Die Unsichtbaren – Wir wollen leben
Darsteller: Alice Dwyer, Max Mauff, Ruby O. Fee, Aaron Altaras
Regie: Claus Räfle
Dauer: 110 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: tobis.de/film/die-unsichtbaren-wir-wollen-leben
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Mit “Die Unsichtbaren – Wir wollen leben” legt Regisseur Claus Räfle, der bisher Fernsehdokumentationen wie “Salon Kitty” oder “Die Heftmacher” verantwortete und mit “Der Kandidat” zumindest schon einen 60-minütigen Spielfilm drehte, seinen ersten Kinofilm vor, zusammen mit Ko-Autorin Alejandra López erarbeitet. Den Dokumentationen schwört er hierbei nicht ab, erzählt der Streifen doch die realen Geschichten von vier deutschen Juden während des zweiten Weltkriegs und verbindet hierbei Interviewsequenzen von heute mit Originalaufnahmen von damals, und dazu wird das Erlebte nachgespielt, in Spielfilmszenen.
Der Titel des kurz vorher von Räfle veröffentlichten Buchs “Die Unsichtbaren: Untertauchen, um zu überleben. Eine wahre Geschichte” war für das Kino wohl etwas zu klobig, trifft den Kern aber noch besser. Das Untertauchen war hier nämlich die Kunst, denn Berlin wurde 1943 von den Nazis als “judenfrei” erklärt – und doch schafften es einige, in der Reichshauptstadt zu bleiben, sozusagen unsichtbar für die Behörden. Wir erfahren etwas über die Geschichten von Passfälscher Cioma Schönhaus, die sich blondgefärbt als Arierin durchmogelnde Hanny Lévy, den bei einer Familie untergekommenen Widerständler Eugen Friede und die als Kriegswitwe getarnte und als Hausmädchen bei einem NS-Offizier angestellte Ruth Gumpel.
Das Erlebte ist äußerst interessant und die Mixtur aus den sympathischen Interviews und den gut gespielten Szenen funktioniert bestens, gewürzt mit den zur Zeit passenden Originalaufnahmen aus dem alten Berlin. Vor allem schafft es der gut gelungene Film, trotz der Tatsache, dass man anhand der Interviews ja weiß, dass es für die Vier gut ausgegangen ist, spannend zu bleiben, während man noch einiges über die damalige Zeit lernt.