Home Film “Ich – Einfach unverbesserlich 4” – recht einfallslose Fortsetzung der erfolgreichen Reihe

“Ich – Einfach unverbesserlich 4” – recht einfallslose Fortsetzung der erfolgreichen Reihe

Autor: Mick

"Ich – Einfach unverbesserlich 4" Filmplakat (© Universal Pictures)

Ich – Einfach unverbesserlich 4

Animationsfilm
Regie: Chris Renaud
Dauer: 95 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.upig.de/micro/ich-einfach-unverbesserlich-4
Facebook: facebook.com/unverbesserlich.de
Kinostart: 11. Juli 2024


Wie das nun einmal so ist mit erfolgreichen Reihen, geht jetzt mit „Ich – Einfach Unverbesserlich 4“ auch das Zugpferd des Animationsstudios Illumination schon in die vierte Runde. War der Vorgänger von 2017 mit reichlich 80er-Retro-Charme noch wirklich sehenswert, und auch das zweite Spin-Off-Abenteuer der Minions vor zwei Jahren ungemein unterhaltsam, so gehen dem Produktionsteam hier zwar nicht die Ideen aus, mehr als diese althergebrachte Story aber wäre schon zu erwarten gewesen. Zugegebenermaßen war auch nie die sensationell innovative Handlung das Aushängeschild der teilweise grandiosen vorigen Teile, die allesamt eher vom Einfallsreichtum und der humorvollen Umsetzung lebten. Das Gefühl jedoch, alles irgendwie schon mal gesehen zu haben, das uns in dieser nach Teil eins und zwei nun wieder von Chris Renaud verantworteten Fortsetzung nie richtig verlassen will, hatten wir so noch nicht.

Der selbsternannte Superschurke Gru, der ja inzwischen inklusive der Minions auf die Seite der Verbrechensbekämpfung gewechselt ist, sieht hier auf einem Schultreffen seinen alten Klassenkameraden Maxime Le Mal wieder, der seit Schulzeiten einen extremen Groll auf ihn hegt. Bevor Schlimmeres passiert, kann der zwar gerade noch festgesetzt werden, der rachelüsterne Fiesling aber bricht kurze Zeit später aus dem Hochsicherheitsgefängnis aus. Grund genug für die Anti-Verbrecher-Liga, Gru in das Zeugenschutzprogramm aufzunehmen und mit neuer Identität samt Familie in eine schöne Vorortsiedlung zu verfrachten, wo er vor Le Mal sicher zu sein scheint.

Das stellt natürlich besonders für seine drei Adoptivtöchter eine gewaltige Umstellung dar, die sich in der komplett neuen Umgebung nicht nur wegen ihrer Ersatznamen erstmal zurechtfinden müssen. Doch auch für Gru und seine Frau Lucy verläuft die möglichst unauffällige Resozialisierung in der neuen Nachbarschaft alles andere als problemlos. Das alles ist recht flott inszeniert und wieder gewohnt perfekt mit netten Ideen und viel Liebe zum Detail animiert. Die richtig mitreißenden Gags jedoch, für die sonst zumindest die sie wieder begleitenden Minions zuständig waren, bleiben hier fast vollständig aus, auch wenn die niedlichen gelben Chaoten sicher wieder die humoristischen Highlights setzen.

"Ich – Einfach unverbesserlich 4" Szenenbild (© Universal Pictures)

(© Universal Pictures)

Natürlich ist es nett anzuschauen, wenn die Anti-Verbrecher-Liga beim Einsatz gegen Le Mal als Ersatz für den aus dem Verkehr gezogenen Gru eine Minion-Abordnung mit Superkräften ausstattet, die ein schöner Seitenhieb auf das omnipräsente Marvel-Universum sind. Der daraus resultierende Missbrauch ihrer unglaublichen, kaum kontrollierbaren Fähigkeiten jedoch wartet dann eher mit Humor der flacheren Art auf, der einem allenfalls bei den kreativen Auswirkungen ihrer Fehltritte mal ein Schmunzeln entlocken kann.

Richtig Fahrt nimmt der Streifen erst auf, als sich Poppy, die heranwachsende Nachbarstochter und potenzielle Freundin des Gru-Nachwuchses, als überaus durchtrieben entpuppt und den von ihr durchschauten Gru zu gemeinsamen Schandtaten zwingt. Das immerhin bildet einen schönen Kontrast zum biederen Szenario der Auseinandersetzung zwischen Gru und seinem neu erwachsenen Kontrahenten Le Mal, der bei seinem Rachefeldzug voll auf die Entführung von Gru Junior, dem Neuankömmling der Familie, setzt. So werden wir Zeuge, wie Gru und Poppy selbstverständlich mit Minion-Unterstützung fortan gemeinsame Sache machen und dabei genauso wie der Rest der Familie so manch komplizierte Situation überstehen müssen.

Punkten kann der Film hier einmal mehr mit dem sympathischen Miteinander der Gru-Family, das bei der Bewältigung ihrer neuen Probleme erneut allerlei Herzenswärme erzeugt und mit einigen witzigen Einfällen bestens unterhält. Mehr als solide Familienunterhaltung jedoch ist dem Produktionsteam diesmal nicht geglückt, zu wenig kann einen der Plot in der Folge überraschen und zu wenig zündende Ideen bringen uns hier wirklich zum Lachen. Richtig enttäuscht ist man aber dennoch nicht, bereitet der vierte Streich der Reihe doch trotz fehlender Innovation wieder allemal ein kurzweiliges Kinovergnügen.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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