Deadpool 2
Darsteller: Ryan Reynolds, Josh Brolin, Zazie Beetz, Morena Baccarin
Regie: David Leitch
Dauer: 120 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.fox.de/deadpool-2
Facebook: facebook.com/Deadpool.FilmDE
Als “Deadpool” 2016 in die Kinos kam, da war man nicht so sicher, ob ein stark witzig und ironisch angelegter Film mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren vom Superhelden-affinen Publikum angenommen werden würde, gerade weil hiermit das ganze Genre ja auch mächtig durch den Kakao gezogen wird. Wie wir wissen, funktionierte das Ganze und “Deadpool” wurde zum absoluten Hit. Trotz seines im Vergleich zu anderen Superhelden-Filmen eher kleinen Budgets von “nur” 58 Millionen US-Dollar spielte der Streifen mehr als 780 Millionen US-Dollar ein. Auch in Deutschland war der Erfolg immens, mehr als 2,6 Millionen Besucher wurden verzeichnet. Kein Wunder also, dass nun “Deadpool 2” vorliegt.
Nachdem Wade Wilson (Ryan Reynolds) im ersten Film optisch entstellt wurde und sich eigentlich nur noch unter seiner Maske als Deadpool so richtig wohl fühlte, wobei ihn genetisches Tuning zum Superhelden machte, geht es ihm mal wieder furchtbar, und so beschließt er, sich selbst ein explosives Ende zu bereiten. Dass dies so nicht gelingt, ist klar, schließlich folgen ja noch viele der 120 Minuten des zweiten Teils. X-Men-Kollege Colossus (Stefan Kapicic) rettet ihn nicht nur, er nimmt ihn auch gleich mit auf in die abgelegene Zentrale der Truppe.
Während Deadpool damit positiv überrascht wird, dass Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand) inzwischen erwachsen geworden ist, lernt er auch bald den Bösewicht des Films kennen, denn der fiese Cable (Josh Brolin) schaut vorbei, um den jungen, vorwitzigen Mutanten “Firefist” Russell (Julian Dennison) zu eliminieren. Das gelingt zwar nicht, aber Cable zeigt seine Stärke, was wiederum Deadpool veranlasst, eine Stellenanzeige zu schalten, um die neue Heldentruppe X-Force zusammen zu stellen.
Diese präsentiert sich sehr gewöhnungsbedürftig, mit mittelprächtig talentierten Kämpfern wie Weasel (T.J. Miller), Domino (Zazie Beetz), Bedlam (Terry Crews) oder Zeitgeist (Bill Skarsgård), oder auch dem Nicht-Mutanten Peter (Rob Delaney), der sich aus Langeweile einfach auch beworben hatte. Zusammen ziehen sie in den Kampf gegen Cable.
(© 2018 Twentieth Century Fox)
“Deadpool 2” ist anzumerken, dass weit mehr Budget zur Verfügung stand. Regisseur David Leitch (“John Wick”, “Atomic Blonde”), der ja bereits den 2017er-Kurzfilm “Deadpool: No Good Deed” verantworten durfte, konnte somit eine Fortsetzung erschaffen, die weit mehr an Action zu bieten hat, was dem Film deutlich zugute kommt. Doch nicht nur dies, auch die Story ist weit besser gestrickt als noch beim ersten Teil, wo sie doch noch recht dünn daher kam.
Im Mittelpunkt des Ganzen steht aber natürlich auch hier wieder ein Feuerwerk an Gags. In Teil 1 zündeten viele von ihnen nicht so richtig, hier findet man nun weit weniger Blindgänger, und so hat man sehr viel zu lachen, da eigentlich alles persifliert oder mit einem Spruch abgefertigt wird, was greifbar war und Sinn machte. Ja, Sinn, hier hat man sich deutlich mehr Gedanken gemacht, was einen guten Witz – optisch oder verbal – ausmachen könnte. So kann man über die X-Men lachen wie z.B. Wolverine, über Reynolds dürftigen “Green Lantern”, über die Konkurrenz des DC-Universe, und und und. Dazu gibt es zur neuen, pompösen Ballade “Ashes” von Céline Dion eine witzige Eröffnungsszene im Bond-Stil und mit “Welcome To The Party” von Diplo, French Montana and Lil Pump auch noch ein tanzbares Musik-Highlight.
Die Darsteller spielen allesamt gut – vor allem Josh Brolin, den man momentan überall findet, ob als Thanos im neuesten Avengers-Abenteuer, als Brandbekämpfer in “No Way Out – Gegen die Flammen” oder bald auch in der “Sicario”-Fortsetzung. Irgendwie ist das sein Kinojahr, hier nun also als Cable. “Deadpool 2” – eine starke Fortsetzung, die auch direkt als Einleitung zum geplanten X-Force-Film dient.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten
