Gans im Glück
Animation
Regie: Christopher Jenkins
Dauer: 84 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.GansImGlück-Film.de
Facebook: facebook.com/wildbunch.filmlounge.de
Nachdem das Duo Penney Finkelman Cox und Sandra Rabins mit Animationshits wie “Der Prinz von Ägypten” oder “Shrek – Der tollkühne Held” für das große Animationsstudio DreamWorks weltweite Erfolge mit produzierte, zog es sie nach China. 2015 wurde verkündet, dass die vorher eher für Videospiele und Fernsehanimationen bekannte Firma Original Force Animation nun auch als Filmstudio aktiv werden würde, in diesem Bereich geleitet von den beiden Damen aus Übersee.
“Gans im Glück” ist der erste Film aus der neuen Schmiede – und für Penney Finkelman Cox und Sandra Rabins dann hier wohl auch schon wieder der letzte, denn 2017 verkündeten sie, dass es nach zwei Jahren zurück nach Hollywood gehen würde. In einem Artikel in Variety werden sie mit “…we chose to transition back to what we love most, which is producing high quality family projects.” zitiert, was nun nicht zwingend für den neuen Film spricht, denn produziert haben sie ja auch hier, es scheint also eher um den eigenen Anspruch an hohe Qualität zu gehen.
Ob es hiermit zusammen hängt, dass der für April 2018 angekündigte Kinostart in den USA abgesagt wurde und der Film dann im Juli auf Netflix zu sehen war, darüber kann man nur spekulieren. Bei uns zumindest kommt der Streifen auf die große Leinwand, und hier ist er auch nicht zwingend deplatziert, liefert Christopher Jenkins, der u.a. das Drehbuch für “Könige der Wellen” schrieb, mit seinem Regiedebüt doch einen soliden Animationsfilm ab.
Wofür alle genannten sicher nichts können, ist der nicht nachvollziehbare deutsche Filmtitel. “Gans im Glück” hat mit dem bekannten Märchen “Hans im Glück”, an das man unweigerlich denken muss, absolut nichts gemeinsam und erzählt auch sonst nicht zwingend die Geschichte einer Gans im Glück. Vielmehr geht es – natürlich in China angesiedelt – um den Gänserich Peng, bei dem noch eher Spaß, waghalsige Flugkunststücke und Liebelei mit Jingjing, der Tochter des Leitgänserich Bing, im Vordergrund stehen und nicht der anstehende, strengen Regeln folgende Vogelflug in den Süden.
So kommt es, dass Peng den Abflug verpasst und dank eines lahmen Flügels auch nicht hinterher kommt. Statt im Glück befindet der Gänserich sich also in einer misslichen Lage, und dies hat er gemeinsam mit den beiden Entenküken Lissy und Lucky, die auf der von einem Bauern beaufsichtigten Wanderung ihrer Großfamilie zum “Pleasant Valley” durch Pengs letzte Bruchlandung aus der Schar geworfen wurden und nun auch alleine dastehen.
Um auf dem weiten, anstehenden Fußweg, der als einzige Lösung bleibt, nicht das leichteste Opfer zu sein, nimmt Peng die beiden unter seine Fittiche, und zusammen machen sie sich auf den Weg. Auf diesem begenen die drei natürlich einigen Unwegsamkeiten, zudem lauern hin und wieder Gefahren, nicht zuletzt in Person des gefräßigen Katers Banzou.
“Gans im Glück” bietet nichts, was man nicht schon in vielen anderen Animationsfilmen sehen konnte, ist als erste Produktion von Original Force Animation aber auch kein Reinfall. Die Story ist trotz ihrer Vorhersehbarkeit solide und bringt einigen Spaß mit sich, auch dank diverser gut umrissener Charaktere. Die Animation kann Perfektions-verwöhnte Augen vielleicht nicht begeistern, ist aber insgesamt auch völlig okay. Somit ist der Streifen kein Animations-Highlight, aber gerade Kinder haben hier sicher trotzdem ihren Spaß.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten