook.com/constantinfilm
Instagram: instagram.com/constantinfilm
Kinostart: 16. Januar 2025


2018 legte Christian Gudegast, den man vorher vielleicht für die gemeinsam mit anderen geschriebenen Drehbücher von “London Has Fallen” (2016) und “Extreme Rage” (2003) kennen konnte, mit “Criminal Squad” sein Regie-Debüt vor, welches wir damals kurz umrissen haben als solides Gangster-Action-B-Movie, das einen aber keinesfalls vom Hocker haut. Nachdem der Streifen mit Gerard Butler, Pablo Schreiber, O’Shea Jackson und als wenig gewinnbringendem Name-Drop noch Curtis ’50 Cent’ Jackson mit über 80 Millionen US-Dollar Einspielergebnis aber durchaus ein kleiner Erfolg wurde, darf Gudegast nun noch einmal ran und knüpft mit seiner zweiten Regie-Arbeit “Criminal Squad 2” an die damaligen Geschehnisse an.

Damals lernten wir Nick “Big Nick” O’Brien (Gerard Butler) als abgehärteten und auch irgendwie abgestumpften Outlaw-Bullen mit übersteigertem Ego kennen, der sich mit den Jungs seiner Spezialeinheit daran machte, einen blutigen Geldtransporter-Überfall aufzuklären. Nach verbaler Konfrontation mit der Gangster-Bande des brutalen Ex-Sträflings Ray Merrimen (Pablo Schreiber) wartete Nick auf deren nächsten Coup, und dieser stand dann mit dem Überfall auf das am besten gesicherte Geldinstitut in Los Angeles auch bald an. Am Ende kam es zum Showdown, wobei Merrimen von Nick erschossen wurde und hinterher erst klar wurde, dass dessen als Handlanger erachtetes Gangmitglied Donnie Wilson (O’Shea Jackson) die ganze Bande gelinkt hatte und mit der Beute entkommen konnte.

In “Criminal Squad 2” treffen Nick und Donnie nun erneut aufeinander, und nicht nur das, sie machen nun auch gemeinsame Sache. Nach einer an die Schlussszene des Vorgängers anknüpfende Eröffnung im belgischen Antwerpen, wo ein kleinerer Coup stattfindet, verschlägt es uns ins schicke Nizza, wo Donnie mit der Panther-Crew der ebenso verschlagenen wie organisationstalentierten Jovanna (Evin Ahmad) das nächsten großen Raub plant – einen Überfall auf die Schließfächer im Keller des massiv bewachten World Diamond Center, der weltgrößten Diamantenbörse. Hier spürt ihn der nach seiner vollzogenen Scheidung noch mehr Scheiß-drauf-Haltung an den Tag legende Nick auf und überrascht Donnie damit, dass er ihn diesmal nicht dingfest machen, sondern beim Coup mit einem Volumen von mehr als 800 Millionen US-Dollar mitwirken und an ihm beteiligt werden will.

"Criminal Squad 2" Szenenbild (© Constantin Film Verleih GmbH / Foto: Rico Torres)

Gerard Butler als ‘Big Nick’ O’Brien und O’Shea Jackson Jr. als Donnie Wilson
(© Constantin Film Verleih GmbH / Foto: Rico Torres)

Christian Gudegast präsentiert mit “Criminal Squad 2”, für den er erneut auch das Drehbuch schrieb, eine Fortsetzung, die über das Prädikat “solide” auch diesmal nicht hinaus kommt, obgleich der Film mehr zu gefallen weiß als Teil eins. Dass Big Nick nun noch abgefuckter daher kommt, das nimmt man dem durch die Scheidung zusätzlich angeschlagenen Grobian durchaus ab, dass er aber nun die Seiten wechselt und am nächsten großen Coup mitverdienen will, das irgendwie nicht.

Der Film profitiert vom neuen Spielort, sind Nizza und die Côte d’Azur doch reizvoll, was auch gekonnt in Szene gesetzt wird. Zudem ist das Zusammenspiel von Gerard Butler und O’Shea Jackson Jr. gut anzuschauen, die früher kaum gemeinsame Szenen hatten, nun aber handlungsbedingt ja plötzlich an einem Strang ziehen. Der Raub selbst – für dessen Planung der große, rosarote, in Antwerpen entwendete Diamant genutzt wird, mit dem sich Donnie als in schicken Zwirn geworfener Juwelenhändler ausgibt und dem ein sardischer Gangsterboss (Adriano Chiaramida) als Besitzer auf der Fährte ist – wirkt allerdings trotz Hochglanz-Optik etwas weniger spektakulär. Ja, es gibt so einige Sicherungsmaßnahmen, die überwindet werden müssen, wofür die Crew den verschiedenen Bereichen die Namen von Biersorten verpasst hat, aber insgesamt kommt die Nummer an die Faszination von namhaften Heist-Präsentationen wie zum Beispiel der “Oceans”-Trilogie oder der Serie “Haus des Geldes” nicht heran, auch weil hier der Charme in den Charakteren und der Durchführung mangelt.

Wir schon beim ersten Teil kommt eine gekürzte Fassung in unsere Kinos, bei der im Vergleich zur US-Version 13 Minuten entfallen sind – wobei man ehrlich gesagt auch nicht wüsste, warum man dem Ganzen denn nun noch länger als die servierten 131 Minuten zuschauen sollte, werden der Heist selbst und alles drum herum doch auch so schon recht ausgiebig erzählt. Hierbei wird diesmal mehr auf die technische Durchführung als auf Action gesetzt, was gar nicht mal schlecht ist, insgesamt aber weiß auch Teil zwei, der auf eine weitere mögliche Fortsetzung hindeutet, nicht übermäßig zu fesseln.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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