Home Film “Dragonkeeper – Das Mädchen und der Drache” – der Animationsfilm nimmt uns mit ins alte China

“Dragonkeeper – Das Mädchen und der Drache” – der Animationsfilm nimmt uns mit ins alte China

Autor: Tobi

"Dragonkeeper - Das Mädchen und der Drache" Filmplakat (© LEONINE)

Dragonkeeper – Das Mädchen und der Drache

Animation
Regie: Salvador Simó, Li Jianping
Dauer: 95 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.leoninedistribution.com/filme/173358/the-crow.html
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios
Instagram: instagram.com/leoninestudios
Kinostart: 24. Oktober 2024


Im Pool der durchaus nicht wenigen Animationsfilme, der dank des durch viele Kinder immer gut funktionierenden Markts verständlich umfangreich ist, kommt mit “Dragonkeeper – Das Mädchen und der Drache” nun eine spanisch-chinesische Co-Produktion in unsere Kinos, und diese wurde dann auch von einem selbigen Regie-Duo inszeniert mit dem in Barcelona geborenen Salvador Simó und seinem aus Peking stammenden Kollegen Li Jianping. Die Handlung nimmt uns dann auch mit ins große Land des Letzteren, und in China ist der Drache bekanntlich eine mythologisch äußerst symbolträchtige Figur.

Zudem nimmt uns der Streifen weit mit zurück in die Han-Dynastie des kaiserlichen Königreichs um 140 vor Christus, wo wir das Waisenmädchen Ping kennenlernen, das auf einem Berg in einem abgelegenen Palast lebt – oder besser dient und leidet, ist der herrisch und miesgelaunt befehlende Statthalter Lan doch eine fiese Figur. Seine Pflichten als kaiserlicher Drachenhüter verrichtet er eher schlecht als recht und kümmert sich nicht gut um die “ehrwürdigen Gäste”, wie sie genannt werden und die sowieso schon vom Aussterben bedroht sind. Obwohl Ping sehr interessiert daran wäre, wie die alte Frau, die sie einst als Baby aufgenommen hat, Essen zur Drachengrube zu liefern – oder sagen wir besser zu schleppen, darf sich das Mädchen nur um die Hühner kümmern. An einem Tag springt sie dann aber doch für die gebrechliche Ziehgroßmutter ein, und obwohl Lan und seine Männer es ihr nicht zutrauen, schafft Ping es mit dem schweren Korb den Hügel rauf bis zum Rand der Verließes.

Als dann allerdings die Ratte Hua – so etwas wie Pings versteckter, einziger Freund – hinein fällt, will das Mädchen sie retten und steigt heimlich hinab. Hier trifft sie erstmals auf die zwei an Ketten gehaltenen Drachen und stellt verblüfft fest, dass diese ihr wohlgesonnen sind und sie eine besondere Beziehung zu ihnen zu haben scheint. Bald ist nur noch der alte, weise, aber auch schon angeschlagene Drache Long Danzi übrig, und als Ping mitbekommt, dass es auch für diesen unschöne Pläne gibt, soll sein Blut doch den kranken Kaiser wieder fit machen, versucht sie, den Drachen zu retten, und mit ihm das magisch leuchtende, letzte noch existierende Drachen-Ei. Ping wird zur Drachenhüterin und gerät in ein aufregendes Abenteuer, bei dem sie mit Long Danzi flieht, wobei ihr sowohl die Truppen des Kaisers als auch der böse Zauberer Diao auf den Fersen sind.

"Dragonkeeper - Das Mädchen und der Drache" Szenenbild (© LEONINE)

Ping erhält den größten Schatz der Drachen (© LEONINE)

Spanien, China – um noch ein Land in den Ring zu werfen muss man natürlich anmerken, dass es die australische Schriftstellerin Carole Wilkinson war, die 2003 mit “Dragonkeeper” den ersten Band einer mit zwei Trilogien und einem Prequel insgesamt sieben Werke umfassenden Reihe veröffentlichte. 2005 erschien der mehrfach ausgezeichnete Fantasyroman bei uns als “Hüterin des Drachen”, und auf diesem basiert nun auch der Film, bei dessen Drehbuch Wilkinson mit beteiligt war.

Hierbei ist “basieren” vielleicht das falsche Wort, ist die filmische Umsetzung doch eher davon inspiriert, weicht ihre Handlung doch in diversen Punkten ab, vermutlich vor allem, um das Ganze kindgerechter werden zu lassen. Ob dies immer gut war, ist fraglich. Zwar bleiben die Grundgedanken die Gleichen, wenn es um die Rettung einer bedrohten, ganz besonderen Spezies vor bösen Menschen geht und darum, dass das Mädchen Ping ihr Chi entdeckt, also die Nutzung ihrer energetischen Kräfte, vieles wirkt hier aber nicht richtig auserzählt und manchmal fragt man sich, warum denn Dinge erst eingeführt, dann aber kaum genutzt werden.

Vielmehr geht es bald um das typische Gut gegen Böse, um ein mutiges Kind als Retterin in neu erlangter Funktion und um die eigentlich für die Handlung recht unwichtige, aber als im Animationsfilm ja immer gerne genutzer tierischer Sidekick mit ihr fliehende Ratte Hua. Die Bedeutung von Drachen in der chinesischen Mythologie kommt hingegen leider etwas kurz. Im Endeffekt bieten Salvador Simó, der für die Verfilmung der Graphic Novel “Buñuel – Im Labyrinth der Schildkröten” mehrfach (u.a. mit dem Europäischen Filmpreis) ausgezeichnet wurde, und sein chinesischer Regie-Partner einen Animationsfilm, der Kindern sicher gefallen wird, für Ältere aber nur nett anzuschauen und hierbei eher mittelmäßig unterhaltsam ist.

Trailer:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

 

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