Home Film “Eden” – eine auf wahren Begebenheiten besierende, starbesetzte Mischung aus Abenteuer, Drama und Krimi-Thriller

“Eden” – eine auf wahren Begebenheiten besierende, starbesetzte Mischung aus Abenteuer, Drama und Krimi-Thriller

Autor: Tobi

"Eden" Filmplakat (© LEONINE Studios)

Eden

Darsteller: Jude Law, Ana de Armas, Vanessa Kirby, Sydney Sweeney
Regie: Ron Howard
Dauer: 129 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.eden-derfilm.de
Facebook: facebook.com/LEONINEStudios
Instagram: instagram.com/leoninestudios
Kinostart: 3. April 2025


Mit “Eden” legt der US-amerikanische Regisseur Ron Howard, der für den großartigen “A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn” (2001) die Oscar®-Trophäen für “Beste Regie” und “Bester Film” mit nach Hause nehmen konnte, den man aber auch für Werke wie “Apollo 13” (1995) “Der Grinch” (2000), “The Da Vinci Code” (2006), “Rush – Alles für den Sieg” (2013) oder “Solo: A Star Wars Story” (2018) kennt, ein Insel-Abenteuer vor, das auf wahren Begebenheiten beruht.

Zwischen den zwei Weltkriegen hatte sich der deutsche Arzt und Philosoph Dr. Friedrich Ritter (Jude Law) mit seiner Lebensgefährtin Dora Strauch (Vanessa Kirby) nach längerer Schiffsreise auf die vorher unbesiedelte, westlich von Ecuador knapp unterhalb des Äquators gelegene Galápagos-Insel Floreana abgesetzt, um dort abseits gesellschaftlicher Konventionen in Ruhe an einem philosophischen Manifest zur Rettung der Menschheit vor sich selbst zu schreiben und nebenbei noch Dora von ihrer Multiplen Sklerose zu heilen. Dass Ritter dauerhaft hier bleiben will sieht man schon alleine daran, dass er sich alle Zähne gezogen hat, um sich vor Infektionen zu schützen, und nun nur noch mit Prothese noch gewohnt lächeln kann, was er aber sowieso kaum tut. Im Geheimen will Ritter, der sich mit Dora ein Haus in den Hügeln an einer Süßwasserquelle errichtet hat und Gemüse sowie Obst anbaut, aber offensichtlich nicht bleiben, verfasst er doch Artikel über sein Inselleben, die er mittels vorbeifahrender Schiffe der Weltpresse zukommen lässt.

So werden natürlich auch andere aufmerksam und vom Abenteuer angezogen, so wie Kriegsveteran Heinz Wittmer (Daniel Brühl), der 1932 gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Margret (Sydney Sweeney) und seinem an Tuberkulose erkrankten Sohn Harry (Jonathan Tittel) aus früherer Beziehung auf Floreana ankommt, in der Hoffnung auf dessen Heilung. Dies wiederum findet Ritter dann doch nicht toll, und so kommt es zu Spannungen, bis sich die Lage beruhigt und die Wittmers sich etwas weiter unterhalb seines Anwesens einrichten – zunächst in einer Höhle, dann später tatkräftig anpackend und widerstandsfähig in einer selbstgebauten Hütte.

Was wahre Herausforderungen mit Neuankömmlingen sind, das wird dann erst klar, als die selbstverliebte, exalierte Baronesse Eloise Wehrborn de Wagner-Bosquet (Ana de Armas) mit ihren beiden jungen Liebhabern (Felix Kammerer und Toby Wallace), einem ecuadorianischen Diener (Ignacio Gasparini) und einer umfangreichen Ladung an schicker Garderobe eintrifft, um Pläne zu verfolgen, am Strand ein Luxushotel zu errichten. Bei geschäftlichen Kontroversen bleibt es nicht, bald schon geht es auch um Manipulation, Diebstahl und sogar Mord.

"Eden" Szenenbild (© LEONINE Studios)

Jenseits zivilisatorischer Konventionen: Dr. Friedrich Ritter (Jude Law) und Dore Strauch (Vanessa Kirby) im vermeintlichen Paradies
(© LEONINE Studios)

“Eden” lebt als Film entscheidend davon, dass das Gezeigte auf wahren Begebenheiten beruht, was den zwischen Abenteuer, Drama und Krimi-Thriller angesiedelten Aussteiger-Streifen, der ansonsten als völlig unglaubwürdig erdacht evaluiert worden wäre, so interessant macht. Die damaligen Briefe von Ritter selbst, später veröffentlichte Bücher zweier ProtagonistInnen – zur Spoiler-Vermeidung wird hier nicht verraten, wer die bis heute nicht aufgeklärten Ereignisse sehr konträr geschildert hat – und weitere Werke zu sogenannten Galápagos-Affäre wie vom deutschen Schriftsteller Günter Seuren oder dem deutsch-ecuadorianischen Autor Nicolas Montemolinos lieferten so einigen Stoff, der als Grundlage diente – und selbst Maigret-Autor Georges Simenon war von den Ereignissen schon früh zu seinem Roman “Ceux de la soif” bewegt. Zusätzlich zeugen Fotos von damals, von denen einige im Abspann interessanterweise gezeigt werden, ebenso von den auf der Insel Agierenden wie filmisches Material, das der irgendwann mit seinem Schiff landende Gouverneur Allan Hancock (Richard Roxburgh) auf Floreana drehte.

Im vermeintlichen, gar nicht so reichhaltig blühenden Paradies – hierfür in Australien gedreht – kam es also mächtig zum Stress, und das lässt sich dann unterhaltsam aufgemacht, stark besetzt und mit einem Score von Hans Zimmer untermalt insgesamt gut anschauen. Jude Law spielt den auch ohne Zähne verbissenen, sogar gegenüber Dora unwirsch agierenden Ritter gut, ebenso wie die ihre unbestrittenen Reize mal wieder voll ausspielende Ana de Armas die Baronesse, auch wenn sie hierbei doch manchmal am Rand des Overactings wandelt. Am meisten aber weiß Sydney Sweeney einmal mehr zu glänzen und untermauert ihre Vielseitigkeit mit der absolut glaubhaften Darstellung einer in allen Belangen geforderten Frau in einem unglaublichen, aber irgendwie so oder so ähnlich passierten Abenteuer.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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