Drei Schritte zu dir
Darsteller: Haley Lu Richardson, Cole Sprouse, Moises Arias, Kimberly Hébert Gregory
Regie: Justin Baldoni
Dauer: 116 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: upig.de/micro/drei-schritte-zu-dir
Facebook: facebook.com/dreischritte.DE
In den letzten Jahren gab es immer wieder mal Filme, in denen Romanzen jüngerer Menschen durch schwere Krankheiten getrübt wurden und die somit zugleich bei der Zielgruppe der Teenager und jungen Erwachsenen das Bewusstsein dafür schürten, was für Schicksale sich vielleicht direkt ums Eck abspielen könnten, ohne dass man oft davon weiß. Auslöser war vermutlich der Erfolg von “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” mit Shailene Woodley und Ansel Elgort als krebskranke Teenager, so dass weitere Filme folgten. In “Du neben mir” litt die von Amandla Stenberg gespielte Maddy unter einem isolierenden Immundefekt, in “Midnight Sun – Alles für dich” durfte Bella Thorne als Katie auf Grund eines Gendefekts nicht ins Sonnenlicht geraten, und “Drei Schritte zu dir”, das Regiedebüt des vor allem aus Fernsehserien wie “Reich und Schön” oder “Jane The Virgin” bekannten Schauspielers Justin Baldoni, geht in die gleiche Richtung.
Die 17-jährige Stella (Haley Lu Richardson) ist eigentlich ein lebensfrohes Mädel, das viele Freunde hat, sich über Social Media mitteilt und ansonsten auch mit ganz normalen Themen beschäftigt. Nur ist ihr Leben leider nicht normal, leidet sie doch an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose, weshalb sie die meiste Zeit im Krankenhaus verbringt. Hier lautet die wichtigste Regel für sie, keinem Mitpatienten oder Besucher näher als vier Schritte zu kommen, denn jegliche Infektion mit Bakterien würde sie immens schwächen und vielleicht sogar das Leben kosten.
Als sie Mitpatient Will (Cole Sprouse) kennen lernt, findet sie diesen zunächst hochnäsig, zudem scheint er sich nicht an alle Regeln halten zu wollen. Andererseits sieht dieser Will aber durchaus nett aus und versprüht eine betörende Mischung aus Charme und Coolness. Da Stella in den meisten Belangen ein ganz normales Mädchen ist, verknallt sie sich in ihn, und als Will die Gefühle erwidert und sich sogar darauf einlässt, dass Stella ihm zum Überleben Regeleinhaltung lehrt, ist die Romanze zwischen ihnen voll entbrannt – wäre da bloß nicht die Krankheit, die jede Sehnsucht nach Berührung und Nähe zunichte macht. Keine einfache Situation, vor allem, wenn die Versuchung, die unsichtbare Mauer zu durchbrechen, immer größer wird.
“Drei Schritte zu dir” betrügt den Zuschauer zwar mit seinem eher misslungenen Filmplakat, auf dem Stella und Will sich in direkter Nähe gegenüber sitzen, ansonsten aber weiß der Streifen einen durchaus zu berühren. Das Thema Mukoviszidose wird einem in Form der Teenager-Romanze näher gebracht und man leidet mit den Protagonisten, wobei man sich als gesunder Kinobesucher auch wieder einmal bewusst wird, welch unbezahlbares Glück man hat und dass Alltagsgrübeleien um ein dickes Bäuchlein, Orangenhaut oder missfallende Körpergröße absolute Luxusprobleme darstellen.
Die Nachwuchsschauspieler Haley Lu Richardson (“Split”, “Columbus”) und Cole Sprouse (“Hotel Zack & Cody”, “Riverdale”) spielen ihre Rollen glaubhaft, und auch Moises Arias als homosexueller, fast immer gut gelaunter Mitkranker Poe ist lobend zu erwähnen. Das Liebesdrama weiß trotz einer gehörigen Portion an Kitsch, die hier aber nicht unerwartet ist, durchaus zu bewegen, und gepaart mit dem Informationsgewinn über die Krankheit führt das schon dazu, dass man den Kinobesuch nicht bereut.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten