Home Film “Leid und Herrlichkeit” – ein neues Meisterwerk von Pedro Almodóvar

“Leid und Herrlichkeit” – ein neues Meisterwerk von Pedro Almodóvar

Autor: Tobi

"Leid und Herrlichkeit" Filmplakat (© Studiocanal)

Leid und Herrlichkeit

Darsteller: Antonio Banderas, Asier Etxeandia, Leonardo Sbaraglia, Penélope Cruz
Regie: Pedro Almodóvar
Dauer: 113 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.studiocanal.de/kino/leid_und_herrlichkeit
Facebook: facebook.com/STUDIOCANAL.GERMANY


Regisseur Pedro Almodóvar hat uns im Lauf seiner Karriere schon einige hervorragende Filme beschert. Neben seinem bekanntesten Werk “Alles über meine Mutter” (1999), das mit einem Oscar® und einem Golden Globe® für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde, erinnern wir uns nur zu gerne an Streifen wie “Sprich mit ihr” (2002) oder “Volver – Zurückkehren” (2006). Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig erhielt er in diesem Jahr den Goldenen Löwen als Ehrenpreis für das Lebenswerk. Dieses ist noch lange nicht abgeschlossen, wie sein neues Meisterwerk “Leid und Herrlichkeit” untermauert, welches eine interessante Mischung aus Fiktion und autobiographischer Wahrheit bietet.

Salvador Mallo (Antonio Banderas) ist an einem Punkt seines Lebens angekommen, an dem es nicht so richtig weiter zu gehen scheint. Seine Glanzzeiten als einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren und Regisseure Spaniens und die damit verbundenen Momente im Rampenlicht und ausschweifenden Abende liegen schon einige Jahre zurück, ebenso wie seine große Liebe zu Federico. Nun fällt ihm kein guter Stoff mehr ein, und einsam blickt er auf sein Leben und seine Karriere zurück, wobei er hierdurch einen Weg findet, neue Inspiration und neuen Mut zu erlangen.

Rückblicke nehmen uns mit in die Vergangenheit. Als Junge wuchs er in den 60er-Jahren bei seiner liebevollen Mutter Jacinta (Penélope Cruz) bei Valencia in einfachem, von guter Stimmung wie auch Problemen geprägtem Umfeld auf. In den 80er-Jahren dann zog es ihn nach Madrid, wo er nicht nur Federico kennen lernte, sondern wo bestimmte Momente und Ereignisse des Lebens die Grundlage bildeten für seine Filme, mit denen er berühmt werden sollte – von Freude bis zu schmerzlichen Verlusten.

"Leid und Herrlichkeit" Szenenbild (© Studiocanal / El Deseo / Manolo Pavón)

Salvador Mallo (Antonio Banderas) (© Studiocanal / El Deseo / Manolo Pavón)

Pedro Almodóvar ist ein wundervoller Film gelungen, in dem er das Leben von Salvador Mallo über drei Epochen in Bildern bietet, die einen mal wieder zu begeistern wissen mit ihrer Stimmung, ihren Farben, ihrer Liebe zu Details und mit einer toll verschachtelten Handlung zwischen Gegenwart und Rückblicken.

Das 69-jährige Aushängeschild des spanischen Kinos hat in “Leid und Herrlichkeit” viel Autobiografisches einfließen lassen, so wie Momente des Leids, die Liebe zu seiner Mutter, natürlich die großen Erfolge im Film und auch das offene Bekenntnis zur Homosexualität und eine damit verbundene Forderung zur Anerkennung derselben als Normalität. Ob aber Dinge wie späterer Drogenkonsum oder auch der Kampf gegen die Einfallslosigkeit auf sein eigenes Leben zurück gehen, das weiß man nicht – muss man aber auch nicht, um den Streifen genießen zu können.

Die Hauptrolle hat er mal wieder mit Antonio Banderas besetzt, und dieser spielt so überzeugend wie lange nicht mehr. Für seine ausdrucksstarke Verkörperung des alternden Regisseurs zwischen Traurigkeit, Frust, Freude und Hoffnung erhielt er in Cannes nicht umsonst die Auszeichnung als “Bester Darsteller”. Neben ihm überzeugen auch Penélope Cruz als Mallos Mutter und Leonardo Sbaraglia als sein Ex-Geliebeter. Die umwerfende Kameraarbeit von José Luis Alcaine nimmt einen gefangen, und die musikalische Untermalung von Alberto Iglesias, der seit über zwanzig Jahren mit Almodóvar zusammenarbeitet, komplettiert einen Film, den man nur empfehlen kann.

Trailer:

Bewertung: 9 von 10 Punkten

 

Related Articles