Home Film “Eine größere Welt” – eine wahre Geschichte über Spiritualität und schamanische Trancezustände

“Eine größere Welt” – eine wahre Geschichte über Spiritualität und schamanische Trancezustände

Autor: Tobi

"Eine größere Welt" Filmplakat (© MFA+ FilmDistribution)

Eine größere Welt

Darsteller: Cécile de France, Narantsetseg Dash, Ludivine Sagnier, Tserendarizav Dashnyam
Regie: Fabienne Berthaud
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.einegroesserewelt.de
Facebook: facebook.com/EineGroessereWelt


Mit “Eine größere Welt” verfilmte die französische Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Fabienne Berthaud (“Barfuß auf Nacktschnecken”) die wahre Geschichte von Corine Sombrun, die diese im Buch “Mein Leben mit den Schamanen” (Goldmann Verlag) verarbeitet hat.

Nachdem der Tod ihres geliebten Mannes Paul sie emotional voll aus der Bahn geworfen hat, folgt die französische Toningenieurin Corine (Cécile de France) dem Ratschlag eines Kollegen, sich einem neuen Projekt zu widmen und hierbei völlig abgeschieden vom Großstadttrubel wieder zu sich zu finden. So macht sie sich auf in die Mongolei, um in einer abgelegenen Steppenregion ethnographische Tonaufnahmen zum Thema Spiritualität zu sammeln.

Als sie dann aber während eines schamanischen Rituals in Trance fällt und ganz neue, unbekannte Wesens- wie auch Geisteszustände erfährt, als sie am ganzen Leib zittert, wie ein Wolf heult und aggressiv wird, ist sie fasziniert und geschockt zugleich. Ihr Interesse ist geweckt, was es hiermit auf sich hat – obwohl sie auch eine gewisse Gefahr in dem Prozedere erkennt, was ihre Dolmetscherin (Narantsetseg Dash spielt sich selbst) ihr auch bestätigt. Die Schamanin Oyun (Tserendarizav Dashnyam) offenbart Corine, dass der Geist des Wolfes sie ergriffen habe und dass sie eine seltene Gabe besäße, die ausgebildet werden könnte.

Nachdem Corine wieder in Frankreich ist, schafft sie es nicht, die gewonnene Faszination für den erlebten Trance-Zustand abzulegen – auch weil die aufgenommenen Klänge der Schamanentrommel sie immer wieder erzittern lassen. Sie versucht, sich selbst in Trance zu versetzen und Kontakt zu Paul aufzunehmen. Da dies nicht recht gelingen will, kehrt Corine trotz massiven Abratens ihres engsten Kreises um Schwester Louise (Ludivine Sagnier) in die mongolische Steppe zurück und beginnt mit der Ausbildung, was ihr Leben für immer verändert.

"Eine größere Welt" Szenenbild (© 2019 Haut et Court, 3x7 Productions, Tel France, Scope Pictures)

v.l.: Cécile de France (Corine), Schamanin Oyun (Tserendarizav Dashnyam) (© 2019 Haut et Court, 3×7 Productions, Tel France, Scope Pictures)

Corine Sombrun arbeitet nach ihrer Ausbildung in der Mongolei heute mit Neurologen und Gehirnforschern zusammen, um die mentalen Mechanismen hinter den Trancezuständen zu verstehen und z. B. für therapeutische Zwecke zu nutzen. Der Film zeigt ihre Geschichte und richtet sich hierbei neben Naturfreunden vor allem an diejenigen, die sich zu Spiritualität und dem hingezogen fühlen, was wir mit unserem westlichen Denken nicht immer rational verstehen können.

Die belgische Schauspielerin Cécile de France (“L’auberge espagnole”, “Der Preis der Versuchung”) spielt Corine gut, und mit erzählerischer Ruhe wird der Zuschauer Zeuge ihrer Erlebnisse, die dadurch interessant sind, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Sicher kein Film für Freunde von Action, Thrill und rosaroter Romantik, aber wer Lust auf die Thematik und mehr Tiefe hat, wird gut bedient.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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