Helle Nächte
Darsteller: Georg Friedrich, Tristan Göbel, Marie Leuenberger, Hanna Karlberg
Regie: Thomas Arslan
Dauer: 86 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: helle-naechte.de
Facebook: facebook.com/PifflMedienFilmverleih
Beim aus Österreich stammenden und in Berlin lebenden Bauingenieur Michael (Georg Friedrich) läuft es gerade gar nicht gut. Nicht nur erfährt er, dass sein Vater verstorben ist, seine Freundin Leyla (Marie Leuenberger) eröffnet ihm zudem noch, dass sie beruflich für ein Jahr in die USA gehen wird. Mit einer gehörigen Portion Frust im Gepäck macht sich Michael zusammen mit seinem Sohn 14-jährigen Sohn Luis (Tristan Göbel), zu dem er fast keinen Kontakt mehr hat, auf den Weg zum Begräbnis, und dieses findet mal nicht ums Eck, sondern im nördlichen Norwegen statt, wo sein Vater zuletzt lebte.
Auf der Reise geht der Frust weiter, denn die erhoffte Annäherung mit Luis findet erst einmal nicht statt – zu tief sitzt beim Sohnemann der Stachel, dass der Vater über viele Jahre nicht für ihn da war und aus seiner Sicht auch kein Interesse zeigte. Trotzdem lässt sich Luis nach der Trauerfeier auf den überraschenden Vorschlag seines Vaters ein, noch ein paar Tage in der Region zu verbringen. Während der langen Tage der Sommersonnenwende, in denen es niemals dunkel wird, erkunden die Beiden die Gegend, doch das Eis zwischen ihnen scheint unbrechbar.
Thomas Arslan hat einen Film erschaffen, der die Spannungen zwischen Vater und Sohn zum ständigen Begleiter werden lässt, wobei diese mal in Streitgesprächen verbalisiert werden, oft aber auch einfach in der Luft liegen. Luft – die gibt Arslan dem Film viel, denn teilweise passiert über Minuten rein gar nichts, wenn die Beiden zum Beispiel in ihrem Auto durch die hier dann gerade wolkenverhangene Berglandschaft fahren. Das Roadmovie hat mehr an reizvoller Natur zu bieten als an Handlung, und es lebt von der schauspielerischen Leistung der Hauptdarsteller, denn Georg Friedrich, für diese Rolle bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären als bester Darsteller ausgezeichnet, und Tristan Göbel (“Tschick”) wissen voll zu überzeugen. Ein Konfliktfilm mit Längen.