Home Film “Gran Turismo” – vom Gamer zum Rennfahrer, spektakulär inszeniert

“Gran Turismo” – vom Gamer zum Rennfahrer, spektakulär inszeniert

Autor: Tobi

"Gran Turismo" Filmplakat (© 2023 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Gran Turismo

Darsteller: Archie Madekwe, David Harbour, Orlando Bloom, Djimon Hounsou
Regie: Neill Blomkamp
Dauer: 128 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.GranTurismoFilm.de
Facebook: facebook.com/SonyPicturesGermany
Instagram: instagram.com/SonyPictures.de
TikTok: tiktok.com/@SonyPicturesGermany


“Gran Turismo™” kennen die meisten als weltweit erfolgreiche Videospiel-Reihe, die exklusiv für die Sony PlayStation® entwickelt wurde. 1997 erstmals veröffentlicht avancierte das Spiel zu einem riesigen Erfolg, der bis heute weiterentwickelt wird – im März 2022 erschien die neueste Version “Gran Turismo 7” für die PS4 und PS5. Mit dem Untertitel “The Real Driving Simulator” kommt das Ganze daher, denn neben der Möglichkeit, mit normalem Controller im Arcade-Modus Motorsport-Rennen auf bekannten Strecken zu fahren, kann man sich im professionellen GT-Modus mit entsprechender Hardware, die dann schon Rennsitz, Pedale, Lenkrad etc. umfasst, sein Auto konfigurieren und dann mit sehr viel realistischerem Set-Up ins Spiel eintauchen – das sogenannte “Sim Racing”.

Wenn “Gran Turismo” nun als Film in unsere Kinos kommt, dann präsentiert er uns die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte von Jann Mardenborough – allerdings im Sinne der Dramaturgie ordentlich getunt. Marketing Manager Danny Moore (Orlando Bloom) kann die Verantwortlichen im Hause Nissan davon überzeugen, dass sehr viel Werbepotenzial in der Idee stecke, einen besonderen, weltweiten Wettbewerb im Rennsimulator “Gran Turismo” ins Leben zu rufen, bei dem die Besten eine Chance erhalten, sich zu wahren Rennfahrern ausbilden zu lassen, um dann den Allerbesten tatsächlich in einer weniger bekannten Rennserie an den Start zu schicken.

Die “GT Academy” wird geboren, und das bekommt durch einen Kumpel auch Jann Mardenborough (Archie Madekwe) mit, ein Junge aus der Arbeiterklasse, der so oft er kann “Gran Turismo” spielt, was vor allem seinen Vater Steve (Djimon Hounsou) wenig begeistert, sieht er doch Zeit verschwendet, in der sich Jann so wie Bruder Cai (Daniel Puig) um wichtigere Dinge kümmern könnte, damit er nicht wie er in einem wenig Spaß bereitenden, körperlich anstrengenden Job mit dürftigem Gehalt landet. Mutter Lesley (Geri Halliwell Horner) ist eher Schlichterin zwischen den beiden, die immer wieder aufeinander prallen.

Als Janns auf Grund von Schüchternheit noch nicht eroberte Flamme Audrey (Maeve Courtier-Lilley) weg zieht, ist Jann frustriert, und da kommt die “GT Academy” gerade zum richtigen Zeitpunkt, um seine Energie zu bündeln. Jann schafft es, sich für das Programm zu qualifizieren, und trifft hier dann auf den ehemaligen Rennfahrer Jack Salter (David Harbour), der von Danny Moore überzeugt wurde, die Gamer zu trainieren, wobei er nicht wirklich daran glaubt, dass hier ein realer Rennfahrer gefunden werden kann – oder eine Rennfahrerin, hat es doch auch eine junge Frau unter die Besten geschafft. Jann aber ist gut und nimmt auch die schwierigsten Hürden, qualifiziert sich tatsächlich für das Team von NISMO (Nissan Motorsports).

"Gran Turismo" Szenenbild (© 2023 CTMG. All Rights Reserved.)

Archie Madekwe in “Gran Turismo” (© 2023 CTMG. All Rights Reserved.)

Vom Tellerwäscher zum Millionär geht es hier zwar nicht und auch der sogenannte “amerikanische Traum”, durch harte Arbeit einen guten Lebensstandard erreichen zu können, ist es nicht, was uns Sony Pictures nun in “Gran Turismo” präsentiert – schließlich geht es um einen Briten und vor allem Talent. Das Ganze fühlt sich aber schon sehr ähnlich an, auch weil das Drehbuch von Jason Hall und Zach Baylin alle Register zieht, die Sporthelden-Geschichte auszuschmücken, mit dem Vater-Zwist, dem einst gescheiterten Rennfahrer als Trainer, seinem ehemaligen Arbeitgeber als primärem Konkurrenzteam, das mit skrupellosen Methoden zu Werke geht, der beginnenden Liebe zu Audrey und generell viel an Emotionalität. Und ja, es war auch nicht die allererste “GT Academy”, an der Jann 2011 teilnahm, sondern die dritte, wobei der Sieger aus 2008, der Spanier Lucas Ordoñez, auch schon eine beachtliche Rennsport-Karriere hinlegte.

Die Realität wurde also an einigen Stellen angepasst und im Sinne der Dramaturgie auch zeitlich verschoben, die Eckpunkte aus Janns Einstieg in den Rennsport und auch weiteren Vorkommnissen, die nicht immer nur positiv waren, stimmen aber. Dass “Gran Turismo” natürlich auch jede Menge Werbung für das Spiel ist, ebenso wie für Nissan, und dass beiläufig Sony-Produkte wie Walkman und MP3-Player eingeworfen werden, das kann man aber gut hinnehmen, da der Film von Regisseur Neill Blomkamp stark inszeniert wurde und einen in allen Rennszenen absolut zu fesseln weiß.

Die hervorragende Kameraarbeit von Jacques Jouffret und toller Schnitt sind wichtige Faktoren hierfür, man fühlt sich wirklich ins Cockpit katapultiert und erlebt die äußerst rasanten Rennmomente mit Anspannung, Nervenkitzel, Freude aber hier und dort auch Schrecken förmlich mit Jann, was alleine schon den Kinobesuch lohnt. Schauspielerisch überzeugt der ihn verkörpernde Archie Madekwe ebenso wie David Harbour als harter Trainerhund mit bewegter Vergangenheit. Und dass Ex-Spice Girl Geri Halliwell als Ehefrau des Red Bull Racing-Teamchefs Christian Horner als Mutter mitspielt und der wahre Jann Mardenborough bei den Stunts mitwirkte, passt bestens ins Gesamtpaket, welches sich sehr gut anschauen lässt.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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