Home Film “Destination Wedding” – nervige Dialoge jenseits jeder Glaubwürdigkeit

“Destination Wedding” – nervige Dialoge jenseits jeder Glaubwürdigkeit

Autor: Tobi

"Destination Wedding"

Destination Wedding

Darsteller: Winona Ryder, Keanu Reeves, Dj Dallenbach, Greg Lucey
Regie: Victor Levin
Dauer: 86 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: ascot-elite.de/movie/de/28/2165/Destination_Wedding.html
Facebook: facebook.com/ascotelite


Dialogfilme können charmant und unterhaltsam sein wie “Before Sunrise” und seine Nachfolger, interessant und optisch reizvoll wie die gerade erst im Kino gestartete deutsche Produktion “303” (lies unsere Kritik hier) oder auch äußerst anstrengend. Ein bestes Beispiel für diese letztere, unattraktive Einstufung ist “Destination Wedding”, für den der angesagte Hollywood-Star Keanu Reeves (“John Wick”, “Matrix”) und die vor allem in den 90er-Jahren erfolgreiche und beliebte Winona Ryder (“Bram Stoker’s Dracula”, “Betty und ihre Schwestern”) zum vierten Mal in ihrer Karriere gemeinsam vor der Kamera standen. Funktionierte das Zusammenspiel in Francis Ford Coppolas “Bram Stoker’s Dracula” (1992), Richard Linklaters “Der dunkle Schirm” (2006) und Rebecca Millers “Pippa Lee” (2009) durchaus gut, ist es Victor Levin in seiner zweiten Spielfilm-Regiearbeit nach “Von 5 bis 7 – Eine etwas andere Liebesgeschichte” nicht gelungen, auch nur einen Funken Chemie zwischen seinen Protagonisten zu entfachen.

Auf dem Weg zur gleichen, in südkalifornischen Weinbergen angesetzten Hochzeit begegnen sich Frank (Keanu Reeves) und Lindsay (Winona Ryder). Schnell wird klar, dass sie sich nicht mögen, liefern sie sich doch vom ersten Treffen an verbale Duelle und schießen mit kleinen bis beachtlichen Spitzen nur so um sich. Aus dem Weg gehen können sie sich aber auch nicht, so sehr sie es auch wünschen – entweder sitzen sie im gleichen Flugzeug, am gleichen Tisch, oder ihre Zimmer liegen sogar nebeneinander. So werden die eigentlich reizvoll klingenden 72 Stunden rund um die Hochzeit zur Tortur – für die beiden, und auch für den Kinogänger.

Die Handlung ist hiermit nämlich auch schon einigermaßen umrissen, mal davon abgesehen, dass – wie man von der ersten Sekunde vorher sehen kann – die beiden sich langsam aber sicher beim Streiten näher kommen, was dann auch noch in einer auf Wildheit und Wildnis setzenden, hierbei aber unglaublich dümmlichen Liebesszene gipfelt. Ansonsten bekommt man ewige Diskussionen und Lästereien über die anderen Gäste verabreicht, bei denen man das Gefühl hat, dass sie gelesen vielleicht sogar unterhaltsam sein könnten, so wie hier gespielt aber völlig reizlos, unglaubwürdig und krampfhaft hingeskriptet daher kommen. Hierbei spielt Keanu Reeves den bei ihm äußerst üblichen Emotionslethargiker noch einigermaßen vernünftig, während Winona Ryder komplett enttäuscht und man ihr kein Wort abkauft. So kommt es, dass selbst die angenehme Spieldauer von 86 Minuten sich mächtig hinzieht und abgesehen vom optischen Reiz der Landschaft kein weiterer zu finden ist.

Trailer:

Bewertung: 1 von 10 Punkten

 

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