Home Film “Louise und die Schule der Freiheit” – idealistische Lehrerin trifft auf konservative Landbevölkerung (mit Gewinnspiel)

“Louise und die Schule der Freiheit” – idealistische Lehrerin trifft auf konservative Landbevölkerung (mit Gewinnspiel)

Autor: Mick

"Louise und die Schule der Freiheit" Filmplakat (© Neue Visionen Filmverleih)

Louise und die Schule der Freiheit

Darsteller: Alexandra Lamy, Grégory Gadebois, Jérôme Kircher, Jérémy Lopez
Regie: Éric Besnard
Dauer: 109 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.neuevisionen.de/de/filme/louise-und-die-schule-der-freiheit-155
Facebook: facebook.com/neuevisionenfilmverleihgmbh
Instagram: instagram.com/neue_visionen
Kinostart: 10. April 2025


Schon immer interessiert sich Éric Besnard („Birnenkuchen mit Lavendel“, „Die einfachen Dinge“) in seinen Filmen für unterschiedlichste menschliche Schicksale, die er meist ungemein warmherzig beleuchtet. Für sein neues Werk „Louise und die Schule der Freiheit“ taucht er nach „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ (2021) einmal mehr tief in die französische Geschichte ein und schildert uns erneut nach eigenem Drehbuch einfühlsam die idealistischen Bemühungen einer Lehrerin, die Landjugend zu beschulen.

Wir begegnen Ende des 19. Jahrhunderts der hemdsärmeligen Louise (Alexandra Lamy), wie sie bepackt und hoch motiviert in einem malerischen Bergdorf ankommt. Vor kurzem erst hat die Regierung der Dritten Republik Frankreichs die Schulpflicht auch auf dem Land beschlossen, und so wurde auch Louise aus Paris in die schöne Auvergne entsandt – vielleicht sogar eher verbannt – um dort eine Schule zu eröffnen. Doch so komplikationslos, wie sich das Louise sowie die zentrale Obrigkeit vorstellen, soll es auch hier nicht laufen. Denn ganz ähnliche Erfahrungen machte erst kürzlich ein progressiver Junglehrer im unheimlich nahegehenden, weil auf wahren Tatsachen beruhenden, spanischen Drama „Der Lehrer, der uns das Meer versprach“.

Zwar hat es Besnards fiktive Louise hier nicht mit intoleranten Faschisten zu tun, die Borniertheit der konservativen Landbevölkerung, auf die die aufgeklärte Großstädterin trifft, unterscheidet sich jedoch nur marginal von der im Spanien der 1930er Jahre. So stößt die Lehrerin, die Bildung genauso wie die Regierung für ein hohes, freiheitliches Gut hält, bei den einfachen Bauern der Auvergne ausschließlich auf taube Ohren, die zusehen müssen, dass auf den häuslichen Höfen jede irgendwie verfügbare Hand mit anpackt. Leidliche Unterstützung erhält sie allenfalls vom Bürgermeister Joseph, den Grégory Gadebois mal wieder in seiner knorrigen Paraderolle gibt, und der ihr wegen ihres Behördenauftrags erstmal für die Einrichtung eines Klassenzimmers seinen Kuhstall zur Verfügung stellt, nur um sie kurz darauf auf Werbetour über die Bauernhöfe zu schicken. Denn Schüler wollen sich trotz Information über die neue Schulpflicht kaum überraschend zunächst nicht einstellen.

"Louise und die Schule der Freiheit" Szenenbild (© Neue Visionen Filmverleih)

Eine Schule für alle: Louise Violet (Alexandra Lamy) soll die Bildungsideale der Republik auch auf dem Land durchsetzen.
(© Neue Visionen Filmverleih)

Das Unterfangen klingt angesichts der bildungsfernen, patriarchalen Dorfgesellschaft genauso beschwerlich wie aussichtslos, wird von Besnard aber in malerischen, stimmungsvollen Landschaftsbildern eingefangen, die seine hartnäckige Louise bei ihrer mühevollen Überzeugungsarbeit begleiten und den frühen Verfall in Resignation verhindern. Schließlich erweist sich die unwillkommene Louise als viel zu resolut und charismatisch, als dass Aufgeben wirklich eine Option wäre, und so gewinnt sie in letzter Instanz mit einer Geburtshilfe genauso das Vertrauen der argwöhnischen Gemeinde wie ihre erste, kleine Schülerschaft.

Was folgt, ist der Annäherungsprozess zwischen Louise und ihren Kindern, der in der Kinodramaturgie ja irgendwie immer funktioniert, gerade beim oben erwähnten, noch frisch in Erinnerung befindlichen spanischen Referenzfilm jedoch noch ungleich anrührender inszeniert war. Hier konzentriert sich Regisseur Besnard weniger auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis als auf die fortschrittliche, emanzipierte Figur der Louise, die an den Schwierigkeiten ihrer Aufgabe innerhalb einer konservativen, den etablierten ländlichen Werten verpflichteten Gemeinschaft zu wachsen scheint. Doch als sich alles zum Guten zu wenden scheint, lässt Besnard mit Louises dunkler Vergangenheit nochmal dramatisch Wolken aufziehen, die die hart erarbeitete Akzeptanz der gebildeten Pariserin bei den hart für ihren Lebensunterhalt schuftenden Bauern gefährden.

Gerade das aber ist der Theorie vielleicht ein bisschen zu viel in der ohnehin ideologisch aufgeladenen Geschichte, die Besnard ansonsten mit gewohnt behutsamer Inszenierung umsetzt. Dabei brilliert Alexandra Lamy in ihrer Rolle der engagierten Kämpferin für Bildung, der man gerne auf ihrer Mission gegen die Ignoranz folgt. Den Konflikt zwischen Schulbesuch und fehlenden Arbeitskräften auf den Feldern aber kann bei aller Sympathie für die Ideale und den Bildungsauftrag seiner Protagonistin auch der kurzweilige Film mit all seinem Einfühlungsvermögen nicht lösen.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 


Verlosung

"Louise und die Schule der Freiheit" Fanpaket (© Neue Visionen Filmverleih)

Wir verlosen ein Fanpaket zum Film, bestehend aus dem Mini-Globus “Trekker” von Globen & Karten und dem Buch “Das krisenfeste Kind” von Verena Friederike Hasel, erschienen im Kein & Aber Verlag. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist der 10. Mai 2025. Viel Glück!







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