Home Film “Der Graf von Monte Christo” – eine gelungene Neuverfilmung des Abenteuer-Klassikers von Dumas

“Der Graf von Monte Christo” – eine gelungene Neuverfilmung des Abenteuer-Klassikers von Dumas

Autor: Tobi

"Der Graf von Monte Christo" Filmplakat (© capelight pictures)

Der Graf von Monte Christo

Darsteller: Pierre Niney, Bastien Bouillon, Anaïs Demoustier, Anamaria Vartolomei
Regie: Matthieu Delaporte, Alexandre de La Patellière
Dauer: 178 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: capelight.de/der-graf-von-monte-christo
Facebook: facebook.com/capelightpictures
Instagram: www.instagram.com/capelight_pictures
Kinostart: 23. Januar 2025


Nachdem das französische Duo Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière sich mit “Die Drei Musketiere – D’Artagnan” und “Die Drei Musketiere – Milady” von Regisseur Martin Bourboulon, für die sie das Drehbuch verfassten, gerade erst einem Abenteuerroman-Klassiker von Alexandre Dumas dem Älteren angenommen hatten, bringen sie nun als Regisseure mit “Der Graf von Monte Christo” erneut eines seiner großen Werke auf die Leinwand. Dieses war urpsrünglich von 1844 bis 1846 in fortsetzenden Passagen in einer französischen Zeitschrift veröffentlicht worden, wurde aber ein so großer Erfolg, dass es auch als Buch – in der Übersetzung dann ja sowieso so – viel Anklang fand.

Der epische Dreistünder nimmt uns mit ins Marseille des Jahres 1815. Als der junge Seemann Edmont Dantès (Pierre Niney) mit einem Schiff des Reeders Morrel in den Hafen zurückkehrt wird er von Kapitän Danglars (Patrick Mille) der Befehlswidersetzung bezichtigt, da der Erste Offizier gegen seine Order auf hoher See eine hilflose Frau aus den Fluten gerettet hatte, die zur Überraschung aller einen Brief Napoleons bei sich trug. Morrel aber ist stolz auf den Lebensretter, entlässt Danglars und ernennt Edmont zum neuen Kapitän. Mit der frohen Kunde kehrt dieser heim zu seiner Verlobten Mercédès Herrera (Anaïs Demoustier) und seinem guten Freund Fernand de Morcerf (Bastien Bouillon), ihrem Cousin.

Aufgrund eines Komplotts, in das der rachesuchende Danglars verwickelt ist, wird Edmont dann aber direkt vor seiner Hochzeit gefangen genommen und angeklagt, ein geheimer Agent für Napoleon zu sein. Gegenüber Marseilles stellvertretendem Staatsanwalt Gérard de Villefort (Laurent Lafitte) beteuert Dantès zwar seine Unschuld, da der um eigentlich für ihn zu bürgen herbeigeeilte de Morcerf aber selbst Gefühle für die attraktive Katalanin Mercédès hegt, lässt er Edmont auflaufen und dieser wird ohne ein Gerichtsverfahren in den Kerker des Inselgefängnisses Château d’If geworfen.

Hier verliert er an Kraft und Lebensmut, lernt nach Jahren der Isolation aber den sich durch die Steinwand zu ihm durchgrabenden, klugen Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) kennen, der ihm in den kommenden acht Jahren in Sprachen, Wissenschaften und Kulturellem so einiges beibringt – und von einem großen Schatz erzählt, der auf der Insel Monte Christo versteckt liegt. Als Faria verstirbt, nutzt Edmont seine Chance und kann an seiner Stelle im Leichensack in den Ozean geworfen fliehen. Mit den Informationen Abbés findet er den Schatz und kehrt nach 14 Jahren als reicher Mann mit Maske nach Marseille zurück, um Rache zu nehmen.

"Der Graf von Monte Christo" Szenenbild (© Jérôme Prébois)

Edmond Dantés (Pierre Niney) als Graf von Monte Christo und seine große Liebe Mercédès Herrera (Anaïs Demoustier)
(© Jérôme Prébois)

In Frankreich ist “Der Graf von Monte Christo” bereits Ende Juni 2024 angelaufen, wurde mit über neun Millionen ZuschauerInnen zu einem Hit und lief auch international schon mit Erfolg, so dass bereits um die 100 Millionen US-Dollar eingespielt werden konnten, mehr als das zweifache Budget. Liebe, Verrat und Rache funktionieren als Kombination halt oft gut, und das in historischem Rahmen mit entsprechender Aufmachung lässt sich fein anschauen, wenn denn gut gemacht.

Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière ist dies gelungen und nah am Roman nehmen sie einen mit in das spektakuläre Abenteuer des verratenen Edmond Dantés im 19. Jahrhundert. Die Geschichte von Dumas an sich ist einfach stark, und nachdem die bekanntesten Verfilmungen wie die Fernsehadaption mit Richard Chamberlain in der Hauptrolle aus dem Jahr 1975 oder der Vierteiler mit Gérard Depardieu aus 1998 sowie die letzte Kinoadaption mit James Caviezel (2002) schon länger zurück liegen, ist auch das nicht mehr ganz so junge Publikum durchaus wieder bereit für diese neue Version.

In den drei Stunden kommt keine Langeweile auf, was ein gutes Zeichen ist, und man fiebert mit Edmond Dantés durchaus mit – vor allem natürlich, falls man noch nicht wissen sollte, wie das Ganze ausgeht. Aber auch sonst bereitet der Streifen in seiner tollen Aufmachung Freude, zum Glück auch als klassischer Abenteuerfilm geboten und nicht in ein irgendwie modernisiertes Korsett gezwängt. Die Darsteller-Riege weiß auch zu gefallen, mit Pierre Niney in erster Linie, wobei einzig etwas merkwürdig anmutet dass er mit seiner Maske eigentlich so aussieht wie er selbst mit Schnurrbart, man ihn also nur schwer nicht erkennen kann. Aber darüber sehen wir mal hinweg und stürzen uns einfach im historischen Flair in das Abenteuer.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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