Escape Room
Darsteller: Taylor Russell, Logan Miller, Deborah Ann Woll, Jay Ellis
Regie: Adam Robitel
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.EscapeRoomFilm.de
Facebook: facebook.com/SonyPicturesGermany
Um dem schnöden Alltag zu entfliehen und mal etwas Thrill ins eigene Leben zu bringen, buchen auch hierzulande seit einigen Jahren immer mehr Menschen Abenteuer in sogenannten “Escape Rooms”. Hier müssen sie eingeschlossen einige Rätsel lösen, um schließlich zu entkommen. Zumeist ist dies ein spannender Spaß, in Polen ging das Ganze Anfang des Jahres allerdings für fünf 15-jährige Mädchen tödlich aus, als ein Brand ausbrach.
Umso wichtiger ist also die Sicherheit der Mitspieler, und in dieser wiegen sich auch die sechs Teilnehmer, die wir im Thriller “Escape Room” dabei beobachten, wie sie sich in Chicago auf die Jagd nach 10.000 Dollar Preisgeld begeben. Hierbei sind die Voraussetzungen durchaus undurchsichtig, haben sie die Einladung zum Spiel der Firma Minos doch auf teilweise anonymem Weg in Form eines mysteriösen Würfels erhalten – was natürlich das Interesse umso mehr weckt.
Als sie am Spielort Raum ankommen, müssen die Sechs erst einmal feststellen, dass sie sich nicht nur völlig fremd sind, sondern auch sehr unterschiedliche Charaktere verkörpern, vom abgenervten Supermarkthelfer Ben (Logan Miller) über die schüchterne Physikstudentin Zoey (Taylor Russell McKenzie), die abgehärtete Kriegsveteranin Amanda (Deborah Ann Woll), den ehemaligen Minenarbeiter Mike (Tyler Labine) und den nerdigen Escape-Room-Fan Danny (Nik Dodani) bis zum erfolgreichen Geschäftsmann Jason (Jay Ellis).
Nachdem sich der vermeintliche Warteraum plötzlich durch steigende Hitze in den Start des Spiels verwandelt, wird bald klar, dass die Truppe es hier bei weitem nicht nur mit einem Raum zu tun hat, aus dem sie durch sinnvolles Zusammenspiel und intelligente Kniffe entkommen muss, sondern dass es sich um eine ganze Reihe von Räumen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zu handeln scheint. Das wäre ja noch okay, würde sich nicht wenig später heraus stellen, dass sie sich hier auf ein tödliches Spiel eingelassen haben, bei dem erbarmungslos Opfer hingenommen, wenn nicht sogar erzwungen werden.
Adam Robitel ist mit seiner dritten Regiearbeit nach “The Taking Of Deborah Logan” (2014) und “Insidious: The Last Key” (2018) ein packender Thriller gelungen. Die Mischung aus den detailreichen, äußerst interessant gestalteten Räumen und gut ausgemalten Charakteren der Teilnehmer zieht einen bald schon in ihren Bann, da es nach Start des Spiels auch schnell spannend wird und der Thrill bis zum Ende des Films gehalten werden kann.
Die Tatsache, dass bestimmte Utensilien einzelne Mitspieler an traumatische, eigentlich bereits verdrängte Ereignisse in ihrer Vergangenheit erinnern, die man in Rückblenden sieht, macht das Ganze umso intelligenter und man fühlt sich einem unbekannten Strippenzieher ebenso ausgeliefert wie gefangen in einem Labyrinth aus einengenden Räumen mit Todespotenzial, was an den Klassiker “Cube” aus dem Jahr 1997 erinnert.
Die eher unbekannten Schauspieler wissen allesamt zu gefallen, vor allem sind es hier aber das Konzept und das – man möchte “liebevolle” sagen, wenn es nicht so diabolisch wäre – Design der Räume, welches dem Zuschauer inmitten der Anspannung immer wieder optische Freuden bereitet. Ein überzeugender Film, der bei unter zehn Millionen Dollar Produktionskosten bereits an die 120 Millionen Dollar eingespielt hat, man darf sich also bereits auf eine Fortsetzung freuen.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten