Kung Fu Panda 4
Animationsfilm
Regie: Mike Mitchell
Dauer: 94 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.upig.de/micro/kung-fu-panda-4
Facebook: facebook.com/DreamWorksAnimationDeutschland
Kinostart: 14. März 2024
Die Animationsschmiede Dreamworks zeichnet in ihrer fast 30-jährigen Geschichte für so manch legendäre Trickfilmreihe verantwortlich, von denen die vierteilige „Shrek“-Serie bisher die finanziell erfolgreichste war, hinter der sich die jeweils drei Teile von „Madagascar“ beziehungsweise „Drachenzähmen leicht gemacht“ jedoch gewiss nicht verstecken müssen. Jetzt zieht der liebenswerte, nimmersatte Panda Po mit Shrek gleich und geht mit „Kung Fu Panda 4“ auch schon in sein viertes Abenteuer, was nach seinen vorigen Kassenschlagern sicherlich nur eine Frage der Zeit war. Da ist es allenfalls verwunderlich, dass das Studio nach dem Vorgänger ganze acht Jahre ins Land gehen ließ, bis es nun den vierten Teil ihrer so schön als Franchise bezeichneten Reihe ins Kino bringt. Das ist zum einen sicher der Corona-Pandemie geschuldet, der Regisseur und alte Dreamworks-Spezi Mike Mitchell („Für immer Shrek“, „Trolls“) wird aber andererseits nicht müde zu betonen, dass man sich hier bewusst Zeit genommen hat, um statt eines unüberlegten Schnellschusses ein wirklich stimmiges Drehbuch zu entwickeln.
Dafür, dass er mit dieser Aussage die Latte doch reichlich hochgelegt hat, ist das Ergebnis allerdings etwas dürftig ausgefallen und reißt mit seiner allzu gewöhnlichen Handlung keinesfalls vom Sitz, so viel sei vorab schon mal verraten. Trotzdem lässt sich der Streifen recht gefällig an und überzeugt wieder mit liebevoller Animation, wenn unser sympathischer, tollpatschiger Panda – im Deutschen wieder wunderbar von Hape Kerkeling gesprochen – von seinem Kung-Fu-Meister Shifu dazu aufgefordert wird, bald einen Nachfolger für sich als Drachenkrieger zu finden, da Shifu Po endlich für reif genug hält, zum Spirituellen Führer des Tals aufzusteigen. Wir erinnern uns dunkel, dass es die ersten beiden Teile brauchte, um Po vom Nudelkoch zum Drachenkrieger zu machen, der sich dann im Vorgänger bewähren und schließlich mehr über seine Herkunft erfahren durfte.
Viel Vorwissen ist jedoch nicht vonnöten, wenn wir jetzt vergnügt verfolgen dürfen, wie schwer sich Po mit der Suche eines geeigneten Nachfolgers tut, zumal er sich in der angenehmen Rolle des gefeierten Drachenkriegers sichtlich wohl fühlt. Da kommt es ihm ganz gelegen, dass er mit der Verhaftung der Füchsin und dreisten Diebin Zhen erstmal für Ordnung sorgen muss und seine wichtige Entscheidung zunächst verschieben kann. Doch Zhen hat neben jeder Menge krimineller Energie auch noch wichtige Informationen im Gepäck, erzählt sie ihm doch zeitnah von der bösen Magierin Chamäleon, die jede gewollte Gestalt annehmen kann und damit nicht nur die gesamte Unterwelt das Fürchten lehrt, sondern obendrein nach nahezu unbegrenzter Macht strebt. Wer, wenn nicht der Drachenkrieger, sollte sich also berufen fühlen, sie zu stoppen und die wachsende Bedrohung abzuwenden?
So bahnbrechend und revolutionär ist die Story also nicht, dass man für ihre Entwicklung unbedingt acht Jahre hätte aufwenden müssen. Das aber fällt eigentlich gar nicht so sehr ins Gewicht, denn der Film holt uns stattdessen sofort mit seiner leichtfüßigen Inszenierung und der Identifikation mit dem leicht phlegmatischen Panda Po ab, dem wir dann auch gerne zusammen mit Zhen in seinen Feldzug gegen das fiese Chamäleon folgen. Rasant und kurzweilig geht es nämlich allemal zu, wenn Po und Zhen auf ihrem Weg zur Zauberin so manch kitzlige Situation in der Unterwelt oder bei einer zünftigen Kneipenschlägerei überstehen müssen.
Dabei setzt das Produktionsteam wieder einmal überwiegend auf harmlosen Slapstick-Humor, der der jüngeren Zielgruppe enormes Vergnügen bereitet, der erwachsenen Begleitung jedoch selten mehr als ein Schmunzeln abringen kann. Und doch hält Dreamworks‘ neues Animationsabenteuer bei aller Kindertauglichkeit auch für ältere Besucher ein paar gut gesetzte Gags bereit, die wirklich Spaß machen und zusammen mit dem Auftritt der Schurken aller vorigen Teile für jeden noch so niveauarmen Witz entschädigen. Damit ist der durchaus unterhaltsame „Kung Fu Panda 4“ zwar nicht der ganz große Wurf, holt aber mit seinen auch für die Kleinen leicht verständlichen Botschaften hinten raus noch einiges an Anspruch auf. Da steht dann auch Teil fünf wohl nichts im Weg.
Trailer:
Bewertung: 6 von 10 Punkten