Home Film “Drive-Away Dolls” – kurzweiliger Action-Komödien-Spaß von Ethan Coen

“Drive-Away Dolls” – kurzweiliger Action-Komödien-Spaß von Ethan Coen

Autor: Tobi

"Drive Away Dolls" Filmplakat (© 2023 Focus Features LLC. All Rights Reserved.)

Drive-Away Dolls

Darsteller: Margaret Qualley, Geraldine Viswanathan, Beanie Feldstein, Colman Domingo
Regie: Ethan Coen
Dauer: 84 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.upig.de/micro/drive-away-dolls
Facebook: facebook.com/UniversalPicturesDE
Kinostart: 7. März 2024


Nachdem Ethan Coen im Filmemacher-Duo mit seinem Bruder Joel als Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten von gerne skurril schrägen Streifen wie “Blood Simple” (1984), “Fargo” (1996), “The Big Lebowski” (1998), “O Brother, Where Art Thou?” (2000), “No Country for Old Men” (2007) oder “True Grit” (2010) Fans wie Kritiker immer wieder gut zu unterhalten wusste, trennten sich die Wege der beiden nach dem 2018 für Netflix realisierten Western-Anthologiefilm “The Ballad of Buster Scruggs”. Während Joel 2021 mit dem Historien-Schwarzweißfilm “Macbeth” (Originaltitel “The Tragedy of Macbeth”) für Apple TV+ ein erstes alleiniges Werk vorlegte, widmete sich Ethan zunächst in der Doku “Jerry Lee Lewis: Trouble in Mind” dem legendären Musiker, bevor er nun mit “Drive-Away Dolls” einen ersten ohne den Bruder inszenierten Spielfilm vorlegt.

Das Drehbuch hierfür schrieb Ethan Coen mit seiner Ehefrau Tricia Cooke, die auch mit ihm und anderen zu den ProduzentInnen gehört, was beides für sie in puncto Langfilm eine Premiere darstellt, zeichnete sie doch bislang in vielen Streifen – auch einigen der Coen-Brüder – für den Filmschnitt verantwortlich, den sie nun auch wieder übernahm.

Nachdem die lebenslustige, quirlige Jamie (Margaret Qualley) durch Untreue gerade ihre Beziehung zu Sukie (Beanie Feldstein) vor die Wand gefahren hat und von ihr rausgeworfen wurde, entscheidet sie sich, ihre eher verklemmt daher kommende gute Freundin Marian (Geraldine Viswanathan) auf dem von ihr spontan geplanten Roadtrip zur Tante nach Tallahassee in Florida zu begleiten. Da die beiden kein eigenes Auto besitzen, suchen sie das Büro eines “Drive-Away”-Dienstes auf, wo man sich für die Überführung von Autos registrieren kann. Durch ein Missverständnis wird ihnen hier ein Wagen übergeben, den eigentlich jemand anderes abholen und nach Tallahassee bringen sollte – befindet sich doch im Kofferraum etwas, das für den Kriminellen Chief (Colman Domingo) gedacht war.

"Drive Away Dolls" Szenenbild (© 2023 Focus Features LLC. All Rights Reserved.)

(© 2023 Focus Features LLC. All Rights Reserved.)

Dieser ist mit seinen trotteligen Gehilfen Arliss (Joey Slotnick) und Flint (C. J. Wilson) nun also nicht nur ziemlich sauer auf den Auto-Vermittler, sondern bald auch auf der Suche nach den Mädels, für die der Trip auch sexuelle Abenteuer bringen soll – zumindest strebt die offene Jamie dies stark an, und auch für Marian wäre dies doch mal wieder schön, ist ihre letzte Liebschaft doch schon länger her. Also beruft Jamie doch mal gleich einen Umweg ein, um Spaß zu haben, an dem sie dann auch zielstrebig arbeitet, während Marian doch lieber nur einen Roman im Bett verschlingen möchte. Hierbei ahnen die jungen Damen weiterhin nichts davon, dass sie gejagt werden.

Mit “Drive-Away Dolls” liefert Ethan Coen eine unterhaltsame, flotte Action-Komödie ab, mit schrägen Ganoven und einem erfrischenden Frauen-Duo in der Hauptrolle. Die vor gelebter Queerness und Sexlust nur so übersprudelnde Jamie reißt einen vom Start weg mit und die so konträre Marian taut nach und nach auch etwas auf, wobei natürlich die Gegensätzlichkeit ihrer Charaktere auch viel Freude bereitet und zu witzigen Situationen führt, ob im Auto, in Lesbenbars oder bei der spontanen Teilnahme an der Keller-Pyjama-Party eines ebenfalls alles andere als prüden Frauenfußballteams.

Die Handlung ist ideenreich gestrickt, der Film von Tricia Cooke ebenso geschnitten und von Coen auch sehr ordentlich inszeniert. Zwischen der aus Filmen wie “Once Upon a Time in Hollywood” und “Mein Jahr in New York” oder auch der TV-Serie “Maid” bekannten Margaret Qualley und der zuletzt in “Cat Person” zu sehenden Geraldine Viswanathan herrscht eine gute Chemie, und die schon in “Booksmart” ähnlich schlagfertige Beanie Feldstein sorgt als Sukie für energetische Momente. Hier regiert also Frauenpower, während die männlichen Kriminellen für dümmliche Momente herhalten, aber auf amüsante Art und Weise. Gespickt mit einigen kleinen Star-Auftritten von Matt Damon, Pedro Pascal und Miley Cyrus ergibt sich so ein kurzweiliger, mit 84 Minuten auch angenehm kurz gehaltener Spaß.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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