Ein königlicher Tausch
Darsteller: Lambert Wilson, Anamaria Vartolomei, Oliver Gourmet, Catherine Mouchet
Regie: Marc Dugain
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.einkoeniglichertausch.de
Facebook: facebook.com/einkoeniglichertausch.film
Ob man sie nun Historienfilme nennt oder Kostümfilme – Streifen über wahre, interessante Geschichten aus früheren Jahrhunderten sind immer wieder gerne gesehen, wie zuletzt ja gerade erst wieder mit “The Favourite – Intrigen und Irrsinn” oder auch “Maria Stuart, Königin von Schottland”. Oftmals werden wir hier mit in die Häuser der Regierenden genommen, und so ist es auch in “Ein königlicher Tausch”.
Als Frankreich im Jahr 1721 nach dem beendeten Krieg der Quadrupelallianz und Abschluss des Vertrags von Den Haag überlegt, wie es den Frieden mit Spanien dauerhaft sichern kann, kommt Regent Herzog Philipp von Orléans (Oliver Gourmet) die Idee einer royalen Überkreuz-Heirat. Wenn der mit elf Jahren noch sehr junge französische König Ludwig XV. (Igor van Dessel) die mit gerade einmal vier Jahren noch weit jüngere Infantin Maria Anna Victoria (Juliane Lepoureau) als Tochter des spanischen Königs ehelichen würde und im Gegenzug Philipps Tochter Louise Elisabeth (Anamaria Vartolomei), immerhin schon zwölf Lenze alt, die Gemahlin des 14-jährigen spanischen Thronfolgers Don Luis (Kacey Mottet Klein) werden würde, dann sollte ein weiterer Krieg ausgeschlossen sein.
Hieran ist auch Spanien gelegen, und so willigt König Philipp V. (Lambert Wilson) ein. An der Grenze zwischen den Ländern werden die Prinzessinnen sozusagen getauscht, aber die ja in jungen Jahren noch nicht einmal amourösen Gefühle und Gedanken der Kinder sind hierdurch natürlich nicht umgepolt, und so kommt es schnell zu Spannungen. Natürlich ist Ludwig XV. die zwar niedliche, aber eben doch extrem junge Maria Anna Victoria trotz überraschend resolutem Auftreten zu kleinkindlich, und auch Louise Elisabeth schwebt mit Don Luis so gar nicht im siebten Himmel.
Nach einem Roman von Bestsellerautorin Chantal Thomas (“Leb wohl, meine Königin!”), der auf wahren Ereignissen basiert, erzählt der französische Regisseur Marc Dugain eine weitere interessante Geschichte aus den Königshäusern des 18. Jahrhunderts. Hier stand Diplomatie ja gerne mal über Gefühlen, aber bei Kindern kann das Ganze dann doch auch mal schief gehen oder sich zumindest schwierig gestalten.
Das sieht man sich dann durchaus gerne an. Die Umsiedlung der Prinzessinnen hat etwas Skurriles, erinnert fast an den Austausch gefangen genommener Agenten im kalten Krieg, nur dass diese sich gefreut haben, weil es in die ersehnte Richtung ging. Zum Lachen ist den jungen Herrschaften hier also nicht zumute. Die Kinderdarsteller spielen dies allesamt gut, vor allem die noch sehr junge Juliane Lepoureau weiß zu überzeugen. Als Zuschauer lernt man wieder etwas über die Vergangenheit und kann sich zudem an der aufwändigen Ausstattung und prachtvollen Kostümen erfreuen.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten