Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar
Darsteller: Ruby M. Lichtenberg, Anna Shirin Habedank, Lui Eckardt, Victoria Mayer
Regie: Markus Dietrich
Dauer: 95 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.invisiblesue.com
Facebook: facebook.com/invisiblesue
„Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar“ startet wie ein gewöhnliches Teenie-Drama: Die zwölfjährige Sue (Ruby M. Lichtenberg), hochintelligent, aber in der Schule Außenseiterin und deswegen gemobbt, hat es alles andere als leicht, zumal ihre Mutter ihre Zeit statt mit ihr lieber am Arbeitsplatz verbringt. Der Stoff also, mit dem sich Regisseur Markus Dietrich bestens auskennt, der nach seinem Spielfilmdebüt „Sputnik“ im Jahr 2013 erstmal ganze 28 Folgen der erfolgreichen ARD-Kindersoap „Schloss Einstein“ verantwortete.
Aber damit gibt er sich diesmal nicht zufrieden, nutzt Sues Schicksal vielmehr als Einstieg in ein Abenteuer, das weit über die Bewältigung der kleinen Alltagssorgen hinausgeht. Denen entflieht Sue nämlich regelmäßig in die Welt ihrer Superheldencomics, in die sie gerne komplett eintaucht und sich dabei auch mal echte Superkräfte wünscht. Doch nur allzu schnell wird aus reiner Fantasie Wirklichkeit, als sie bei einem Unfall im Biotechnik-Labor ihrer Mutter mit einer ominösen Flüssigkeit in Kontakt kommt, die die in mühevoller Entwicklungsarbeit gerade herstellt.
Das verleiht Sue urplötzlich die Fähigkeit, unsichtbar zu werden und verschafft ihr so ungeahnte Möglichkeiten im Umgang mit ihren so verhassten Schulkameraden. Dumm nur, dass sie ihre neue Superkraft nicht richtig kontrollieren kann, sondern diese eher zufällig bei bestimmten Reizen etwa so wie beim legendären Hulk auftritt, und sie obendrein von einer Menge mysteriöser Leute gejagt wird. Als dann auch noch ihre Mutter entführt wird, bedarf es schon eines ausgeklügelten Schlachtplans, den sie mit ihrer technikaffinen Freundin Kaya alias App (Anna Shirin Habedank) und ihrem coolen, neuen Schwarm Tobi (Lui Eckardt) – schließlich ist das ja immer noch ein Teenie-Film, bei dem so ein bisschen Verliebtheit nicht fehlen darf – ausarbeitet.
Was uns Dietrich hier anbietet, ist wirklich beste Unterhaltung, die einem stringenten, unheimlich fantasievollen Skript folgt und daher nicht nur für Kinder überaus kurzweilig ist. Mag der Anfang mit Sues Schulproblemen auch noch ein wenig ungelenk wirken, so kommt spätestens mit dem Chemieunfall im Labor des bösen Bio-Unternehmens das Abenteuer richtig in Fahrt und setzt daraufhin mit den neu erworbenen Superkräften von „Invisible Sue“ eine Superheldin in Szene, die gerade für Mädchen ein enormes Identifikationspotenzial besitzt. Dabei erstaunt immer wieder eine für die schlanke Produktion wirklich beeindruckende Tricktechnik, die das Szenario erst glaubwürdig vermittelt und in dieser Qualität im deutschen Kinderfilm ihres Gleichen sucht.
So machen nicht nur die Szenen unheimlich Freude, in denen Sue verschwindet, ohne dass man sich groß daran stört, sondern auch allerhand technischer Schnickschnack, allem voran der holografische Assistent Alfred, der als kleine Reminiszenz an Batman nicht zufällig auf diesen Namen hört. Das alles ist nett anzuschauen und macht trotz nicht übermäßig überraschender Handlung den Streifen dank der selbstbewussten, heranwachsenden Superheldin besonders für Kinder zu einem actionreichen, flotten Vergnügen.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten