Home Film “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” – ein Spin-Off mit viel Action und Witz, aber auch Längen

“Fast & Furious: Hobbs & Shaw” – ein Spin-Off mit viel Action und Witz, aber auch Längen

Autor: Tobi

"Fast & Furious: Hobbs & Shaw" Filmplakat (© Universal Studios)

Fast & Furious: Hobbs & Shaw

Darsteller: Dwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba, Vanessa Kirby
Regie: David Leitch
Dauer: 136 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: upig.de/micro/fast-furious-hobbs-shaw
Facebook: facebook.com/fast.furious.DE


Mit “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” erhält die äußerst erfolgreiche Action-Reihe “Fast & Furious” ihr erstes Spin-Off, und um dieses gab es im Vorfeld so einige Streitigkeiten. Vin Diesel, der neben dem verstorbenen Paul Walker und Michelle Rodríguez von Beginn des Franchises an als Dominic “Dom” Toretto die Hauptfigur darstellte, hatte sich am Set von “Fast & Furious 8” mit Dwayne Johnson überworfen und war über das Abdriften nun wohl alles andere als begeistert, auch weil hierdurch der Starttermin des neunten Teils nach hinten verschoben wurde. Und der vom Start weg stets als Produzent fungierende Neal H. Moritz geriet mit Universal in so arge Streitigkeiten über seine Gage, dass es vor Gericht ging und Moritz letztendlich auch alle folgenden Engagements für das Franchise verlor.

Im Spin-Off geht es, der Titel macht es deutlich klar, um die beiden Charaktere Hobbs und Shaw. Nach einem ersten Aufeinandertreffen im siebten Teil hatten Dwayne Johnson als amerikanischer Secret-Service-Agent Luke Hobbs und Jason Statham als britischer Ex-Elitesoldat Deckard Shaw mit ihrem Zwist vor allem im achten Teil der Reihe schon einiges an Gewicht, und nun werden die beiden, die sich nicht ausstehen können, also alleine in ein gemeinsames Abenteuer verstrickt.

Als Deckards Schwester Hattie (Vanessa Kirby) als Leiterin eines Teams von MI6-Agenten in ein Lager der hochtechnologisierten Terrororganisation Etheon einbricht, kann sie ein tödliches Virus, das die gesamte Menscheit bedroht, nur dadurch sicher stellen, dass sie es in sich verpflanzt. Nachdem ihre Truppe vom durch genetische und kybernetische Weiterentwicklung zur fast unschlagbaren Kampfmaschine mutierten Anarchisten Brixton (Idris Elba) ausgelöscht wird, kann nur Hattie fliehen.

Da die Geheimdienste davon ausgehen, dass sie übergelaufen ist, werden Hobbs und Shaw rekrutiert, um das Problem zu lösen. Auch wenn die Streithähne sich zunächst weigern, zusammen zu arbeiten, ziehen sie bald – weiter frotzelnd – am gleichen Strang und spüren Hattie auf. Diese hat nun allerdings nur minimale Chancen, das Virus noch lebend wieder extrahieren zu können. Also begeben sich die Drei, gejagt von Brixton und seinem Verbrechersyndikat, auf eine von reichlich Komplikationen geprägte Suche nach der Lösung, die sie von London über Moskau bis nach Samoa führen soll.

"Fast & Furious: Hobbs & Shaw" Szenenbild (© Universal Studios)

(© Universal Studios)

Regisseur und Stunt-Spezialist David Leitch (“Atomic Blonde”, “Deadpool 2”) legt mit “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” einen Film vor, der etwas spaltet. An spektakulärer Action wird natürlich wieder einiges geboten, das Drehbuch von “Fast & Furious”-Veteran Chris Morgan legt aber seinen Fokus ansonsten weit mehr auf witzige, trockene Sprüche der Protagonisten, die einen durchaus mehrfach zum Lachen bringen, als auf eine sinnvolle und auch nur im Keim an Realismus grenzende Handlung.

So liegt bald schon eine Johnson-und-Statham-Show vor, die zwar unterhaltsam ist, aber mit der Grundidee von “Fast & Furious”, wo familiäre Beziehungen und getunte Superautos stets im Fokus standen, trotz Schwester Hattie und einiger schneller oder besonderer Fahrzeuge so gut wie nichts mehr zu tun hat.

Idris Elba funktioniert als hochgetunter Terrorist bestens, Vanessa Kirby sorgt als Deckards hübsche Schwester für blonde Coolness, und Kurzauftritte von Helen Mirren, Ryan Reynolds und Kevin Hart sind durchaus gewinnbringend. Der Film weist aber vor allem in seiner zweiten Hälfte doch einige Längen auf, bevor es auf Samoa – vermutlich auch Dwaynes Wurzeln geschuldet – zum Showdown kommt, wobei dann rasch auch noch versucht wird, gefühlsduselig das Thema Familie doch noch etwas prominenter zu integrieren. Weniger als die vorliegenden 136 Minuten wären daher durchaus zielführender gewesen für reines Popcorn-Kino. Man darf gespannt sein, wie es bei “Fast & Furious” im neunten Teil – ohne Dwayne Johnson – weiter geht, und ob dieser Spin-Off ein einmaliger Ausflug ist. Hierüber entscheidet vermutlich das Einspielergebnis.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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