Latte Igel und der magische Wasserstein
Animation
Regie: Regina Welker, Nina Wels
Dauer: 83 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: latte-igel-film.de
Facebook: facebook.com/KochFilms
Dass der Kinderbuch-Klassiker “Latte Igel und der magische Wasserstein” zu Weihnachten 2019 ins Kino kommen würde, daran hat der im August 90 Jahre alt gewordene Autor Sebastian Lybeck vermutlich selbst nicht mehr geglaubt. Schließlich ist es 61 Jahre her, dass das Buch vom in Finnland geborenen, aber in schwedischer Sprache veröffentlichenden Lybeck erschien, für das er dann 1959 den Sonderpreis des Deutschen Jugendbuchpreises erhielt. Ob ihm zu Ehren oder durch die mehr als aktuelle Einflechtung einer Problematik wie Wasserknappheit und Ressourcenverschwendung, nun also verschlägt es Latte Igel auf die große Leinwand.
Nachdem der den Wald durchströmende Bach schon vor Wochen versiegt ist, gehen den Tieren im Wald langsam aber sicher die gesammelten Wasservorräte aus, was sich auf die gesamte Natur negativ auswirkt. Der mysteriöse Rabe Korp hat hierzu eine Erklärung, an die nur die wenigsten glauben: Bärenkönig Bantur soll den magischen Wasserstein gestohlen und in seiner Palasthöhle versteckt haben. Das Igelmädchen Latte hingegen findet diese Theorie nicht abwegig, und da ja irgendetwas getan werden muss, damit das Wasser wieder fließt, macht sich die Mutige auf die Reise, um den Stein zurück zu erobern und an seinen Ursprung zu bringen.
Begleitet wird sie zur eigenen Überraschung vom schreckhaften und im Gegensatz zu ihr eigentlich gar nicht mutigen Eichhörnchenjungen Tjum, der sie aber zunächst auch nur dazu bewegen will, umzukehren, schließlich lauern überall Gefahren. Auf ihrem Weg erlebt das ungleiche Paar diverse Abenteuer und kommt mit anderen Waldbewohnern wie einem bedrohlichen Rudel Wölfen oder einer redseligen Kröte in Berührung, bis sie irgendwann sogar auf Bärenprinz Amaroo treffen, den Sohn von Bantur.
“Latte Igel und der magische Wasserstein” ist ein wirklich nett gemachter Animationsfilm, der kleineren Kindern gefallen dürfte. Denen ist es dann auch egal, dass die optische Umsetzung zwar gut, aber nicht in jedem Detail so brilliant daher kommt wie von den großen Studios inzwischen gewohnt – und das hat ja dann sogar seinen Charme als sozusagen Indie-Animationsfilm.
Die Story ist zwar einigermaßen handelsüblich, die Macher haben es aber geschafft, neben den typischen Werten wie Freundschaft und Zusammenhalt auch die Umweltproblematik und soziale Gerechtigkeit bestens zu integrieren. Auch Humor kommt nicht zu kurz, Kinder haben einiges zu lachen. Nicht vergessen werden soll die gelungene deutsche Synchronisation, bei der die Stimmen von Luisa Wietzorek, Henning Baum, Timur Bartels und den anderen zu überzeugen wissen. Da die Länge von 83 Minuten für Kinder auch gut passt, liegt hiermit ein durchaus sehr anständiger Animationsfilm vor, der es trotzdem gegen die Konkurrenz der großen Studios schwer haben dürfte.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten