Hellboy – Call of Darkness
Darsteller: David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Daniel Dae Kim
Regie: Neil Marshall
Dauer: 115 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.universumfilm.de/filme/151848/hellboy-call-of-darkness.html
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Da ist er wieder, der Höllenjunge, auch Big Red genannt – und das war gar nicht mal so klar. Nachdem Guillermo del Toro, der bei “Hellboy” (2004) und “Hellboy 2: Die Goldene Armee” (2008) Regie führte und auch das Drehbuch schrieb, inzwischen zu Größerem und auch weit Tiefsinnigerem wie “The Shape of Water” (2017) berufen ist und auch der damalige Hauptdarsteller Ron Perlman keine Lust mehr auf die Rolle hatte, wurde nach einigen Jahren Hin und Her die mit ihnen geplante, weitere Fortsetzung “Hellboy 3: Dark Worlds” verworfen – und doch liegt mit “Hellboy – Call of Darkness” nun ein dritter Streifen vor.
Für den Regiestuhl sucht man mit Neil Marshall jemanden aus, dessen Referenzenliste mit “The Descent”, “Doomsday – Tag der Rache” oder einigen Episoden von “Game of Thrones” genretechnisch gut passte, und das Drehbuch schrieb Andrew Cosby in enger Zusammenarbeit mit Mike Mignola, dem Zeichner und Autor der Comic-Vorlage. Für Hellboy selbst ließ sich nun David Harbour (“Stranger Things”) rot schminken, und ihm stehen Milla Jovovich (“Resident Evil”) und Daniel Dae Kim (“Lost”) zur Seite. Um das Ganze für den deutschen Markt einfacher zu machen, ließ man – so glauben wir zumindest, denn Informationen hierzu sind im Presseheft nicht zu finden – nicht Harbours Stammsprecher Peter Flechtner die Synchronisation erledigen, sondern Ron Perlmans übliche Stimme Tilo Schmitz, und dass dieser auch I-Aah in den “Winnie Puuh”-Filmen seine Stimme leiht, hört man einige Male durch.
Statt einer Fortsetzung haben wir es nun mit einem Reboot des Themas zu tun. Halbdämon Hellboy (David Harbour) ist als Spezial-Agent unter der Leitung seines Ziehvaters Professor Broom (Ian McShane) zu einer wichtigen Waffe im Kampf gegen das Böse geworden, und dies sehr menschlich. Während andere sich morgens rasieren, feilt er sich die gestutzten Hörner kurz, und dann geht es ab in den Einsatz. Im neuesten Fall soll er einen abtrünnigen Agenten heim holen, was nicht ganz so erfolgreich vonstatten geht. Weit komplizierter wird es aber dann, als die fiese Hexe Nimue (Milla Jovovich) und das Monster Gruagach Tod und Zerstörung über die Menschheit bringen wollen, und zwar mittels Hellboy, denn in seiner Vergangenheit gibt es noch einiges, was Broom ihm nicht offenbart hatte. Zusammen mit seinen Kollegen Alice (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) muss der stets unterkühlt und locker agierende Hellboy sich einer Armee der Finsternis stellen.
Der Reboot, welcher nicht ganz vorne ansetzt und dafür lieber einige Rückblenden liefert, ist gar nicht mal so übel wie von vielen befürchtet. Neil Marshall inszenierte das Ganze weit düsterer und brutaler als es del Toro tat – nicht umsonst liegt die Altersfreigabe nun bei 16 Jahren. Damit liegt der Streifen durchaus näher an der Comic-Vorlage. Das deutlich eingedampfte Budget ist nur in wenigen CGI-Szenen auffällig, ansonsten wurde hier sehr solide gearbeitet und insgesamt liegt ein durchaus unterhaltsamer Film vor, dessen Humor zwar das eine oder andere Mal zu platt geraten ist, der einen aber trotzdem auch in anderen Szenen zum Lachen bringt und der somit eine recht gelungene Mischung aus Horror, Action und Komödie bietet.
Schauspielerisch wissen David Harbour und Daniel Dae Kim zu gefallen, Milla Jovovich hingegen hat schon weit bessere Rollen verkörpert und bleibt eher blass. Alles in allem aber völlig okay, der neue Hellboy.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten