Kin
Darsteller: Myles Truitt, Jack Reynor, James Franco, Zoë Kravitz
Regie: Jonathan Baker, Josh Baker
Dauer: 102 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.KIN-FILM.de
Facebook: facebook.com/KIN.FILM.DE
Für ihr Spielfilmdebüt als Regisseure greifen die australischen Zwillinge Jonathan und Josh Baker, auch Baker Brothers genannt, nicht auf fremden Stoff zurück, “Kin” basiert auf ihrem Kurzfilm “Bag Man” aus dem Jahr 2014. Dieser gefiel Produzent Shawn Levy (“Arrival”, “Stranger Things”) offensichtlich so gut, dass er mit seiner Firma 21 Laps Entertainment die längere Variante realisierte.
Nach dem Tod seiner Adoptivmutter wächst der 14-jährige Eli (Myles Truitt) in eher ärmlichen Verhältnissen auf und verdient sich etwas Geld damit, dass er in Abrisshäusern alte Kabel sammelt, die er dann verkauft. Bei seinen Streifzügen durch die zahlreichen Ruinen Detroits findet er eines Tages in einem verlassenen Fabrikgebäude futuristisch uniformierte Tote, und neben diesen einen mysteriösen Kasten, der sich als gefährliche Hightech-Waffe heraus stellt. Als sich einer der Krieger plötzlich bewegt, lässt Eli die Waffe in einen Schacht fallen und flieht.
In der nächsten Nacht träumt Eli von dem besonderen Gewehr und schleicht sich zurück. Die Krieger sind merkwürdigerweise nicht mehr da, aber das Objekt seiner Begierde schon, also nimmt er es mit nach Hause. Dort lebt inzwischen nicht mehr nur sein Adoptivvater (Dennis Quaid), sondern auch dessen leiblicher Sohn Jimmy (Jack Reynor). Auch wenn dieser gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, hat er bereits wieder Probleme, schuldet er dem Gangsterboss Taylor (James Franco) doch noch jede Menge Geld.
Da Jimmy in Bedrängnis kommt, aktiviert Eli – der inzwischen gelernt hat, wie er dies tut – seine neue Waffe und kommt ihm zur Hilfe. Gemeinsam müssen sie fliehen, und das nicht nur vor Taylor und seiner Gang, auch die Polizei und außerirdische Truppen auf der Suche nach der verloren gegangenen Waffe sind hinter ihnen her. Lediglich die unterwegs kennen gelernte Tänzerin Milly (Zoë Kravitz) scheint an ihrer Seite zu stehen.
“Kin” weiß mit seiner Optik ebenso zu gefallen wie mit der musikalischen Untermalung von Mogwai. Die interessant klingende Story vermag einen allerdings nicht durchweg zu fesseln, da der Film teilweise etwas ziellos zwischen Familienproblemen, Action, Roadmovie und Science-Fiction balanciert und im Endeffekt dann doch zu wenig substanzielle Handlung bereit hält, um das Aufblasen von einem 15-minütigen Kurzfilm zu 102 Minuten Spielfilm zu rechtfertigen.
Hinzu kommt, dass man am Ende den Kinosaal mit einigen Fragezeichen verlässt, für die eine etwaige Fortsetzung vielleicht ein paar Antworten bereit halten könnte – aber ob es zu dieser kommen wird, ist unklar. Nicht einmal der Filmtitel “Kin” erklärt sich, was schon merkwürdig ist. Schade, da die Bilder oft wirklich ansprechend sind und auch der Cast gut spielt, allen voran Myles Truitt in seinem ersten Film und Jack Reynor, aber auch James Franco als fieser Gangster, Zoë Kravitz als neue Bezugsperson für Eli und Dennis Quaid als harscher, aber besorgter (Adoptiv-)Vater.
Trailer:
Bewertung: 5 von 10 Punkten