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“Das Gesetz der Familie” – Outlaw-Ballade um einen eigenwilligen Clan

Autor: Tobi

Das Gesetz der Familie

Das Gesetz der Familie

Darsteller: Michael Fassbender, Brendan Gleeson, Lyndsey Marshal, Sean Harris
Regie: Adam Smith
Dauer: 99 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.dasgesetzderfamilie.de
Facebook: facebook.com/kochmediafilm


Vor zehn Jahren startete Adam Smith seine Karriere als Regisseur im Filmbereich und verantwortete in der Folge diverse Episoden der Fernsehserien “Skins”, “Little Dorrit” und “Doctor Who”. Vorher bereits arbeitete er als Regisseur im Musikbereich, hierbei vor allem eng zusammen mit der Band The Chemical Brothers. Bereits seit Mitte der 90er-Jahre steuerte er visuelle Elemente zu deren tollen Shows bei, verantwortete später dann auch Musikvideos, zum Beispiel den hochgelobten Clip zu “Galvanise”. Da war es kein Wunder, dass Adam Smith auch als Regisseur des 2012er-Konzertfilms “Don’t Think” des britischen Elektro-Duos fungierte.

Mit “Das Gesetz der Familie” legt Adam Smith nun sein Spielfilmdebüt vor, und dem Engländer standen hierfür mit Michael Fassbender und Brendan Gleeson nicht nur zwei Stars für die Hauptrollen zur Verfügung, für einen passenden Soundtrack sorgten – wie sollte es anders sein – The Chemical Brothers. Deren Musik passt dann auch bestens zur Outlaw-Ballade um den eigenwilligen Cutler-Clan, der seit Generationen auf dem Land in der Nähe des englischen Gloucestershire ein Kommunenleben führt. Im Gegensatz zu vielen Kommunen wird hier allerdings nicht Friede, Freude und Porridge gepredigt, es liegen vielmehr Spannungen in der Luft. Als Boss des Clans fungiert Familienoberhaupt Colby (Brendan Gleeson), der mit rauher Hand das Regiment führt und hierbei immer wieder mal im Zwist mit seinem Sohn Chad (Michael Fassbender) liegt. Dieser hat nicht nur Abneigungen gegen einzelne Mitglieder der Truppe, sondern wünscht sich mit seiner Frau (Lyndsel Marshal) und den zwei Kindern ein ruhigeres Leben in einem eigenen Haus, bei dem man nicht jeden Tag mit einem Bein im Knast steht, ist die lokale Polizei den Cutlers doch schon lange auf den Fersen, kann ihnen bloß die Gaunereien nie nachweisen. Während Chad hinter dem Rücken seines Vaters den Ausstieg plant und weiß, dass dieser nicht akzeptiert werden wird, tüftelt Colby schon am nächsten Raub…

Adam Smith legt mit “Das Gesetz der Familie” ein anständiges Debüt vor, was vor allem aber auch an der tollen Kameraarbeit von Eduard Grau (“A Single Man”, “The Gift”) liegt, der hier opulente Bilder bietet und Verfolgungsjagden mit einer Mischung aus Rasanz und beeindruckender Optik in Szene gesetzt hat, die besticht. Smith profitiert zudem natürlich von der schauspielerischen Klasse der Hauptdarsteller, wobei man Michael Fassbender trotz einer guten Leistung den herunter gekommenen Wohnwagen-Eremiten auf Grund seines irgendwie noch zu guten Aussehens weniger abnimmt als Brendan Gleeson den rotzigen, dominanten Anführer mit manischer Aussteiger-Romantik. Die Handlung ist okay, weiß einen aber nicht über die komplette Dauer zu fesseln, so dass die rasanten Szenen dann doch weit mehr im Gedächtnis bleiben als der Vater-Sohn-Konflikt.

Bewertung: 6 von 10 Punkten

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