Der Super Mario Bros. Film
Animation
Regie: Aaron Horvath, Michael Jelenic
Dauer: 92 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.upig.de/micro/der-super-mario-bros-film
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesDE
Alles begann mit dem Arcade-Spieleklassiker „Donkey Kong“, in dem sich der tapfere Klempner Mario anschickte, die von einem garstigen Riesengorilla entführte Prinzessin zu retten. Aufgrund des bombastischen Erfolgs sollte Super Mario in der Folge zu sowas wie dem Franchise-Player der japanischen Videospielfirma Nintendo avancieren und mit Spielen wie dem Jump ’n‘ Run-Spaß „Super Mario Bros.“ oder dem Rennspiel „Super Mario Kart“ zu einer der bekanntesten Figuren der Konsolenwelt werden. Nachdem eine erste Realfilmadaption „Super Mario Bros.“ im Jahr 1993 kolossal floppte, tat sich Nintendo sage und schreibe dreißig Jahre später mit der Trickfilmschmiede Illumination („Minions“, „Pets“) zusammen und präsentiert uns mit der rasanten Animation „Der Super Mario Bros. Film“ jetzt das Ergebnis ihrer geballten Kompetenz.
Auch diesmal hat Mario seinen Bruder Luigi dabei, und die beiden werden nach kurzem, mit herrlichem 80er-Jahre-Soundtrack unterlegtem Vorstellungsscharmützel beim slapstickartigen Klempnereinsatz in Brooklyn unvermittelt, Alice im Wunderland gleich, in eine entfernte Fantasiewelt gesaugt. Doch während es Mario in das von der hemdsärmeligen Prinzessin Peach regierte, kunterbunte Pilzkönigreich verschlägt, landet Luigi in der dunklen Welt des fiesen Bowser, und diese Trennung des kongenialen Brudergespanns ist vornehmlich von Mario nur schwer hinzunehmen. Das jedoch soll nicht das größte Problem der beiden sein, vor das sie das nicht allzu fordernde Drehbuch hier stellt, hat sich doch der mächtige Bowser in die liebreizende Peach verschossen und plant schon mal die von der Invasion seiner Schildkrötenarmee forcierte Hochzeit samt feindlicher Übernahme des Pilzkönigreichs.
Davon jedoch ahnt Mario noch nichts, ersucht vielmehr Peach nur um Unterstützung um zu Bowser und seinem Bruder zu gelangen. Die ebenso gewandte wie selbstbewusste Prinzessin allerdings stellt Mario erstmal auf eine ultimative Geschicklichkeitsprobe in ihrem hauseigenen Parcours und befindet ihn anschließend als durchaus tauglich, mit ihm und dem lustigen Pilz Toad die Reise ins Kong-Königreich anzutreten und gemeinsam mit den Affen den bösen Bowser herauszufordern.
Das alles legen die Regisseure Aaron Horvath und Michael Jelenic sehr nah an den Videospielen an, übernehmen nahezu unverändert das Design der Figuren und Elemente und sorgen damit bei Kennern der Materie und besonders der Zielgruppe für angenehme Wiedererkennungseffekte. Wenn Peach und Mario den Jump ’n‘ Run-Parcours absolvieren, fühlt man sich geradezu, natürlich um so manch attraktive Perspektive erweitert, ins Spiel „Super Mario Bros.“ gezogen und vermisst fast den Controller in der Hand. So benötigt man auch keine lange Anlaufzeit, sich mit den Konsolenstars auf ihrer Mission zu identifizieren, denn die entsprechen einfach haargenau den Charakteren, die man schon in diversen Spielen liebgewonnen hat. Zum heimlichen Helden entwickelt sich dabei irgendwie der unscheinbare Toad, der zwar nicht allzu viel zur Action beiträgt, durch sein unbekümmertes Wesen aber immer wieder für äußerst amüsante Momente sorgt.
So machen wir uns mit Mario, Peach und Toad in Begleitung der Kongs auf den Weg zur Konfrontation mit Bowser, der einige nette Überraschungen für uns bereithält, angefangen beim ebenfalls dem Videospiel nachempfundenen Design der Karts, das unsere Helden sehr belustigend in Angriff nehmen, bis hin zum Regenbogen-Track, der wohl schon so manchem Gamer graue Haare beschert hat. Zugegebenermaßen werden diese vertrauten Sequenzen für Nichtkenner der Spiele nicht ganz so positiv ins Gewicht fallen, doch dürften auch sie beim Betrachten der wahnsinnig rasant inszenierten und liebevoll animierten Szenen durchaus ihren Spaß haben.
Den hat man auch wirklich bis zum Schluss, auch wenn der Plot einen der Zielgruppe geschuldet wirklich vor keine großen Herausforderungen stellt und einigermaßen vorhersehbar dem Showdown entgegentrudelt. Leider aber verliert sich die so schön eingeleitete Beziehung zu den sympathischen Figuren zum Ende hin etwas im extensiven Actionwirbel, der zwar bildgewaltig immer wieder für spektakuläre Momente sorgt, bei dem die Herzenswärme jedoch ein wenig auf der Strecke bleibt.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten